ZEW-Konjunkturerwartungen verbessern sich auf niedrigem Niveau

Der Lageindikator liegt bei -91,5 Punkten

Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im April verbessert: Der entsprechende Index stieg von -49,5 Zählern im März auf nun 28,2 Punkte. Es handele sich aber um eine Verbesserung auf einem „extrem niedrigen Niveau“, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland habe sich „dramatisch verschlechtert“. Der Lageindikator liegt bei -91,5 Punkten, dies ist ein Rückgang um 48,4 Punkte gegenüber März. Diese Konstellation von Erwartungen und Lageeinschätzung entspricht ungefähr den Werten von April/Mai 2009 während der Finanzkrise. Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone steigen deutlich an. Der Erwartungsindikator für das Eurogebiet liegt im April bei 25,2 Punkten und damit 74,7 Punkte höher als im Vormonat. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Eurogebiet geht hingegen um 45,4 Punkte auf einen Wert von -93,9 Punkten zurück. Die Inflationserwartungen für das Eurogebiet steigen zwar um 23,0 Punkte, liegen mit -23,9 Punkten aber noch weit im negativen Bereich. Somit wird ein weiterer Rückgang der Inflationsrate in den nächsten sechs Monaten erwartet. „Die Finanzmarktexperten/-innen sehen Licht am Ende eines sehr langen Tunnels“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die Ergebnisse der Sonderfragen zur Coronakrise zeigten, dass die Experten erst für das dritte Quartal wieder ein positives Wirtschaftswachstum erwarteten. „Die Wirtschaftsleistung von vor der Coronakrise soll erst im Jahr 2022 wieder erreicht werden“, so Wambach weiter. +++

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