VW stellt „nicht erklärbare“ CO2-Werte bei 800.000 Autos fest

Wolfsburg. Bei internen Untersuchungen hat der Volkswagen-Konzern nach eigenen Angaben festgestellt, dass es bei der Bestimmung des CO2-Wertes für die Typ-Zulassung von Fahrzeugen zu „nicht erklärbaren Werten“ gekommen sei. Nach derzeitigem Erkenntnisstand könnten davon rund 800.000 weitere VW-Fahrzeuge betroffen sein, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Eine verlässliche Bewertung des Umfangs der Unregelmäßigkeiten sei derzeit allerdings nicht möglich. Die wirtschaftlichen Risiken würden in einer ersten Schätzung auf rund zwei Milliarden Euro beziffert.

VW-Aufsichtsrat prüft weitere Maßnahmen

Der Aufsichtsrat des VW-Konzerns will nach dem Bekanntwerden von Unregelmäßigkeiten bei der Bestimmung des CO2-Wertes für die Typzulassung bei VW-Fahrzeugen weitere Maßnahmen und Konsequenzen prüfen. Dazu würden der Aufsichtsrat und der speziell zur Aufklärung gegründete Ausschuss „zeitnah“ zusammenkommen, teilten die Kontrolleure am Dienstagabend mit. Man wolle auch weiterhin „eine zügige und sorgfältige Aufklärung“ des Skandals gewährleisten. Der VW-Konzern hatte zuvor mitgeteilt, dass es bei der Bestimmung des CO2-Wertes für die Typzulassung von Fahrzeugen zu „nicht erklärbaren Werten“ gekommen sei. Nach derzeitigem Erkenntnisstand könnten davon rund 800.000 weitere VW-Fahrzeuge betroffen sein. Bisher war es im Abgasskandal um falsche Stickoxidwerte bei Millionen Autos gegangen.

Porsche: Wirtschaftliche Risiken bei VW können Ergebnis belasten

Angesichts der erneuten Ausweitung des VW-Abgasskandals und der damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken für den Wolfsburger Konzern fürchtet Porsche einen „ergebnisbelastenden Effekt“ im eigenen Konzernergebnis. Porsche hält eine Kapitalbeteiligung an der Volkswagen AG in Höhe von derzeit 32,4 Prozent. „Auch unter Berücksichtigung dieser wirtschaftlichen Risiken geht die Porsche SE nach derzeitigem Kenntnisstand insgesamt für ihr Geschäftsjahr 2015 unverändert von einem Konzernergebnis nach Steuern zwischen 0,8 Milliarden Euro und 1,8 Milliarden Euro aus“, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. „Nicht berücksichtigt sind darin Verwässerungseffekte aus den von der Volkswagen AG begebenen Pflichtwandelanleihen.“ Die Prognose stehe „unter dem Vorbehalt weiterer Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Dieselthematik und unterstellt, dass das Finanzergebnis des Volkswagen Konzerns zum Jahresende im Rahmen der bisherigen Erwartungen bleibt“. VW hatte zuvor mitgeteilt, dass bei internen Untersuchungen festgestellt worden sei, dass es bei der Bestimmung des CO2-Wertes für die Typzulassung von Fahrzeugen zu „nicht erklärbaren Werten“ gekommen sei. Nach derzeitigem Erkenntnisstand könnten davon rund 800.000 VW-Fahrzeuge betroffen sein. Die wirtschaftlichen Risiken wurden in einer ersten Schätzung auf rund zwei Milliarden Euro beziffert. +++ fuldainfo

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