Wirtschaftsinstitute senken Konjunkturprognose deutlich

Seit Mitte des Jahres 2018 merklich abgekühlt

Die deutsche Wirtschaft wird laut des am Donnerstag vorgestellten Frühjahresgutachtens der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute im Jahr 2019 nur noch um 0,8 Prozent wachsen. Bei der letzten Gemeinschaftsdiagnose im Herbst waren sie noch von 1,9 Prozent Wachstum ausgegangen. Für das kommende Jahr bestätigten die Institute ihre Prognose aus dem vergangenen Herbst: Das Bruttoinlandsprodukt dürfte demnach im Jahr 2020 um 1,8 Prozent zunehmen. Die Konjunktur in Deutschland habe sich seit Mitte des Jahres 2018 merklich abgekühlt, teilten die Institute am Donnerstag mit. Der langjährige Aufschwung sei damit offenbar zu einem Ende gekommen. Die schwächere Dynamik sei sowohl vom internationalen Umfeld als auch von branchenspezifischen Ereignissen ausgelöst worden, hieß es. Gründe seien zum Beispiel eine Eintrübung der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie Produktionshemmnisse im Verarbeitenden Gewerbe. Die deutsche Wirtschaft durchlaufe nunmehr eine „Abkühlungsphase“, in der die gesamtwirtschaftliche Überauslastung zurückgehe, so die Institute weiter. Die Gefahr einer ausgeprägten Rezession mit negativen Veränderungsraten des Bruttoinlandsprodukts über mehrere Quartale sei jedoch bislang eher gering, „solange sich die politischen Risiken nicht weiter zuspitzen“. Zu den Wirtschaftsinstituten, die zweimal jährlich Diagnosen über die wirtschaftliche Lage in Deutschland erstellen, zählen das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH Halle), das Münchener Ifo-Institut, das Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW) und das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. +++