Bahn stellt Fernverkehr wegen Warnstreiks komplett ein

Alle Tickets behielten ihre Gültigkeit

Wegen des Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat die Deutsche Bahn ihren Fernverkehr bundesweit eingestellt. Auch der Regionalverkehr sei in allen Regionen bundesweit massiv betroffen, teilte die Bahn am Montagmorgen mit. Die S-Bahnen in München, Frankfurt am Main und Berlin fahren nur noch vereinzelt. Gewerkschaftsangaben zufolge sollen die Streikmaßnahmen noch bis 9 Uhr andauern. Auch im Anschluss rechnet die Bahn weiter mit Störungen. Deswegen wurde die Zugbindung für „Spar- und Supersparpreis-Tickets“ aufgehoben. Alle Tickets behielten ihre Gültigkeit bis zum kommenden Sonntag, teilte die Bahn mit. Kunden im Fernverkehr, die flexibel reisen können, empfehle man, auf Dienstag auszuweichen. Tickets und Reservierungen werden laut Bahn kostenlos erstattet, wenn streikbedingt die Reise nicht wie geplant möglich ist.

„Wir sind allein unseren Mitgliedern verpflichtet und vertreten ausschließlich deren Interessen“, machte Bundesgeschäftsführer Torsten Westphal deutlich. „Es sind unsere Kolleginnen und Kollegen, die rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, versuchen, den Personen- und Güterverkehr in Deutschland zu gewährleisten. Und dies trotz permanentem Personalmangel und den daraus resultierenden vielen Überstunden“, erklärte er. „Für uns ist es auch eine Frage der Wertschätzung, dass die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner für ihr großes Engagement angemessen bezahlt werden. Dafür kämpfen wir in dieser Tarifrunde“, so Torsten Westphal. „Wir kehren an den Verhandlungstisch zurück, wenn die DB AG deutlich macht, ernsthaft mit uns verhandeln zu wollen“, machte Torsten Westpahl deutlich.

FDP nennt Bahn-Streik „dreist und verantwortungslos“

Die FDP hat scharfe Kritik am Warnstreik der Eisenbahner-Gewerkschaft EVG geübt. „Erst streikt die Technik, jetzt das Personal: Die Bahn ausgerechnet zum Fahrplanwechsel in dieser angespannten Lage trotz eines guten Angebotes zu bestreiken ist dreist und verantwortungslos“, sagte Oliver Luksic, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Dieser unnötige Streik trifft Kunden und Bahn zur Unzeit, er verschärft die sowieso angespannte Lage der Bahn und damit schneiden sich die Gewerkschafter ins eigene Fleisch.“ Unterdessen teilte die Bahn mit, dass sie auch nach dem Streikende weiter mit Auswirkungen auf den Bahnverkehr rechnet. Sowohl im Fernverkehr als auch im Regionalverkehr, insbesondere in den stark betroffenen Regionen wie Bayern und Nordrhein-Westfalen, könnten sich die Einschränkungen noch den ganzen Tag hinziehen, so die Bahn am Montagvormittag. Das Unternehmen rief die EV G zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. „Wer verhandelt, muss bereit sein, sich auf den Anderen zuzubewegen. Die DB hat die EVG zur Fortsetzung der Verhandlung am heutigen Nachmittag aufgefordert“, sagte eine Sprecherin. +++