Agrarsubventionen: Ein Prozent der Betriebe erhält 22 Prozent der EU-Fördergelder

Berlin. Ein Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland hat im vergangenen Jahr 22 Prozent der flächengebundenen EU-Agrarsubventionen erhalten. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vorliegt. Demnach kassierten 3.200 Betriebe zusammen 1,3 Milliarden Euro an EU-Fördermitteln. Insgesamt seien 5,78 Milliarden Euro an 320.000 Empfänger ausgezahlt worden. In 94 Fällen habe die Subventionssumme oberhalb von einer Million Euro gelegen, während 41 Prozent der Betriebe maximal 5.000 Euro erhielten.

Für die Grünen im Bundestag sind die Zahlen ein Beleg für die Benachteiligung kleiner Landwirte in der Förderpolitik der Bundesregierung. Der agrarpolitische Sprecher Friedrich Ostendorff sagte der Zeitung, auch die 2015 anstehende Reform der EU-Direktzahlungen werde „keine wirkliche Änderung der Bevorzugung großer Betriebe geben“. Eine von der Bundesregierung versprochene Umschichtung zugunsten kleinerer Betriebe sei „Augenwischerei“. Der Agrarpolitiker erneuerte vor diesem Hintergrund die Forderung an die Bundesregierung, die Direktzahlungen pro Betrieb auf maximal 150.000 Euro zu deckeln und Gelder zugunsten der ersten 46 Hektar umzuschichten. Diese Möglichkeit räume die EU den Mitgliedsstaaten explizit ein, so Ostendorff. +++ fuldainfo