DFB setzt Pokalwettbewerb auf unbestimmte Zeit aus

Das Ziel sei weiterhin, die Saison 2019/20 "bis zum 30. Juni zu beenden"

Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat entschieden, das DFB-Pokalfinale aufgrund der Corona-Pandemie terminlich zu verlegen. „Vor dem Hintergrund des aktuell ruhenden Spielbetriebs in Deutschland und der offenen Frage, wann dieser fortgesetzt wird, bleiben die Termine für das DFB-Pokalfinale und die beiden Halbfinalspiele aktuell vakant“, teilte der DFB am Freitagmittag mit. Ursprünglich sollte das DFB-Pokalfinale am 23. Mai im Berliner Olympiastadion ausgetragen werden. Das Ziel sei weiterhin, die Saison 2019/20 „bis zum 30. Juni zu beenden“. Für den DFB-Pokal gelte „selbstverständlich, was für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs grundsätzlich gilt: Maßgeblich sind die Zustimmung der zuständigen Behörden und die Einhaltung entsprechender Vorgaben für mögliche Spiele ohne Zuschauer“, hieß es weiter.

Sportausschuss-Chefin sieht Bundesliga-Fortsetzung kritisch

Die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Dagmar Freitag (SPD), steht den Plänen für eine Fortsetzung der Fußball-Bundesliga-Saison kritisch gegenüber. Das Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) lege „sehr kleinteilig Maßnahmen zur gewünschten Durchführung von Geisterspielen vor. Das ist im Grundsatz erst mal nicht zu kritisieren. Es geht dort um Interessen der dort organisierten Vereine. Es bleiben aus meiner Sicht allerdings zahlreiche Fragen offen“, sagte Freitag der „Rheinischen Post“. Dabei gehe es auch darum, wie transparent man mit möglichen positiven Testergebnissen umgehe. „Akzeptiert die Öffentlichkeit mehrheitlich, dass die Politik eventuell bereit ist, an Profifußballer andere Maßstäbe anzulegen als an uns Normalbürger, die weiterhin mit Kontaktverboten leben müssen?“, so die SPD-Politikerin weiter. Sie bezweifelte, dass die breite Mehrheit der Öffentlichkeit eine Sonderbehandlung akzeptieren würde. „Selbst unter den Fangruppen  gibt es hierzu ja völlig unterschiedliche Meinungen. Insgesamt dürfte der Eindruck überwiegen, dass es dem Profifußball gelingen kann, Sonderrechte zu beanspruchen. Das macht viele Diskussionen in Sachen Corona nicht leichter“, sagte Freitag. +++