Woide besichtigte Gersfelder Metallwaren

Gersfeld. Betriebe in ländlichen Regionen haben mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen. Dies betrifft beispielsweise ungünstigere Bedingungen bei der Verkehrsanbindung und der elektronischen Datenübermittlung. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels macht ihnen aber auch der zunehmende Fachkräftemangel zu schaffen. Umso mehr verdient es Respekt, wenn solche Betriebe einem Standort trotz seiner Randlage die Treue halten.

In der Werkshalle erhielten die Besucher einen Einblick in die Produktion.
In der Werkshalle erhielten die Besucher einen Einblick in die Produktion.

Dies wurde anlässlich eines Besuchs von Landrat Bernd Woide bei der Gersfelder Metallwaren GmbH deutlich, die rund 250 Beschäftigten einen wohnortnahen Arbeitsplatz bietet. Landrat Woide, in dessen Begleitung sich Uli Nesemann und Harald Römmelt vom Kreisjobcenter befanden, unterstrich, dass der ländlichen Raum nicht allein vom Fremdenverkehr und Tourismus leben könne, sondern auch Produktionsbetriebe brauche. Abhilfe bei den infrastruktu-rellen Standortnachteilen konnte der Landrat aber lediglich insofern in Aussicht stellen, dass er sich für die Schaffung eines Autobahnanschlusses in Höhe von Döllbach und den schnelleren Ausbau des Internets einsetzen will.

Der Geschäftsführer des Automobilzulieferers, Maximilian Pfeifer, und Betriebsleiter Jürgen Schleicher waren sich mit Landrat Woide einig, dass im Hinblick auf den Fachkräftemangel längerfristige Strategien entwickelt werden müssten. Hierzu zählt neben der von Landrat Woide angesprochenen beruflichen Integration von ausländischen Flüchtlingen ein gesellschaftliches Umdenken bei der Berufsorientierung von Jugendlichen. Insbesondere auch von Eltern werde eine gewerblich-handwerkliche Ausbildung in der Öffentlichkeit nach wie vor nicht genügend Wert geschätzt, obwohl sich daraus sehr gute Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten eröffnen könnten.

Wegen des angespannten Fachkräftemarkts denken die Gersfelder Metallwaren verstärkt darüber nach, an den umliegenden Schulen gezielt über Berufsfelder im Metallfach zu informieren und eventuell ein duales Studium anzubieten. Zur Rekrutierung von Mitarbeitern soll die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kreisjobcenter fortgeführt werden. Die von dort angebotenen Arbeitskräfte hätten sich bewährt, sofern die fachlichen und persönlichen Voraussetzungen stimmten und die notwendige Geduld angesichts der mitunter problembehafteten Biografien aufgebracht werde. Die Bewerber müssten aber auch wollen und ihre Chance nutzen. Der Arbeitgeberservice des Kreisjobcenters wird jedoch nicht nur auf Anfrage tätig, sondern macht von sich aus Unternehmen Vermittlungsvorschläge. +++ fuldainfo

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