Aktion Generation – Hessen stellt sich dem Wandel

Hessens Gesundheitsminister Stefan Grüttner (CDU)

Wiesbaden. Anlässlich der Ausschreibung zum Wettbewerb „Aktion Generation – lokale Familien stärken“, den das Land Hessen mit insgesamt 60.000 Euro dotiert hat, sagte der Hessische Familienminister Stefan Grüttner am Donnerstag: „Familienpolitik steht auf der Agenda der Hessischen Landesregierung ganz oben, denn es gilt: Hessen hat Familiensinn. Dabei ist der Begriff Familie durch den demografischen und gesellschaftlichen Wandel längst nicht mehr so eng umfasst wie noch vor 50 Jahren. Vielmehr entwickeln sich so genannte ‚lokale Familien‘, wo die klassische Familie durch Nachbarn, Freunde, Großeltern-Enkel Projekte, Alltagshilfen für ältere Menschen u.v.m. ergänzt wird.

Dies wird in Zukunft immer wichtiger und deshalb fördern wir diese Entwicklung. Wir möchten Familien in ihren unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten abholen und im Alltag unterstützen. Deshalb haben wir mit der Aktion Generation jetzt einen Wettbewerb ausgelobt, in dem Kommunen, Gebietskörperschaften, Vereine, Verbände und Institutionen in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kommunen ihre Konzepte für ein neues Miteinander der Generationen einreichen können.“ Auf die einzelnen Gewinner warten Preisgelder von bis zu 20.000 Euro, abhängig vom Aufwand des eingereichten Netzwerkkonzeptes, insgesamt werden 2015 Preisgelder in Höhe von 60.000 Euro ausgezahlt von der Hessischen Landesregierung. Die Mittel sind im Rahmen des Hessischen Sozialbudgets gesichert. das Weitere würde ich weglassen, denn die Mittel sind allein für 2015, in den Folgejahren werden neue Wettbewerbe ausgeschrieben, d.h. das Geld muss in 2015 ausgegeben werden,

Grüttner betonte, die Veränderung von Familienstrukturen, die geringer werdende Zahl junger Menschen, die steigende Zahl älterer und allein lebender Menschen – diese Auswirkungen zeigten sich vor allem in der Kommune, d.h. vor Ort. Dort entstünden folgende Herausforderungen: Was benötigen also Jung und Alt im Alltag? Was wünschen sie sich? Was kann der Einzelne beitragen? Wie können Angebote und Hilfen strukturiert sein, damit nicht nur Einzelne, sondern möglichst viele von ihnen profitieren und das Verbindende deutlich wird? Welche Strukturen, Angebote und Hilfen gibt es bereits und können genutzt bzw. neu oder effektiver ausgerichtet werden? „Ich bin sicher, dass wir zukunftsweisende Eingänge zum Wettbewerb erhalten werden. Die Kommunalen Spitzenverbände stehen diesem sehr positiv gegenüber, da sie den Bedarf kennen, und haben sich allesamt erklärt, in der Jury mitzuwirken“, so der Familienminister.

„In den letzten Jahren sind in den Kommunen eine Vielzahl von Initiativen wie Nachbarschafts- oder Bürgervereine entstanden“, führte der Direktor des Hessischen Landkreistages, Dr. Jan Hilligardt, aus. „Wir begrüßen ausdrücklich dieses bürgerschaftliche Engagement für ein Miteinander der Generationen und unterstützen insbesondere auch den neuen Wettbewerb „Aktion Generation“ des Landes Hessen. Eine Prämierung einzelner Initiativen ist sicherlich positiv, aber noch wichtiger ist der Anstoß, dass vor allem die generationsübergreifenden Angebote vor Ort zukünftig noch besser untereinander abgestimmt werden.“

Der Geschäftsführende Direktor des Hessischen Städtetags, Stephan Gieseler, sagte: „Die Zukunftsfähigkeit der Kommunen hängt nicht zuletzt davon ab, ob und wieweit sie die Qualität der bestehenden vielfältigen Angebote vor Ort mit dem Blick auf alle Generationen weiterentwickeln. Hieran hat der Hessische Städtetag ein großes Interesse.“

„Generationsübergreifendes Miteinander benötigt Begegnungsorte und Raum für gemeinsame Aktivitäten. Hier öffnen sich für bewährte Strukturen wie Schulen, Kitas, Dorfgemeinschaftshäuser neue Perspektiven der Nutzung“, so der Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebundes, Diedrich Backhaus. Es sei gut, wenn Strukturen geschaffen werden, in denen die Gemeinschaft von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, Älteren und sehr Alten wieder aktiv gelebt werden kann. „Die vielen guten Projekte in unseren Städten und Gemeinden gilt es in einem Netzwerk zusammenzuführen“.

In den vergangenen Jahren ist eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen entstanden, die in der Regel nur einzelne Zielgruppen im Blick haben. Dies seien beispielsweise einzelne Senioren- und Generationenprojekte, Engagement-Lotsen, Freiwilligendienste, Mehrgenerationenhäuser, Demenzbegleiter, Alltagshilfen für Senioren, Patenschaften für Kinder, Fahrdienste, kulturelle und sportliche Angebote, Wohnberatungsstellen, generationsübergreifende Wohnprojekte oder auch lokale Leitstellen Älterwerden, stellte Grüttner dar.

„Dies soll – wo möglich und sinnvoll – miteinander verknüpft werden, so dass in der Kommune ein abgestimmtes Netz für die Bürgerinnen und Bürger entsteht. Das Konzept für ein solches Netzwerk soll also ganzheitlich ausgerichtet sein, d.h. es soll alle Generationen im Blick haben, bestehende Angebote vor Ort aufgreifen, bündeln und ggfs. neu ausrichten, kommunale Strukturen nutzen, haupt- und ehrenamtlichen Angebote, Hilfen und Akteure zusammenführen und so intelligente Netzwerke knüpfen und nachhaltig auf der kommunalen Ebene aufstellen. Die Netzwerke können dabei durchaus unterschiedliche Schwerpunkte aufnehmen“, so der Familienminister. „Wir freuen uns auf die Ideen, die eingehen werden und ich bin sicher, dass hieraus viel entstehen wird für die neuen Familienstrukturen in Hessen. Denn ein gutes soziales Netzwerk brauchen ältere Menschen ebenso wie junge Kleinfamilien oder Kinder und Teenager. Wo die Großfamilie nicht mehr existiert, sind neue Antworten zu geben. Daran arbeiten wir gemeinsam“, so Grüttner abschließend. +++ fuldainfo

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