
Tausende Gläubige aus dem gesamten Bistum Fulda haben sich am Pfingstmontag auf den Weg gemacht, um gemeinsam das traditionelle Bonifatiusfest zu feiern. Im Herzen der Barockstadt, auf dem Domplatz, zelebrierte Bischof Dr. Michael Gerber ein feierliches Pontifikalamt unter dem Leitwort „Pilgernd in der Hoffnung unterwegs“ – ein Verweis auf das bevorstehende Heilige Jahr 2025.
Bereits in den frühen Morgenstunden zogen Wallfahrtsgruppen – teils zu Fuß, teils mit dem Fahrrad – nach Fulda, um am Grab des Heiligen Bonifatius innezuhalten. Einige Pilgerinnen und Pilger, etwa aus Gelnhausen oder dem Pastoralverbund St. Wolfgang Kinzigaue, waren sogar schon am Vortag aufgebrochen.
Der Gottesdienst, der um 9:30 Uhr begann, wurde nicht nur durch die Anwesenheit zahlreicher Konzelebranten geprägt – darunter Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Altbischof Heinz Josef Algermissen sowie Gäste aus Mosambik – sondern auch durch eine beeindruckende musikalische Gestaltung. Der Jugendkathedralchor Fulda und ein großes Bläserensemble, bestehend aus Mitgliedern mehrerer Musikvereine der Region, verliehen dem Festakt einen feierlichen Klangrahmen. An der Orgel begleitete der Mainzer Kirchenmusikdirektor Lutz Brenner die Liturgie.
Nach dem Gottesdienst verwandelte sich das Areal rund um die Domdechanei in ein buntes Festgelände. Zahlreiche kirchliche Gruppen, darunter Caritas, katholische Jugendverbände und Radio Horeb, luden zu Begegnung und Austausch ein. Für Familien bot das Fest ein vielseitiges Programm: Hüpfburg, Bastelangebote und Bogenschießen machten das Bonifatiusfest auch für Kinder zu einem Erlebnis. Für das leibliche Wohl sorgte die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung mit Grillständen, während der Malteser Hospizdienst in den Garten der Domdechanei zu Kaffee und Kuchen einlud.
Musikalisch begleiteten der Musikverein Steinau-Steinhaus und das Katholische Jugendblasorchester aus Meerholz-Hailer das Nachmittagsprogramm.
Ein kulturelles Highlight bot die Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars: Die Sonderausstellung „Alle Wege führen nach Rom. Fulda und Rom in Wechselbeziehungen“ gewährte Einblicke in die historischen Verbindungen der Domstadt zur Ewigen Stadt. Ergänzt wurde das Angebot durch Sonderführungen und thematische Präsentationen rund um Rom und Papst Leo XIV.
Auch der Dom selbst wurde zum Erlebnisort: Um 13:00 Uhr führte ein als „Wandergeselle“ verkleideter Guide Besucherinnen und Besucher – jung wie alt – auf eine lebendige Zeitreise durch die Geschichte des Fuldaer Doms.
Mit dem Bonifatiusfest wurde nicht nur die Wallfahrtssaison im Bistum eingeläutet, sondern auch ein starkes Zeichen für Hoffnung, Gemeinschaft und gelebten Glauben gesetzt – ganz im Sinne des Heiligen Bonifatius und im Vorblick auf das Heilige Jahr 2025. +++
Hinterlasse jetzt einen Kommentar