Christian Bosold neuer Gemeindebrandinspektor Großenlüder

Scheidender Gemeindebrandinspektor wurde Ehrenbezeichnung „Ehrengemeindebrandinspektor“ verliehen

Christian Bosold ist der neue Gemeindebrandinspektor der Freiwilligen Feuerwehr Großenlüder und löst damit den langjährigen Gemeindebrandinspektor Jürgen Reinhardt ab. Am Freitag fand im vollen Lüderhaus die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Großenlüder statt.

Gemeindebrandinspektor Jürgen Reinhardt begrüßte alle Anwesenden und stellte seinen 20. Jahresbericht vor. „Die Förderung der Freiwilligen Feuerwehren sowie alle Hilfsorganisationen sind nachhaltige Investitionen für unsere Sicherheit. In der Gesellschaft genießen die Freiwilligen Feuerwehren ein hohes Ansehen, verbunden mit dem Vertrauen, immer das Richtige zum Wohl der Nation zu tun“, so Reinhardt. Er wandte sich auch an die Kinder- und Jugendfeuerwehren. „Die Kinder- und Jungendfeuerwehren sind die Abteilung Zukunft für die Freiwilligen Feuerwehren“, sagte dankend Jürgen Reinhardt und betonte, dass die Förderung eine wichtige Säule der Freiwilligen Feuerwehren sei. Es folgte der Jahresbericht von Constantin Pfeffer, Gemeindejugendfeuerwehrwart.

Im Jahr 2022 gab es insgesamt 161 Einsätze, davon 41 Brandeinsätze, 40 Hilfeleistungen, 19 Umwelteinsätze, 21 Brandmeldeanlagen-Einsätze, zwei Mal Brand-Schlüsseldienst, 26 H1-Sicherungs-Maßnahmen, fünf Einsätze für den Rettungsdienst und sieben Einsätze für Brandschutzerziehung in Grundschulen. Zweidrittel der Einsätze fänden zwischen 6.00 Uhr und 18.00 Uhr statt.

Nach seinem Bericht verkündete Jürgen Reinhardt, dass er sich nach 20 Jahren nicht mehr für das Amt des Gemeindebrandinspektors zur Verfügung stellt. Die Entscheidung habe er schon vor einem Jahr getroffen und sei ihm nicht leicht gefallen, „denn Feuerwehr ist mein Leben“, sagte Reinhardt. In seiner 20-jährigen Dienstzeit als GBI wurden über 2.000 Einsätze zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger geleistet. „Den Standard, den wir heute in allen sechs Feuerwehren für selbstverständlich halten, konnten wir nur durch eine engagierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller sechs Wehren erreichen“, betonte Reinhardt. Für ihn gab es auch schöne Momente, beispielsweise wenn sich Bürgerinnen und Bürger für den Einsatz der Feuerwehr bedankten. Auch Momente wie die Zapfenstreiche habe ihm sehr gut gefallen. Jürgen Reinhardt sprach auch die Momente an, die nicht so schön waren. „Wir hatten mit vielen schwer verletzte und tote Personen zu tun. Damit muss man umgehen können“, so Reinhardt. Persönlich war ihm die Förderung der Jugendfeuerwehr sehr wichtig. „Einer für alle, alle für einen“ sei eine Lebenseinstellung. „Ich danke euch für das Vertrauen, das ihr mir in all den Jahren entgegengebracht habt. Es war mir eine Ehre“, sagte Jürgen Reinhardt abschließend. Die Kameradinnen und Kameraden bedankten sich mit minutenlangem Standing Ovation.

Jürgen Reinhardt hatte in den letzten 20 Jahren die Funktion des Leiters der Feuerwehr inne. Seine Amtszeit von 2003 bis zum 31. März 2023 war von zahlreichen bedeutenden Errungenschaften und Maßnahmen geprägt, die die Feuerwehr der Gemeinde Großenlüder maßgeblich weiterentwickelt und modernisiert hat. Er hat die Feuerwehr der Gemeinde auf ein neues Niveau gebracht und sie zu einer effektiven, gut ausgestatteten und bestens ausgebildeten Organisation entwickelt, sagte Bürgermeister Florian Fritzsch. Unter seiner Führung wurden insgesamt drei Bedarfs- und Entwicklungspläne erarbeitet, mit denen eine optimale Aufstellung, Ausrüstung, Ausbildung und Unterhaltung der Feuerwehren sichergestellt wird. Bürgermeister Florian Fritzsch verlieh Jürgen Reinhard die Ehrenbezeichnung „Ehrengemeindebrandinspektor“.

