Brecheranlage: CDU-Fraktion erfreut über gute Lösung

Erfreuliche Entwicklung

Eichenzell. Die positive Überraschung war Bürgermeister Kolb in der Gemeindevertretersitzung am 28. September gelungen. Nach dem sich im Laufe des Tages abgezeichnet hatte, dass es eine Lösung im Streit um die Verlagerung der Firma Weider Erdbau gibt, nutzte der Bürgermeister die am Abend planmäßig stattfindende Gemeindevertretersitzung, um die erfreuliche Entwicklung gleich in einem ersten Beschluss durch das Gemeindeparlament genehmigen zu lassen.

Herr Weider hatte am 14. September signalisiert, dass er, um eine Lösung zu finden, auch mit einer räumlichen Trennung seines Betriebes leben könne. Dies bedeutet, dass der Betrieb der Brecheranlage räumlich vom Hauptbetrieb abgetrennt wird. Somit ergab sich eine neue Situation und die vorklärenden Prüfungen wurden mit Hochdruck in Gang gesetzt. Was viele nicht mehr für möglich hielten, wurde dann aber Realität. Die Brecheranlage geht nicht ins „Oberfeld“, sondern zieht an einen neuen Standort an der A7 in unmittelbarer Nähe zum Industriepark Rhön um. Die anderen Betriebszweige können den neuen Standort im Oberfeld mit Büro, Sozialtrakt, Abstellflächen usw. nutzen.

„Die CDU-Fraktion ist sehr zufrieden mit diesem Kompromiss“, betont CDU-Fraktionschef Joachim Bohl. „Damit sind alle Ziele erreicht worden: die wertvollen Flächen am alten Standort im Industriepark Rhön können neu geordnet werden und stehen für die Neuansiedlung oder Erweiterung vorhandener Technologiefirmen zur Verfügung. Den Bedenken und Ängsten vieler Bürgerinnen und Bürger gegenüber der Brecheranlage im „Oberfeld“ kann Rechnung getragen werden und die Firma Weider kann endlich wieder in die Zukunft planen.“

Verwunderung über SPD und BLE

Staunen kann man nur über das Verhalten von SPD-Fraktion und großen Teilen der BLE. Anstatt die Gelegenheit am Schopf zu packen und am Standort „Oberfeld“ für Klarheit zu sorgen, verlor man sich in parlamentarischen Geschäftsordnungsdebatten und führte schließlich an „man könne die Konsequenzen des Beschlusses nicht abschätzen“. Dies verwundert umso mehr, da die SPD-Fraktion am 11. Mai diesen Jahres den Antrag stellte, dass die Firma Weider nicht ins „Oberfeld“ umsiedeln soll. Waren für die SPD-Fraktion seinerzeit die Konsequenzen ihres eigenen Antrages, der ja noch viel weitreichender war als der aktuelle Beschluss, auch nicht bewusst? Die neue Beschlussvorlage ist sehr einfach und klar: im „Oberfeld wird kein Industriegebiet ausgewiesen, sondern ein Gewerbegebiet. Dies bedeutet: niedrigere Grenzwerte für Lärm und vor allem: eine Brecheranlage darf und kann dort nicht betrieben werden. Alle anderen Fragen, wie Vertragsänderungen, Fragen zum neuen Standort, usw. werden ganz normal in den nächsten Sitzungen der Gemeindevertretung vorgelegt, diskutiert und abgestimmt. In der letzten Sitzung galt es ganz einfach zu entscheiden, dass der Brecher nicht ins Oberfeld kommt. Dass dies nun mit den Stimmen der CDU, CWE und einem Vertreter der BLE gegen viele Stimmen der SPD-Fraktion und BLE-Fraktion entschieden wurde, werden viele Bürgerinnen und Bürger nicht verstehen. Entscheidend ist aber nun: der Beschluss steht und dies ist für die vielen besorgten Eichenzeller Bürgerinnen und Bürger zweifelsfrei ein gutes Signal.

Dank an Firma Weider

Besonderen Dank gebührt laut CDU-Fraktion Herrn Mike Weider, der mit seiner Bereitschaft, seinen Betrieb auf zwei räumlich getrennte Grundstücke aufzuteilen, den entscheidenden Schritt zu einer Lösung getan hat. Dies ist sicher nicht selbstverständlich, bringt eine solche Aufteilung sicher einige Nachteile im Betriebsablauf mit sich. Dankbar sind wir vor allem aber für die Geduld von Herrn Weider, der bei der seit über einem Jahr andauernden, sehr heftigen und oft auch unfairen Diskussion über die Umsiedlung seines Betriebes letztlich das Ansinnen der Gemeinde immer unterstützt hat. Herr Weider hätte auch jederzeit die Möglichkeit gehabt von den getroffenen Vereinbarungen zurückzutreten und seinen Betrieb am alten Standort zu erweitern. Dies wäre ohne Zweifel genehmigungsfähig gewesen; hätte aber zur Folge gehabt, dass die Firma Weider dauerhaft in Welkers geblieben wäre, Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Bereich für andere Unternehmen blockiert hätte und der durch die Diskussion bereits jetzt aufgebrochenen Graben zwischen den Ortsteilen unserer Gemeinde auf Jahre hinaus unüberwindbar gewesen wäre.

Vertrauen in Gemeinde

Erwähnt werden muss in diesem Zusammenhang auch Bürgermeister Dieter Kolb. Es ist schon bemerkenswert, dass letztlich diejenigen, die wie Bürgermeister Kolb und seine Mitarbeiter in der öffentlichen Auseinandersetzung am heftigsten angegriffen, beschimpft und angefeindet werden, die handelnden Personen sind, die in mühsamen stundenlangen Verhandlungen, Überprüfung und Behördenabstimmungen den Weg für eine Lösung bereitet haben. Auch die Mitglieder der Gemeindevertretung, denen bewusst war, dass ein frühzeitiger Verzicht auf den Standort „Oberfeld“ keine tragfähige Lösung für die gesamte Gemeinde bedeutet hätte, mussten viel Kritik einstecken. Die sich jetzt abzeichnende Lösung zeigt, dass es sich gelohnt hat, auch dies auszuhalten. Der vielleicht entscheidende Unterschied dabei ist, dass es eben nach wie vor in der Gemeindevertretung und der Bürgerschaft eine Mehrheit gibt, die Vertrauen in die Arbeit des Bürgermeisters und die der der Verwaltung haben. Auch zeigt sich wieder einmal, dass ständige Pressemitteilungen, Facebook-Posts und billige Wahlkampfrhetorik mitunter nicht zur Problemlösung beitragen. Dazu bedarf es guter Nerven, Geduld, Ausdauer und vor allem Sachverstand. +++ pm