Energieversorger Mainova spürt warme Witterung

Frankfurt am Main. Der außergewöhnlich milde Witterungsverlauf und die nach wie vor herausfordernden Rahmenbedingungen in der Energiewirtschaft haben die Geschäftsentwicklung des Mainova-Konzerns im ersten Halbjahr 2014 geprägt, teilte das Unternehmen mit. „Wegen der überdurchschnittlich hohen Temperaturen in den ersten sechs Monaten sind die Erlöse in den witterungsabhängigen Segmenten Gas- und Wärmeversorgung gesunken. Unter Berücksichtigung dieser äußeren Einflüsse hat die Mainova im ersten Halbjahr 2014 ein solides Ergebnis erzielt“, erklärt Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorsitzender des Vorstands der Mainova. So beträgt das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) im ersten Halbjahr dieses Jahres 43,5 Millionen Euro (Vorjahr: 71,2 Millionen Euro). Allerdings war das starke Vorjahresergebnis durch Einmalerlöse aus einem Anlagenverkauf in Höhe von rund 20 Millionen Euro sowie besonders kühle Temperaturen beeinflusst.

Erträge im Gas- und Wärmegeschäft sinken

Dass der Jahresauftakt 2014 deutlich milder war als das Vorjahr, zeigt die sogenannte Gradtagszahl: Sie liegt rund 28 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dadurch kommt es insbesondere in den Segmenten Gas- und Wärmeversorgung zu Umsatz- und Ergebnisrückgängen. Der Umsatz des Mainova-Konzerns im ersten Halbjahr 2014 verringert sich dadurch auf 1,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,2 Milliarden Euro). Das Ergebnis im Segment Gasversorgung sinkt gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,2 Millionen Euro auf 17,7 Millionen Euro. Gleichzeitig verringert sich auch das Segmentergebnis der Wärmeversorgung auf 1,3 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang um 2,9 Millionen Euro. Nach wie vor angespannt ist die Situation bei der Vermarktung des eigenerzeugten Stroms aufgrund fallender Preise an der Strombörse. Das Ergebnis des Segments Stromversorgung verringert sich deshalb im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Millionen auf -4,3 Millionen Euro. Dr. Alsheimer: „Um diesem Ergebnistrend entgegenzuwirken, haben wir unser 2011 initiiertes Effizienzprogramm EINS ausgeweitet. Damit können wir die Kosten im laufenden Geschäftsjahr weiter reduzieren und gleichzeitig die Effizienz steigern.“ Die Segmente Wasserversorgung und Beteiligungen entwickeln sich erwartungsgemäß. Auf das Ergebnis des Wassergeschäfts wirken sich jedoch weiterhin die Belastungen aus dem Wasserkartellverfahren aus.

Erneuerbare Energien legen kontinuierlich zu

In den vergangenen Jahren hat die Mainova konsequent die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (EE) ausgebaut. In den ersten sechs Monaten produzierten die Solaranlagen und Windräder der Mainova 88 Megawattstunden (MWh) Naturstrom. Dies entspricht einer Zunahme um 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (61 MWh). Die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) bewertet Dr. Alsheimer als einen „Schritt in die richtige Richtung“. Die ergriffenen Maßnahmen seien eine gute Basis für eine bessere Markt- und Systemintegration der erneuerbaren Energien. Die Einführung der verpflichtenden Direktvermarktung von Strom aus EE-Anlagen eröffne der Mainova zudem die Chance, auf dem Gebiet der Energiedienstleistungen neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Alsheimer: „Die Neufassung des EEG kann aber nur ein erster Schritt sein. Der energiepolitische Ordnungsrahmen bedarf weiterer Reformschritte. Wir brauchen eine schlüssige Gesamtlösung, die insbesondere bessere Anreize für Investitionen in die Netze schafft und einen Marktmechanismus beinhaltet, der das Vorhalten sicherer Leistung belohnt.“

Versorgungszuverlässigkeit bleibt im Fokus

Die Versorgungszuverlässigkeit zu sichern, steht für die Mainova auch 2014 im Fokus. Dr. Alsheimer: „Deshalb investieren wir konsequent in Netze und Kraftwerke. Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres flossen 17,5 Millionen Euro in den Erhalt und Ausbau der regionalen Lebensadern. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungszuverlässigkeit in unserer Heimatregion Rhein-Main.“ Die Mainova rechnet bei einer durchschnittlichen Witterung im weiteren Jahresverlauf für das Geschäftsjahr 2014 mit einem leicht unter Plan liegenden Ergebnis. Einen maßgeblichen Beitrag hierzu leistet eine Kombination von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, Prozessoptimierung sowie zum Ausbau rentabler Wachstumsfelder. Dr. Alsheimer: „Es bleibt unsere Hauptaufgabe, unser Kerngeschäft zu stärken und uns noch wettbewerbsfähiger aufzustellen. So sichern wir unsere Ertragskraft nachhaltig und dauerhaft.“ +++ fuldainfo