Ausgezeichnet wurde auch Berthold Döppner, der viele Jahre, auch schon vor 1998 als Wehrführer aktiv war. „In den vergangenen zehn Jahren hat er seine umfassende Expertise als stellvertretender Wehrführer im Ortsteil Lütterz eingebracht. Darüber hinaus trägt er seit vielen Jahren als Vorsitzender des Feuerwehrvereins Verantwortung. Er ist weder von der Feuerwehr noch aus Lütterz wegzudenken, ist stets agil und umtriebig und hat das Wohl des Ortsteils sowie der Feuerwehrmitglieder immer im Blick“, sagte Bürgermeister Florian Fritzsch.

Florian Witzel wurde für seine 25-jährige Verantwortung der Freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet. Dabei habe er sich zunächst als Jugendfeuerwehrwart in Uffhausen in der Zeit von 1998 bis 2003 eingebracht, bevor er dann sein Engagement für fünf Jahre als stellvertretender Gemeindejugendfeuerwehrwart für alle Jugendfeuerwehren eingesetzt hat. Ab dem Jahr 2003 habe er darüber hinaus in seiner Funktion als stellvertretender Wehrführer Erfahrungen in der Führung von Einsatzkräften sammeln können, die er dann ab dem Jahr 2008 für 15 Jahre in der Einsatzabteilung in Uffhausen ausbauen und vor allem vermitteln konnte. „Lieber Herr Witzel, es ist mir eine große Freude, Ihnen heute Abend die Ehrenbezeichnung „Ehrenwehrführer“ zu verleihen“, sagte Bürgermeister Fritzsch. Es folgten weitere Ehrungen und Auszeichnungen.

Nach den vielen Wahlen und Ehrungen sagte Bürgermeister Florian Fritzsch: „Ein spannender, informativer und vor allem auch hochemotionaler Abend liegt bereits hinter uns, die diesjährige Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Großenlüder biegt auf die Zielgerade ein. Es freut mich sehr, dass diese doch sehr besondere Versammlung von so vielen Feuerwehrmitgliedern begleitet wird. Ich bedanke mich sehr herzlich für die Einladung und möchte zunächst die Grüße der gemeindlichen Gremien übermitteln. An dieser Stelle beglückwünsche ich alle Geehrten und Beförderten und möchte diese Gratulation auch mit dem Dank für Ihr ehrenamtliches Engagement verbinden.“ Fritzsch betonte, wie stolz er auf die Freiwillige Feuerwehr und jedes einzelne Mitglied sei. „Verschweigen möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht, dass das vergangene Jahr für uns alle eine große Herausforderung war. Gerade zu Beginn des letzten Jahres hatte uns die Corona-Pandemie erneut vor nie dagewesene Probleme gestellt, auch in Bezug auf die Arbeit der Feuerwehr. Ich möchte mich daher an dieser Stelle bei allen Mitgliedern bedanken, die in dieser schwierigen Zeit nichtsdestotrotz unermüdlich im Einsatz waren, um unsere Gemeinde zu schützen und zu unterstützen.“ Mit Blick auf die Einsatzstatistik der letzten fünf Jahre stelle er fest, dass die die Anzahl der Einsätze in den vergangenen Jahren – mit Ausnahme der beiden Corona-Jahr 2020 und 2021 – deutlich zugenommen habe. „So gab es beispielsweise mehrere schwere Brände, die von Ihnen mit großem Einsatz bekämpft wurden. Auch hierfür gebührt Ihnen unser Dank und unsere Anerkennung“, so Bürgermeister Florian Fritzsch. Als exemplarisches Beispiel nannte Fritzsch den verheerenden Scheunenbrand zwischen den Jahren in Unterbimbach. „Verkohlte Balken und ein rudimentäres Gerippe zeugen noch heute von der ereignisreichen Nacht“, betonte Fritzsch. +++ kec