Zeynel Can äußert sich kritisch zur Infoveranstaltung „Kulturbrauerei Schlitz“

„Das ganze Projekt ist nicht durchdacht“

Zeynel Can. Foto: privat

„Die Infoveranstaltung zur geplanten Kulturbrauerei hat mehr offene Fragen hinterlassen als wichtige Antworten geliefert“, sagt Zeynel Can, SPD-Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 13. Februar in Schlitz. Auf dem Gelände der alten Brauerei soll mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Lebendige Zentren“ die „Kulturbrauerei Schlitz“ entstehen. Zeynel Can hierzu: „Die Bürgerinnen und Bürger sind lange Zeit denkbar schlecht beziehungsweise gar nicht über die Pläne informiert worden. Insofern war es gut, dass nun endlich eine Informationsveranstaltung stattgefunden hat.“

Doch sei dabei deutlich geworden, dass „das ganze Projekt nicht durchdacht ist“, so der Bürgermeisterkandidat: „Es erschließt sich mir noch nicht, welchen Nutzen die Bürgerinnen und Bürger aus Schlitz haben sollen.“ Außerdem werde mit unterschiedlichen Zahlen gearbeitet: „Während der Veranstaltung wird von acht Millionen Euro gesprochen, im Haushalt der Stadt Schlitz stehen aber neun Millionen. Ich sehe da angesichts von ohnehin leeren Kassen einen erheblichen Unterschied.“ Außerdem beliefen sich die laufenden Kosten für die Stadt auf 200.000 Euro jährlich. Can: „Sollen wir dann jedem Besucher noch mal extra Geld abnehmen, bevor er in die Halle geht?“

Auch sei man überhaupt nicht dafür gewappnet, mögliche Besucherströme bei Firmenmeetings oder kulturelle Veranstaltungen zu empfangen und zu versorgen. Can: „Es sind keine Schlafmöglichkeiten vorgesehen, laut Stadtverwaltung sei es künftig nicht möglich, Reisegruppen zu bedienen. Wieso schaffen wir eine Kulturhalle ohne Küche beziehungsweise Verköstigung?“ Auch die Parksituation sei nicht geklärt. Schließlich sei an dem Infoabend noch ein Abenteuerspielplatz ins Spiel gebracht worden, den die CDU lieber auf dem Gelände des ehemaligen Tennisplatzes sehen möchte. Can: „Es geht drunter und drüber. Eine klare Linie ist nicht zu erkennen.“ Der Bürgermeisterkandidat hatte bereits vor einigen Tagen eine alternative Nutzung des Geländes vorgeschlagen: „Wir entwickeln mit Hilfe eines Investors eine Tagespflege-Einrichtung mit MVZ sowie betreutes und Generationen übergreifendes Wohnen. Da haben die Bürgerinnen und Bürger des Schlitzerlandes deutlich mehr von.“ +++