Bundesregierung sorgt sich um Entwicklung der US-Wirtschaft

Mittelfristig würden die Bremseffekte überwiegen

Berlin. Die Bundesregierung sorgt sich um die Entwicklung der US-Wirtschaft unter dem künftigen Präsidenten Donald Trump. In einem internen Papier des Bundeswirtschaftsministeriums, aus dem das „Handelsblatt“ zitiert, heißt es, Trumps Pläne könnten zwar kurzfristig das Wachstum der US-Wirtschaft beflügeln, mittelfristig würden aber die Bremseffekte überwiegen. Die Pläne Trumps seien „zusammengenommen geeignet, das US-Wachstum mittelfristig zu dämpfen, die Inflation zu beleben, eine restriktive Geldpolitik zu begünstigen, den Handel zu beeinträchtigen und außenwirtschaftliche Ungleichgewichte zu schaffen oder zu verschärfen“, resümieren die Autoren des dreiseitigen Papiers.

Während die von Trump angekündigten Steuersenkungen und Infrastrukturinvestitionen zunächst wie ein massives Konjunkturprogramm wirkten, hätten die geplanten handels- und migrationspolitischen Maßnahmen gegenteilige Folgen, heißt es in dem Papier des Wirtschaftsministeriums. Sie dürften „spätestens ab 2019 das Wachstum insgesamt bremsen“. Allein die restriktive Migrationspolitik „könnte das US-Wachstum mittelfristig um fast zwei Prozentpunkte niedriger ausfallen lassen“. Der negative Effekt der Schutzzölle wird auf „bis zu 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts“ (BIP) beziffert.

Die Autoren des Papiers sind davon überzeugt, dass die Inflation in den USA höher ausfallen wird als erwartet. In der Folge dürfte der Leitzins angehoben werden: Bereits Ende 2017 könnte er zwischen 1,25 und 1,5 Prozent liegen, so die Prognose. „Für eine restriktivere Geldpolitik spricht auch, dass in diesem Zeitraum im Board der US-Zentralbank mehrere Neunominierungen anstehen, wodurch Befürworter einer restriktiveren Geldpolitik höheres Gewicht erhalten könnten“, schreiben die Experten. Den Bremseffekt einer restriktiveren US-Geldpolitik beziffern die Experten mit 0,3 Prozentpunkten vom BIP. +++

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