Weiter keine Trendwende am Arbeitsmarkt in Sicht

Arbeitslosenquote in der Region weiter bei 4 Prozent

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Mai 2025 um 197.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Gegenüber dem Vormonat sank sie leicht um 12.000 auf 2,919 Millionen Arbeitssuchende, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mit. Saisonbereinigt erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 34.000. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf 6,2 Prozent zurück.

"Die nun ausgelaufene Frühjahrsbelebung war insgesamt schwach", sagte BA-Chefin Andrea Nahles in Nürnberg. "Der Arbeitsmarkt bekommt nicht den Rückenwind, den er für eine Trendwende bräuchte; daher rechnen wir für den Sommer auch mit weiter tendenziell steigenden Arbeitslosenzahlen." Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, sank saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 2.000 Personen: Sie lag im Mai bei 3,602 Millionen Personen, dies waren 58.000 mehr als vor einem Jahr. Im fünften Monat des Jahres waren 634.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 67.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA-X) - ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt - sank im Mai um fünf auf 100 Zähler. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von elf Punkten.

952.000 Personen erhielten im Mai 2025 Arbeitslosengeld, 95.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag bei 3,948 Millionen. Gegenüber Mai 2024 war dies ein Rückgang um 66.000 Personen. 7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig. Seit Oktober 2024 haben sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 375.000 Bewerber für eine Berufsausbildungsstelle gemeldet, 11.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. 191.000 von ihnen waren im Mai noch unversorgt. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen fällt mit 441.000 um 28.000 geringer aus als im Vorjahreszeitraum. 229.000 unbesetzte Berufsausbildungsstellen waren im Mai noch zu vermitteln.

Arbeitslosenquote in der Region weiter bei 4 Prozent

Die Arbeitslosigkeit in Ost- und Waldhessen ist im Mai auf nahezu unverändertem Niveau geblieben. Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda liegt lediglich um zwei niedriger als im April bei 7.762. Die Arbeitslosenquote beträgt weiterhin 4,0 Prozent (Vorjahr: 3,7 Prozent). „Auch wenn wir in der Region weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote im Vergleich der hessischen Agenturbezirke haben (Hessendurchschnitt: 5,7 Prozent), ist die aktuelle Entwicklung kein Grund zur Freude“, sagt Katharina Henkel, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. „Sieht man sich das Vorjahr an, sieht man eine Verschlechterung - auch bei uns in der Region.“ So stieg die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung binnen eines Jahres um 517 Personen (+21,7 Prozent) an. Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit in den Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg sind zum Ende des Monats 2.904 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Jobcenter der Landkreise verzeichneten im gleichen Zeitraum einen Rückgang um 0,4 Prozent auf 4.858 Arbeitslose. Am stärksten vom Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat betroffen, ist die Personengruppe der jungen Menschen zwischen 20 und 25 Jahren. „Hier könnte sich ein schwächelnder Arbeitsmarkt zeigen. In unsicheren Zeiten werden eher Menschen mit geringerer Berufserfahrung entlassen. Das sind häufig jüngere Menschen“, so die Geschäftsführerin.

Neue Strategien erforderlich

Der Bedarf an Arbeits- und Fachkräften ist weiterhin hoch. Dem Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur liegen insgesamt 2.184 Stellen zur Vermittlung vor. Angestiegen ist ebenfalls die Dauer bis eine Stelle besetzt werden kann. Die Anforderungen passen nicht immer zum Angebot. Die Agentur für Arbeit setzt mit der Arbeitsmarktberatung dagegen und zeigt Besetzungsalternativen auf. „Der Markt erfordert neue Strategien, um auch weiterhin den Bedarf an Arbeits- und Fachkräften decken zu können“, so Henkel.

Unternehmen nutzen Kurzarbeit

Die Unternehmen in der Region nutzen zunehmend das Instrument der Kurzarbeit zur Stabilisierung von Beschäftigungsverhältnissen. Im Agenturbezirk haben im November 2024 insgesamt 35 Betriebe, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen. +++


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