Deutsche mehrheitlich kaum besorgt wegen Corona-Ansteckung

Meiste Deutsche befürworten schrittweise Lockerungen

Derweil hat eine klare Mehrheit der Deutschen aktuell kaum Angst vor einer Ansteckung. Das ist das Ergebnis einer Infratest-Umfrage für den sogenannten „ARD-Deutschlandtrend“. Drei Viertel der Deutschen (76 Prozent) haben demnach weniger große bzw. kleine Sorgen, dass sie selbst oder Familienmitglieder sich mit dem Coronavirus anstecken (+2 im Vgl. zu Mai). Bei einem Viertel der Deutschen (24 Prozent) ist diese Sorge aktuell sehr groß bzw. groß (-1).

Nach Meinung der Deutschen erfahren vor allem Kindergärten und Schulen in der Corona-Pandemie zu wenig Beachtung. 53 Prozent sagen, die Politik habe sich um diesen Bereich zu wenig gekümmert. 39 Prozent meinen, sie habe sich bislang angemessen um Kindergärten und Schulen gekümmert. Im Bereich der Gastronomie sagen 46 Prozent, die Politik habe sich angemessen gekümmert, für 45 Prozent war es zu wenig. Bei Kunst- und Kulturbetrieben sagen 42 Prozent, die Politik habe sich angemessen gekümmert, für 44 Proze nt indes war es zu wenig. Mehrheitlich angemessen finden die Deutschen die politische Beachtung der Kirchen und Religionsgemeinschaften (60 Prozent), der Reise- und Tourismusanbieter (53 Prozent) sowie der Krankenhäuser und Pflegeheime (52 Prozent). Zu viel gekümmert habe sich die Politik in der Coronakrise um den Profi-Fußball, sagen 56 Prozent. Für 31 Prozent war das Handeln der Politik hier angemessen. Auch über die Autoindustrie sagen 48 Prozent, die Politik habe sich zu viel gekümmert, für 35 Prozent war es angemessen. Für die Erhebung befragte Infratest-Dimap vom 2. bis 3. Juni 2020 vor der Verkündung des Konjunkturpakets insgesamt 1.005 Wahlberechtigte.

Meiste Deutsche befürworten schrittweise Lockerungen

Dass die zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossenen Einschränkungen im öffentlichen Leben seit Ende April schrittweise aufgehoben werden, bewertet eine Mehrheit der Deutschen positiv. 56 Prozent sind der Meinung, diese Lockerungen seien richtig, 29 Prozent finden, die Lockerungen gingen zu weit. Für 13 Prozent hingegen gehen sie nicht weit genug. Anhänger fast aller im Bundestag vertretenen Parteien halten die Lockerungen mehrheitlich für richtig. Die Anhänger der AfD sind in dieser Frage indes geteilter Meinung: 38 Prozent sind der Ansicht, sie seien richtig. 35 Prozent finden, sie gingen nicht weit genug. 27 Prozent halten sie für zu weitgehend. Bei der Lockerung der wegen Corona eingeführten Alltagseinschränkungen gehen die Bundesländer mittlerweile unterschiedlich vor, weil viele Bereiche in der Kompetenz der Länder liegen. 45 Prozent finden es richtig, dass jedes Bundesland für sich entscheidet, wie und wann es Corona-Beschränkungen aufhebt. Eine Mehrheit der Deutschen (55 Prozent) würde sich bei der Aufhebung von Corona-Beschränkungen ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer wünschen. Für diese Erhebung befragte Infratest-Dimap vom 2. bis 3. Juni 2020 vor der Verkündung des Konjunkturpakets insgesamt 1.005 Wahlberechtigte.

40 Prozent mit wirtschaftlicher Lage zufrieden

Aktuell bewerten 40 Prozent der Deutschen die wirtschaftliche Lage als sehr gut bzw. gut. Das sind acht Prozentpunkte mehr als noch im Vormonat. Von 67 Prozent auf 59 Prozent zurückgegangen ist im gleichen Zeitraum die Zahl derer, die die wirtschaftliche Lage als weniger gut bzw. schlecht beurteilen. Noch Anfang März hatten zwei Drittel der Deutschen die wirtschaftliche Lage in Deutschland als sehr gut oder gut bewertet. Deutlich positiver als die aktuelle volkswirtschaftliche Gesamtlage betrachten die Deutschen nach wie vor ihre persönlichen wirtschaftlichen Lebensumstände. 80 Prozent beurteilen ihre momentane wirtschaftliche Situation als gut bzw. sehr gut, jeder Fünfte als weniger gut bzw. schlecht. Allerdings unterscheidet sich die Bewertung der eigenen Lebensumstände auch in Corona-Zeiten deutlich in Abhängigkeit vom Einkommen. Bezieher niedriger Einkommen sind mit 49 Prozent fast viermal häufiger mit der eigenen wirtschaftlichen Situation unzufrieden als Bezieher höherer Einkommen, heißt es in der Infratest-Umfrage für den sogenannten „ARD-Deutschlandtrend“. Für die Erhebung befragte Infratest-Dimap insgesamt 500 Wahlberechtigte vom 2. bis 3. Juni 2020. +++