Sommerlad: A66 ist Große Chance für die Region Fulda

Petersberg/Fulda. In wenigen Wochen, wird der Lückenschluss der Autobahn 66 im südlichen Kreisgebiet vollzogen. Frank Sommerlad, Geschäftsführer der „Möbelstadt Sommerlad“ hatte sich in einem Interview zum Thema geäußert. Im September soll die A66 nach langer Bauzeit eröffnet werden. Was bedeutet dieser Schritt für Ihr Unternehmen?

Frank Sommerlad: Dieser langjährige Prozess war eine hervorragende politische Leistung. Denn es gilt immer: optimale Infrastruktur ist die Basis für Standortentwicklungen mit der Gestaltung von Nachhaltigkeit.

Für das Unternehmen „Sommerlad“ war die Entscheidung der Fertigstellung eine Existenzfrage, denn Märkte verändern sich. Durch die Optimierungen von Infrastrukturen bieten sich zwar große Chancen, aber natürlich steigen auch die Anforderungen an die Unternehmen.

Bezüglich der steigenden Anforderungen stellt sich die Frage: Was bedeutet das für Ihr Unternehmen?

Sommerlad: Die Schaffung von Kundenzuführung und die Erleichterung der Erreichbarkeit erfordern im höchsten Maße die Gestaltung von Attraktivität in Sortiment und Service sowie in Zusammenarbeit mit dem Innenstadt-Marketing. Diese wichtigen Faktoren waren am alten Sommerlad-Standort nicht zu realisieren. Und deshalb musste rechtzeitig nach einer Möglichkeit gesucht werden, den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Aber auch die modernen Wettbewerbsbedingungen spielen hier eine tragende Rolle. Alle großen und zukunftsträchtigen Möbelunternehmen legen ihre Standorte unmittelbar an Autobahn-Anbindungen. Denn die Marktentwicklung zeigt, dass durch solch qualifizierte Verkehrsanbindungen das Einzugsgebiet für wirkliche Magnet-Unternehmen deutlich steigt.

Können Sie das anhand von Zahlen und Daten belegen?

Sommerlad: Selbstverständlich. Es gibt eine Vielzahl an Studien, die Einzugsgebiete der großen Möbelhäuser zwischen 70 und 100 Kilometern darstellen. So werden auch die Marketingstrategien der großen Wettbewerber angesetzt. Es ist naheliegend, dass auch Kunden der Region Fulda über eine gute Autobahnanbindung sehr viel leichter nach Gelnhausen und ins Rhein-Main-Gebiet fahren, wenn das Angebot stimmt.

Stellt die A66 aus Ihrer Sicht auch ein Risiko für die Region Fulda dar?

Sommerlad: Sicher – wenn man die Standortentwicklung in der Region Fulda vernachlässigen würde. Dies ist aber nicht der Fall. Die ausgezeichneten Argumente der IHK-Hauptgeschäftsführer von Fulda und dem Main-Kinzig-Kreis bestätigen dies. Beide Herren haben in der „Fuldaer Zeitung“ sehr qualifiziert zu dieser Thematik Stellung bezogen. Es ist erfreulich, wenn in den entscheidenden Ebenen von Wirtschaftssteuerung Konsens darüber besteht, dass Standortentwicklungen nur in Zusammenarbeit von regionaler Politik und regionaler Wirtschaft möglich sind.

Sie haben vorhin auch von den Chancen gesprochen, die die Fertigstellung der A66 bietet. Welche sind das?

Sommerlad: Natürlich gibt es ausgezeichnete Möglichkeiten, diese optimale Anbindung zu nutzen. Wenn die Verbindungen gut sind und das Angebot in hohem Maße wettbewerbsfähig ist, ist die Bereitschaft der Kunden sehr groß, solche Magnete anzufahren. Große Möbelhäuser sind immer ein Magnet. Und wie das Risiko von Kundenabwanderungen – bei fehlender Angebotsstruktur – natürlich gegeben ist, ist auch die Zuführung von Kunden bei vorhandener Angebotsstruktur zwangsläufig und hervorragend gegeben. Entscheidend ist hierbei die Win-win-Situation, die auch von den beiden IHK-Verantwortlichen beschrieben wurde.

Wie muss ein Angebot aus Ihrer Sicht aussehen, um die beschriebenen Chancen zu nutzen?

Sommerlad: Eine gute Frage. Diese Anforderungen legen nicht wir fest, sondern der Markt. Die Gestaltung eines modernen Möbelhauses wird entscheidend von den großen Konzernen und Branchenführern bestimmt. Hierbei kommt es auf das Vorhandensein von Spitzenleistungen in der Auswahl, im Service und im Preis an. Dies erfordert für ein Möbelhaus die Größe von Flächen, die nur noch in der Peripherie von Standorten machbar sind.

Stellen diese Peripherie-Standorte eine Gefahr für den Innenstadthandel dar?

Sommerlad: Nein – wenn man die Hausaufgaben richtig macht. Dies bedeutet eine enge Zusammenarbeit von den großen Magneten an der Peripherie mit dem Innenstadthandel, so wie dies auch vielerorts erfolgreich praktiziert wird. Auch der Chef des Fuldaer City-Marketings begrüßt in der „Fuldaer Zeitung“ die Fertigstellung der A66 ausdrücklich und erwartet dadurch mehr Kunden. Wir auch – und wir wollen diese Zusammenarbeit mit aller Kraft unterstützen.

Sie sehen also deutlich mehr Chancen als Risiken durch die infrastrukturelle Optimierung der A66?

Sommerlad: Ja, eindeutig. Und nicht nur für die Kunden und die Region Fulda, sondern auch für die vielen Mitarbeiter mit ihren Familien, den Ausbau von Arbeitsplätzen und der Erhöhung der Lebensqualität. Denn selbstverständlich machen sich Mitarbeiter und Betriebsrat Gedanken über die eigene Zukunft und die ihrer Arbeitsplätze, die letztlich seit nahezu 30 Jahren eine hohe Sicherheit in der Lebensplanung dargestellt haben. Die Aussagen von Mitarbeitern und Betriebsrat bestätigen dies eindrucksvoll. +++ fuldainfo

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