Emnid: Mehrheit hält Tagesschau-Entscheidung im Fall Freiburg für falsch

Mann wolle nicht über jeden der rund 300 Mordfälle berichten

ARD

Berlin. Die Mehrheit der Deutschen hält die Entscheidung der Tagesschau für falsch, über den Mord von Freiburg, bei dem ein Flüchtling tatverdächtig ist, zunächst nicht zu berichten. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag des Nachrichtenmagazins Focus. Nach Angaben des Instituts soll die Auswahl der Befragten „repräsentativ“ sein. Demnach sind 54 Prozent der Bundesbürger der Meinung, dass die Nachrichtensendung über den Mordfall hätte berichten müssen. 34 Prozent sind der Auffassung, die Entscheidung, über das Verbrechen nicht vorerst zu berichten, sei richtig gewesen. „ARD-aktuell“-Chefredakteur Kai Gniffke hatte die Entscheidung unter anderem so begründet: Mann wolle nicht über jeden der rund 300 Mordfälle, die jährlich in Deutschland verübt werden, berichten. „Also mussten wir in den vergangenen Tagen prüfen, ob sich der Freiburger Fall von anderen Mordfällen abhebt. Dies haben wir nicht so gesehen und deshalb den Tod der jungen Frau nicht gemeldet“, schrieb Gniffke im Tagesschau-Weblog. Mittlerweile habe das Thema eine Schwelle überschritten, sodass die gesellschaftliche Relevanz eine Berichterstattung erfordere. +++