6. Fuldaer Genussfestival gestartet

Ganz im Zeichen der Inklusion

Seit gestern Abend kann man auf der Pauluspromenade sowie im direkt angrenzenden Schlossgarten wieder nach Herzenslust schlemmen und genießen. Anlässlich dem „6. Fuldaer Genussfestival“ (08.- bis 11. August 2019) haben sich die Veranstalter – Christoffer Müller (bankett sinnreich), Volker Elm (Kost-bar Casa-R-ella), Sven Nelles (Nelles Catering) und Marc und Carolin Zuspann (Zuspann à la carte) für die viertägige Veranstaltung, die in diesem Jahr ganz im Zeichen des diesjährigen Stadtjubiläums (1275 Jahre Klostergründung Fulda) steht, wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Bei einem kleinen Umtrunk in der VIP-Lounge im Fuldaer Schlossgarten stimmten sich die Verantwortlichen sowie geladene Gäste – unter ihnen der Oberbürgermeister der Stadt Fulda Dr. Heiko Wingenfeld, der Bürgermeister der Stadt Fulda Dag Wehner sowie der Stadtbaurat der Stadt Fulda Daniel Schreiner, außerdem der Landrat des Landkreises Fulda Bernd Woide, der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Fulda Frederik Schmitt sowie zahlreiche Mitglieder der städtischen Gremien wie das City Marketing Fulda oder das Amt für Tourismus- und Kongressmanagement auf das 6. Fuldaer Genussfestival ein, das für viele Fuldaerinnen und Fuldaer sowie all Jene, die gut und gerne feiern, zweifelsohne ein Höhepunkt im jährlichen Turnus der Feste und Veranstaltungen der Stadt markiert.

Eine herausstellende Besonderheit in diesem Jahr: Erstmalig arbeiten auf dem Fuldaer Genussfestival auch Menschen mit Handikap mit. Die teilnehmenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des in Fulda ansässigen „antonius. Netzwerk Mensch.“ sind teilweise schon viele Jahre in der Küche des Netzwerkes, sowie in Schul- und Betriebskantinen tätig. Auf dem Fuldaer Genussfestival im Jubiläumsjahr 2019 erfahren sie noch einmal eine ganz andere Art von Wertschätzung – nicht nur von Seiten der teilnehmenden Gastronomen. Die Stände, an denen Menschen mit Handikap ihre Erfahrungen aus dem Bereich der Gastronomie einbringen und so erst zu einem „selbstverständlichen Miteinander werden lassen“ sind mit dem Button mit der Aufschrift „Hier steckt Inklusion drin“ gekennzeichnet. Darüber hinaus ist antonius. Netzwerk Mensch. mit einem eigenen „Genussstand“ vertreten. Hier dreht sich alles um die sogenannte „Fuldaer Stulle“ – neu interpretiert mit hauseigenen Chutneys, Wurst- und Schinkenprodukten und verfeinert mit Salzkreationen.

„Inklusion bedeutet für mich uneingeschränktes und selbstverständliches Miteinander von Menschen mit unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten, die in ihrer Vielfalt als solche wertgeschätzt werden“, sagt Carolin Zuspann vom gleichnamigen Hünfelder Familienunternehmen. Das Inklusion auch etwas ist, das in unserer sozialen Verantwortung liegt und uns damit alle etwas angehen sollte, befindet Christoffer Müller vom Bio Catering-Unternehmen bankett sinnreich. Für Volker Elm, Inhaber der Kost-bar Casa-R-ella, ist eine Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Handikap nichts Außergewöhnliches, sondern absolute Normalität und Selbstverständnis. „Für mich ist ein Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen absolute Normalität und das möchte ich zeigen“, sagt er unvoreingenommen. Und Sven Nelles vom gleichnamigen Cateringunternehmen sagt: „Ich finde, Inklusion ist eine wichtige Sache, für die es sich einzusetzen lohnt.“

Bereits im vergangenen Jahr hat antonius. Netzwerk Mensch. das Thema „Inklusion in der Gastronomie“ im Rahmen des 3. Fachtages Ausbildung und Inklusion aufgegriffen. Unter dem Titel „Möglichmacher“ wurde aufgezeigt, wie Jugendliche mit Behinderung in Ausbildung und Arbeit kommen, selbst ihren Lebensunterhalt bestreiten und somit die „Einbahnstraße“ aus Werkstatt, Sozialhilfe und Abhängigkeit vermieden werden kann. Auch der „Wehner- Groma-Pokal“, ein alljährlich stattfindender Wettbewerb zur Fachkräftesicherung und Bewusstseinsschaffung der Berufssparten Hotellerie und Gastronomie in der Lehrküche der Eduard-Stieler-Schule (ESS) Fulda, ist seit letztem Jahr inklusiv. Elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Handikap nahmen 2018 an dem Vorbereitungstag des Wettbewerbes teil und arbeiteten in Zweierteams mit den Auszubildenden.

Es scheint fast so, als würde Fulda ihrem Titel „Inklusivste Stadt Deutschlands“, diesen die Stadt seit September 2015 offiziell führen darf, gerecht. Und das in vielerlei Hinsicht. Fulda hat gezeigt, dass Inklusion funktionieren kann und inzwischen in der Gesellschaft angekommen ist. +++ jessica auth