MIT-Kreisvorsitzender Florian Wehner im Gespräch

Wehner: „Ich bin ein großer Befürworter der Europäischen Union, aber nicht bedingungslos.“

Florian Wehner

Im November des vergangenen Jahres vollzog der Kreisverband Fulda der MIT Mittelstands- und Wirtschaftsunion einen Wechsel an der Spitze des Vorstands. Der langjährige Vorstandsvorsitzende des Kreisverbandes, Jürgen Diener (67), übergab nach über 10 Jahren in Verantwortung des Vorstandsvorsitzenden den Staffelstab an den seinerzeit 33-jährigen Unternehmer Florian Wehner. Wehner ist seit 2017 Geschäftsführer eines regionalen Unternehmens, das sich auf die Projektierung und den Betrieb von Photovoltaikanlagen spezialisiert hat. Mit dem Rückzug von Jürgen Diener aus dem Vorstand legte auch Edwin Balzter, langjähriger Geschäftsführer des MIT Kreisverbandes Fulda, sein Amt nieder. Unterstützung aus der Geschäftsleitung des deutschlandweit zweitgrößten Kreisverbandes erfährt der Vorstandsvorsitzende von Tobias Binder, die sich auch schon vor der Zusammenarbeit im Verband kannten. Sechs Monate nach dem Wechsel im Vorstand haben wir den neuen Vorstandsvorsitzenden des MIT Kreisverbandes Fulda zum Gespräch getroffen.

„Wir müssen uns nicht unbedingt erklären, was wir voneinander wollen, sondern bereden Dinge und überlegen gemeinsam, wie wir sie am besten umgesetzt bekommen“, so Florian Wehner (34) über die gut funktionierende Zusammenarbeit mit Tobias Binder. In den vergangenen Wochen und Monaten haben Florian Wehner und Tobias Binder eine Reihe von Antrittsbesuchen unternommen, wozu Gespräche mit Landrat Bernd Woide (CDU) und seines Ersten Kreisbeigeordneten, dem CDU-Kreisvorsitzenden Frederik Schmitt oder die Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda mit Hauptgeschäftsführer Michael Konow und Präsident Dr. Christian Gebhardt an der Spitze gehörten und man sich „sehr positiv austauschen“ konnte. Aktuell ist man unterstützend im Wahlkampf für die CDU, MIT und die EVP-Fraktion im Europaparlament vor dem Hintergrund der Europawahl am 9. Juni.. Florian Wehner erzählt uns im Gespräch, dass es ihn sorgenvoll stimmt, wenn er immer wieder höre, dass Europa für viele Menschen doch sehr weit weg und komplex ist. Vieles, was von Europa aus ausgeht, wird von den Menschen negativ mit der EU in Verbindung gebracht. Ein Fehler, sagt Wehner. „Ohne die Europäische Union, wie sie jetzt ist – zumindest in Grundzügen der Marktwirtschaft, der Zollunion, des Schengener Abkommens –würden wir im Wettbewerb mit anderen Nationen überhaupt nicht mehr klar kommen“, sagt Florian Wehner, Vorsitzender des MIT Kreisverbandes Fulda.

Warum an Europa kein Weg vorbeiführt

„Wenn wir wieder in ein nationalstaatliches Denken zurückfallen, wird es zwar weiter gehen, aber auf einem anderen wirtschaftlichen Niveau.“ Florian Wehner: „Für Privatpersonen war es noch nie so einfach, europäisch zu reisen. Ich wünschte mir keine Zollkontrollen mehr zurück. Auch habe ich den Vorteil, dass ich keine Währung mehr tauschen muss, das macht es auch im Preisvergleich einfacher.“ Gewiss gibt es nach dem Vorsitzenden des Fuldaer Kreisverbandes der MIT Mittelstands- und Wirtschaftsunion angesichts der EU aber auch Punkte, die einer dringenden Reformation bedürfen, hier im Besonderen das Abstimmungsverhältnis bezugnehmend der Lissabon-Verträge, die eine Einstimmigkeit vorhersehen, in einer Demokratie aber nicht funktionieren würden. Wehner: „Wenn wir jetzt auf der kleinsten Ebene, in den Gemeindeparlamenten alles einstimmig beschließen müssten, würden wir nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Wehner: „Wir haben innerhalb der EU etwas, was uns von allen anderen Großmärkten und -mächten global unterscheidet: Die EU verfügt über 27 Mitgliedsstaaten. Es sind berechtigte Anliegen dieser Nationalstaaten, ihren Staat auch zu vertreten. Von daher gilt es, diesen Nationalstaaten auch Freiraum zu geben, um eben auch Nationalstaat sein zu können. Ich würde mir persönlich wünschen, dass wir die Währungsunion auf alle Mitgliedstaaten übertragen, weil es dann einfach ein schlüssiges Gesamtbild gibt. Ich bin ein großer Befürworter der Europäischen Union – aber nicht bedingungslos.“

Was Wehner außerdem im Gespräch sagte, erfahren Sie im kompletten Video. +++ ja

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