Bischof Dr. Michael Gerber feierte 25. Weihetag

Silbernes Priesterjubiläum

Fuldas Bischof Dr. Michael Gerber

Gut gelaunt und zuversichtlich hat Bischof Dr. Michael Gerber am Mittwochabend im Fuldaer Dom sein Silbernes Priesterjubiläum gefeiert. Anhand seiner Primiz-Stola und mit weiteren bildstarken Beispielen ging er dabei auf seinen Weg zum Priester und später zum Bischof ein.

Eigentlich wollte Bischof Dr. Michael Gerber sein Silbernes Priesterjubiläum gar nicht so groß feiern. Als er am Mittwochabend die zahlreichen Gäste im Fuldaer Dom begrüßte, freute er sich dann aber doch, dass diese so zahlreich erschienen waren – noch dazu an einem Wochentag: „Es bewegt mich, dass sich so viele haben bewegen lassen und heute Abend in den Dom gekommen sind.“
25 Jahre ist es an diesem 11. Mai 2022 her, dass Michael Gerber gemeinsam mit weiteren jungen Männern im Freiburger Münster zum Priester geweiht worden ist. Heute ist er Bischof von Fulda und auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz unter anderem maßgeblich mitverantwortlich für die Zukunft der Priesterausbildung in diesem Lande.

Im Glauben verbunden

Anhand von Motiven seiner Primiz-Stola blickte Michael Gerber im Fuldaer Dom zurück auf das, was ihn damals auf dem Weg zum Priester bewegt hat und im Amt des Bischofs bis heute bewegt: Als Basis das Wasser, das für die Taufe aller Christen steht und dafür, dass uns mehr verbindet als uns trennt. Der Pilgerstab steht für die pilgernde Kirche und an ihm entlang sind die Menschen zu sehen, die sich in und mit dieser Kirche bewegen und die bei aller Vielfalt doch im Glauben verbunden sind.
Eindrücklich berichtete Gerber dabei auch von Mitbrüdern aus dem afrikanischen Burundi, deren Eltern seinerzeit in einem Bürgerkrieg grausam ermordet wurden. Wie so etwas in einem christlich geprägten Land möglich sein kann, haben sich die jungen Priesteramts-Kandidaten damals gefragt. Eine Frage, die angesichts des schrecklichen Krieges in der Ukraine heute eine neue Aktualität erhält, so Gerber.

Unerwartete Begegnungen

Die flammenden Herzen auf der anderen Seite seiner Stola verweisen schließlich über die Emmaus-Erzählung („Brannte uns nicht das Herz?“) auf unerwartete Begegnungen und ganz persönliche Erfahrungen mit dem Glauben. Bei allen Herausforderungen für die Kirche und Anfragen an ihre Vertreter ist Gerber nach wie vor gerne Bischof von Fulda: Er habe es noch keinen Tag bereut, als Bischof nach Fulda gekommen zu sein, bestätigte Gerber eine Aussage aus einem jüngst geführten Interview mit der Freiburger Kirchenzeitung, dem Konradsblatt. Und: „Ich freue mich darauf, noch viele Jahre, ja Jahrzehnte, im Bistum Fulda mit Ihnen gestalten zu können!“

Innere Freiheit

Ein wichtiger Begleiter auf diesem Weg sei eine innere Freiheit: Die Freiheit anzuerkennen, dass Gottes Gegenwart sich eben auch im Unperfekten und Zerrissenen zeigt und dass neben christlichem Glauben und festen Überzeugungen auch innere Spannungen, unerfüllte Wünsche oder unbewältigte Konflikte den Menschen und seine Haltung ausmachen können.

Spenden für die Ukraine-Hilfe

Statt persönlicher Geschenke hatte Gerber um Spenden für die Ukraine-Hilfe des Bistums und seiner Kooperations-Partner gebeten. Zusätzlich zu einer Spende hatte Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, der als Domdechant für das Domkapitel, alle am und um den Dom Tätigen und letztlich für alle anwesenden Gäste gratulierte, aber doch ein besonderes Geschenk für den Bischof von Fulda dabei: Ein Faksimile aus dem „Ragyndrudis-Codex“ des Heiligen Bonifatius, der mit der Gründung des Klosters Fulda den Grundstein für das heutige Bistum gelegt hat und daher als Patron der Diözese verehrt wird. www.bistum-fulda.de. +++