Biden als 46. Präsident der USA vereidigt

Zudem wurde die Zeremonie von 25.000 Nationalgardisten zusätzlich abgesichert

USA

US-Präsident Joe Biden ist im Amt. Um etwa 11:50 Uhr US-Ostküstenzeit (17:50 Uhr deutscher Zeit) legte Biden seinen Amtseid als 46. Präsident der Vereinigten Staaten ab. In seiner folgenden Ansprache legte der vereidigte Präsident den Fokus auf den Wert der Demokratie und die Notwendigkeit, diese zu verteidigen. Er warb für mehr Zusammenhalt und Durchhaltevermögen, auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. „Wir werden Amerika einmal mehr zur führenden Kraft für das Gute in der Welt machen“, versprach der Demokrat. Wut und Gewalt müssten überwunden werden, man müsse stattdessen respektvoll zusammenstehen.

Erneut verurteilte Biden den Sturm auf das Kapitolgebäude und betonte erneut: „Ich werde ein Präsident für alle Amerikaner sein.“ Applaus bekam der Demokrat von den etwa 1.000 Menschen, die angesichts der Corona-Pandemie lediglich an der Zeremonie teilnehmen durften, unter ihnen einige Amtsvorgänger. So waren der 42. US-Präsident Bill Clinton mit seiner Frau Hillary, der 43. US-Präsident George W. Bush und der 44. US-Präsident Barack Obama anwesend, unter dem Biden noch als Vizepräsident gearbeitet hatte. Der 39. US-Präsident Jimmy Carter und seine Frau waren aus Sorge um das Corona-Risiko nicht vor Ort. Bidens Vorgänger Donald Trump hatte Washington bereits am Mittwochmorgen (Ortszeit) verlassen, Harris` Vorgänger Mike Pence wohnte der Vereidigung hingegen bei. Zudem wurde die Zeremonie von 25.000 Nationalgardisten zusätzlich abgesichert, die nach dem Kapitolsturm am 6. Januar für einen reibungslosen Ablauf sorgen sollten.

Biden-Berater glaubt an Neustart der transatlantischen Beziehungen

Der frühere US-General Stanley McChrystal erwartet mit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Joe Biden einen Neustart der deutsch-amerikanischen Beziehungen. „Ich glaube, die Dinge werden ganz anders sein, sowohl inhaltlich als auch, was den Tonfall betrifft“, sagte er der „Bild“. Die größte Bedrohung für die nationale Sicherheit sei derzeit die Corona-Pandemie, sagte McChrystal, der von Biden zum Berater berufen worden war. Es werde einen Wettbewerb mit China geben, auch der Aufstieg von Wladimir Putins Russland sei eine Herausforderung: „Er hat sich in einer Art und Weise verhalten, die der Welt nicht weiterhilft.“ Den von Trump begonnenen Truppenabzug aus Deutschland hält der Ex-General für falsch: „Die Vorstellung, die amerikanischen Truppen vollständig oder bis auf ein ineffektives Niveau aus Westeuropa abzuziehen, ist kontraproduktiv.“ Was die NATO betrifft, erwartet er aber, dass Biden „noch strikter“ für das Zwei-Pr ozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben der Mitgliedstaaten eintreten wird. Der frühere Vier-Sterne-General McChrystal war mehrere Jahre Kommandeur der US-Spezialeinheiten. +++