Brecheranlage: IG widerspricht Vorwürfen

Warum sind die Grünen je auf die Straße gegangen?

Symbolbild

Eichenzell. Die Interessengemeinschaft (IG) „Kein Schredder“ bedankt sich noch mal bei allen Unterstützern, insbesondere bei den über 800 Teilnehmern der Demonstration am vergangenen Samstag und den bislang etwa 2500 Teilnehmern der Unterschriftenaktion. Der Rückhalt der IG sei breit in der Bevölkerung verankert. Nach der Wahrnehmung der Organisatoren ist eine deutliche Mehrheit der Bürger von Eichenzell, Löschenrod und Kerzell und sogar in Welkers gegen das Projekt in Wohnortnähe.

Dies solle von den Verantwortlichen in der Gemeinde endlich gesehen werden. Harald Friedrich, Sprecher der IG, sagt: „Wir machen noch mal das deutliche Angebot, konstruktiv an einer Lösung mitzuarbeiten. Das bedeutet aber, dass wir als IG auf Augenhöhe, ernsthaft und umfänglich involviert werden. Noch vor wenigen Wochen wurden wir abgespeist mit Worten wie ‚Die Gemeinde hat das längst beschlossen und macht das sowieso.‘ Unser Protest hat zumindest schon mal zu einem gewissen Umdenken geführt. Nur mit unserem deutlichen Aufruf war die Notbremsung möglich. Das alles wäre nicht notwendig gewesen, wenn man uns gleich ernst genommen hätte.“ Die IG „Kein Schredder“ verurteile die Versuche durch verfälschte Darstellungen in der Öffentlichkeit die Bürgerinitiative zu diskreditieren. Dies würde von Teilen der Presse in Form von Kommentaren aber auch durch Äußerung einzelner Personen in verschiedenen Medien versucht. „Alles was wir sagen, darstellen und kritisieren stammt aus offiziellen Gutachten, dem BImSchG- Antrag für das Projekt oder aus von uns beauftragten Gutachten. Viele Punkte in den offiziellen Gutachten sind ungeklärt oder teilweise falsch. Die IG hat genügend Punkte aus den Gutachten herausgearbeitet, die in der Praxis dann zu deutlich höheren unerlaubten Emissionen führen. Die Gutachten würden so wie sie heute sind aus unserer Sicht niemals in einem Genehmigungsverfahren bestehen können. Genauso so falsch sind Versuche uns in eine Null-Toleranz- und Wir-sind-gegen- Alles-Ecke zu stellen. 250 Meter Abstand zu einer Anlage mit diesem gigantischem Durchsatz sind einfach zu wenig“, entgegnet der IG-Sprecher.

„Dass sich jetzt auch noch Landrat, IHK und Standortmarketing Fulda aus der Ferne berufen fühlen, uns Eichenzellern zu erklären, dass wir den Lärm, Staub und die enthalten Giftstoffe der Anlage schlucken müssen, können wir uns nicht erklären. Keiner dieser Herren hat je mit uns gesprochen und nachgefragt was unsere Argumente sind. Man übernimmt ungeprüft Aussagen von anderen und stellt diese als zu akzeptierende Wahrheit hin. Als betroffener Bürger kann man sich nur wundern“, so Friedrich weiter. Und dass sich die Grünen in Form von Herrn Schönberger aus Rönshausen jetzt meldeten und erklärten, dass Bürgerproteste nicht zur Demokratie gehörten und sie die IG und die Demonstranten in der Nähe von PEGIDA und AfD sähen, schlage dem Fass den Boden aus. „Alle Atomkraftwerke sind genehmigt und gesetzlich zulässig. Warum sind die Grünen je auf die Straße gegangen? Weil sie arme verführte Anti-Demokraten waren? Spricht Herr Schönberger überhaupt für die Grünen? Wenn heute klar ist, dass zusätzlicher Lärm und zusätzlicher giftbelasteter Staub auf die Bürger zukommt, dann ist es unsere Pflicht hier aufzuklären und wenn nötig auf die Straße zu gehen! So geht Demokratie, so steht es im Grundgesetz!“ sagt Friedrich. +++