In einem Interview mit der Bild-Zeitung hat CDU-Generalsekretärin Anna-Maria Bischof eine hitzige Debatte ausgelöst. Dies liegt an ihren Äußerungen zur sogenannten „Talahon-Generation“. Diese stoßen nicht nur bei politischen Gegnern auf massiven Widerstand, sondern auch innerhalb ihrer eigenen Koalition. Angesichts der öffentlichen Empörung rudert sie nun zurück.
Bischof hatte im Interview gesagt: „Wir bürgern gerade eine ganze Talahon-Generation ein. Das ist dramatisch. Zur Einbürgerung oder Integration gehört für mich mehr, als nur ein paar deutsche Sätze sagen zu können und ein paar Multiple-Choice-Fragen richtig zu beantworten.“ Vor allem die hessische SPD und die FDP äußerten deutliche Kritik.
Einen Tag nach dem Interview äußerte sich die Generalsekretärin der hessischen SPD in einem auf Instagram veröffentlichten Video. Sie verurteilte Bischofs Worte scharf. Sie erklärte: „Diese Aussage schafft es, sowohl junge Menschen als auch alle Menschen mit Migrationshintergrund zu diffamieren.“
Auch der FDP-Landtagsabgeordnete Yanki Pürsün meldete sich zu Wort. Er betonte: „Frau Bischofs pauschale Äußerungen lassen jegliche sorgfältige Differenzierung vermissen. Sie stellen eine Aneinanderreihung fremdenfeindlicher Parolen dar. Von einer Vertreterin einer demokratischen Partei hätte man diese scharfe und polemische Wortwahl samt der Verwendung des Begriffs ‚Talahon‘ nicht erwartet.“
In Folge der Kontroverse reichte die FDP eine Kleine Anfrage im hessischen Landtag ein. Damit wollte sie die Koalition aus CDU und SPD zu einer Stellungnahme drängen. Bischof selbst bemühte sich mittlerweile um Schadensbegrenzung. In einem aktuellen Statement distanzierte sie sich von ihrer ursprünglichen Wortwahl und betonte, dass es ihr nie darum gegangen sei, bestimmte Bevölkerungsgruppen auszugrenzen oder zu diskriminieren.
Die Debatte um Bischofs Aussagen zeigt, wie sensibel das Thema Integration in Deutschland nach wie vor ist. Besonders die pauschale Einordnung von Migrantengruppen stößt immer wieder auf Kritik. Sie könnte die gesellschaftliche Spaltung vertiefen. Ob und wie sich die CDU-Generalsekretärin von diesem Fauxpas erholen wird, bleibt abzuwarten. Die öffentliche Diskussion über Integration und Einbürgerung dürfte jedoch durch diese Kontroverse erneut an Fahrt gewinnen. +++
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