Weidel fordert „Bollwerk gegen das grüne Narrenschiff“

AfD kürt Maximilian Krah zum Spitzenkandidat für Europawahl

AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hat den zweiten Tag der Zusammenkunft in Magdeburg, an dem die Kandidaten für die Europawahl aufgestellt werden sollen, mit Attacken auf die Bundesregierung begonnen. „Das einzige, was wir brauchen, ist ein Bollwerk gegen das grüne Narrenschiff, das dieses Land in Grund und Boden regiert“, sagte Weidel vor den Delegierten. Die EU sei „zutiefst undemokratisch und übergriffig“.

Dort, wo sie eigentlich Sinn machen würde, versage sie komplett: „Und zwar das Versagen in der Migrationspolitik, wir müssen die überbordende Migration stoppen“, rief Weidel den applaudierenden Delegierten zu. Die AfD brauche eine starke Delegation im EU-Parlament, um eine „Festung Europa“ aufzubauen: „Wir brauchen die Festung Europa zum Schutz unserer Heimat“, so Weidel. Dafür wolle man mit europäischen Partnern zusammenarbeiten.

Höcke sieht „Schnittmengen“ mit Wagenknecht

Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke sieht Anknüpfungspunkte zu der von Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht geplanten Partei. Er sehe durchaus „Schnittmengen“ mit Wagenknecht, gerade in der Außenpolitik, sagte Höcke auf dem AfD-Bundesparteitag in Magdeburg dem TV-Sender Phoenix. Aber es gebe auch Punkte, wo er Dissens mit Wagenknecht habe, „beispielsweise in der Wirtschaftspolitik“, sagte Höcke. Die Europäische Union bezeichnete er als „Globalisierungs-Agentur, die vor allem den deutschen Nettozahlern das Geld aus der Tasche zieht, ohne dass wir einen großen Nutzen davon habe“. Höcke sagte weiter: „Diese EU muss sterben, damit das wahre Europa leben kann.“ In Bezug auf den Krieg zwischen Russland und der Ukraine sagte Thüringens AfD-Landeschef, es gebe Propaganda und Kriegsverbrechen auf beiden Seiten. Dazu gehöre auch, dass die USA jetzt Streumunition an die Ukraine lieferten.

AfD kürt Maximilian Krah zum Spitzenkandidat für Europawahl

Die AfD hat auf ihrer Wahlversammlung in Magdeburg Maximilian Krah zum Spitzenkandidaten für die Europawahl im nächsten Jahr gewählt. Krah erhielt am Samstag in Magdeburg lauf AfD-Angaben 65,7 Prozent der Delegiertenstimmen. Der Berliner Andreas Otti war kurzfristig als Gegenkandidat angetreten und kam auf 25,2 Prozent. „Wir wollen ganz Deutschland zu einem großen Sonneberg machen“, sagte Krah in seiner Vorstellung in Anspielung auf die dortige Landratswahl, die die AfD erstmals in Deutschland für sich entschieden hatte. Er klagte über eine „Schmutzkampagne“ in den eigenen Reihen nach dem Parteitag in Riesa, die nun ein Ende finden müsse. Krah war bei der letzten Europawahl auf Listenplatz drei, saß seitdem für die AfD im Europaparlament und wurde auch Mitglied der Fraktion der europäischen Dachpartei „Identität und Demokratie“ (ID), der die AfD nun auch offiziell beitreten will. Wegen fraktionsschädigenden Verhaltens wurde Krahs Mitgliedschaft in der ID-Fraktion 2022 für ein halbes Jahr suspendiert, weil er im französischen Präsidentschaftswahlkampf nicht Marine Le Pen unterstützt hatte, die der in der Fraktion vertretenen französischen Partei Rassemblement National vorsteht, sondern ihren rechtsextremen Konkurrenten Éric Zemmour. +++

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