
„Da kann ja jeder kommen. Caritas öffnet Türen“ – unter diesem Motto veranstaltete die Bahnhofsmission Fulda einen Tag der offenen Tür und öffnete ihre Räume für interessierte Besucherinnen und Besucher. Der Andrang war groß – sowohl innerhalb der Mission als auch draußen vor den Türen auf der Ostseite des Fuldaer Bahnhofs.
Die Bahnhofsmission Fulda zählt zu den wenigen in Deutschland, die – abgesehen von der koordinierenden Caritas-Mitarbeiterin Annika Ettrich – ausschließlich von Ehrenamtlichen getragen wird. Der Tag der offenen Tür diente daher nicht nur der Präsentation ihrer vielfältigen Arbeit, sondern hatte auch das Ziel, neue Freiwillige für das Engagement zu gewinnen. „Zeit spenden, Hoffnung stiften. Engagieren für die Bahnhofsmission“, lautete das Motto, unter dem rund 100 Bahnhofsmissionen bundesweit gleichzeitig zum Aktionstag einluden.
In Fulda wird die Einrichtung gemeinsam vom Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa sowie dem Diakonischen Werk Fulda getragen. Neben Hilfe für Ein-, Aus- und Umsteiger am Bahnhof ist die Mission tief im sozialen Netz der Stadt verankert: Sie bietet Unterstützung bei persönlichen Krisen, Rat bei finanziellen Engpässen, hilft bei der Suche nach kurzfristiger Übernachtung oder begleitet im Umgang mit Behörden. Nicht nur Reisende finden hier Gehör – auch Menschen in schwierigen Lebenslagen wenden sich an die sogenannten „Engel in Blau“, wie die Ehrenamtlichen liebevoll genannt werden.
„Hier trifft man Leute, die einem zuhören und mit denen man reden kann“, erzählt Dennis, der regelmäßig die Bahnhofsmission besucht, obwohl er eine Wohnung in Petersberg hat. Für ihn ist das offene Ohr oft wichtiger als das eigene Wohnzimmer. Ähnlich sieht es Jürgen, der auch das Café Jakobsbrunnen kennt und die herzliche Atmosphäre in der Bahnhofsmission lobt: „Freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit – das ist hier normal.“
Zurzeit sind 28 Ehrenamtliche von Montag bis Samstag im Schichtbetrieb im Einsatz. Sonntags bleibt die Mission geschlossen. „Es könnten ruhig mehr sein“, sagt Annika Ettrich, die sich über den gelungenen Aktionstag freut. Mit Informationsgesprächen, kleinen Leckereien und Mitmachaktionen wie dem Glücksrad – bei dem jede Zahl einen Preis bedeutete – sollte die Arbeit der Bahnhofsmission greifbar gemacht werden.
Rund 80 Portionen Waffeln, Kuchen, belegte Brötchen sowie reichlich Kaffee und Tee wurden an Gäste verteilt. Die vielen Gespräche zeigten: Das Interesse an der Arbeit ist groß. Auch Bereichsleiterin Janina Wübbelsmann (Caritas) war zufrieden mit dem Verlauf des Tages. Sie hofft nun auf konkrete Nachwirkungen: „Vielleicht melden sich ja neue Ehrenamtliche – der Bedarf ist auf jeden Fall da.“
Interessierte können sich direkt in der Bahnhofsmission melden oder über die Homepage der Caritas Kontakt aufnehmen. +++
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