Verdi will sechs Prozent mehr Gehalt im öffentlichen Dienst

Berlin. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert für den öffentlichen Dienst sechs Prozent mehr Gehalt und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 80 Euro pro Monat. Das habe die Bundestarifkommission der Gewerkschaft am Donnerstag in Berlin beschlossen, teilte Verdi mit. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags für die 2,14 Millionen Beschäftigten soll demnach zwölf Monate betragen.

„Der private Konsum ist der Motor der guten Konjunkturentwicklung und muss weiter gestärkt werden. Das ist angesichts anhaltend steigender Steuereinnahmen auch machbar“, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske. Die Tariflohnentwicklung im öffentlichen Dienst liege im Vergleich zum Durchschnitt der Gesamtwirtschaft weiter zurück. Mehr als 20 Prozent der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes würden in den nächsten Jahren ausscheiden. „Angesichts dieser demografischen Entwicklung müssen Bund und Kommunen konkurrenzfähig sein. Wir wollen, dass der öffentliche Dienst im Wettbewerb um die besten Fachkräfte mithalten kann“, sagte Bsirske. Dem diene auch die unbefristete Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreicher Ausbildung sowie der Verzicht auf sachgrundlose Befristungen von Arbeitsverträgen. Die erste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen ist für den 21. März in Potsdam geplant.

Innenminister weist Gewerkschafts-Forderung zurück

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat die Gewerkschafts-Forderung nach 6 Prozent mehr Geld für die Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen zurückgewiesen. Diese sei „unerwartet hoch“ und bedeute für den Bund ein Kostenvolumen von insgesamt rund 1,7 Milliarden Euro pro Jahr. „Das ist von einem akzeptablen Ergebnis weit entfernt“, so der Innenminister. Tarifabschlüsse mit Augenmaß blieben „das Gebot der Stunde“. Der „viel zu hohe Einstieg in die Tarifverhandlungen“ mache ein Ergebnis nicht besser, sondern verlängere nur die Verhandlungen. Er wolle sich dafür einsetzen, dass es zügig zu einem fairen Abschluss komme, so de Maizière. Das Anliegen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst nach angemessener Lohnerhöhung sei jedoch prinzipiell berechtigt. „Dazu bedarf es keiner Verhandlungsrituale und keiner Streiks, nicht einmal Warnstreiks. Wir wissen auch so, die geleistete Arbeit zu würdigen“, so der Innenminister. +++ fuldainfo

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