Fulda. Mit Beschäftigungsangeboten will die heimische Wirtschaft Flüchtlingen eine Perspektive bieten, betonten IHK-Vizepräsident Dr. Christian Gebhardt und Dr. Herbert Büttner von der Kreishandwerkerschaft Fulda, die mehr als 140 Unternehmer und Führungskräfte aus der Region zu einer Informationsveranstaltung im ITZ-Fulda begrüßen konnten. Dahinter stehen allerdings nicht nur soziale, sondern auch wirtschaftliche Motive: Die regionalen Unternehmen aus Industrie und Handwerk sehen in der Beschäftigung von Flüchtlingen eine Chance, ihren zukünftigen Fachkräfte- und Ausbildungsbedarf zu decken.
Wer an diesem Abend, Patentrezepte für die Beschäftigung von Flüchtlingen in seinem Unternehmen erwartet hatte, der wurde enttäuscht. Jeder Fall ist unterschiedlich und muss einzeln geprüft werden. Christina Fink von der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda verdeutlichte: „Es gibt alleine verwaltungstechnisch 77 verschiedene Fallkonstellationen zur Beschäftigung von ausländischen Arbeitnehmern“. Auch Ulrich Nesemann vom Jobcenter des Landkreises Fulda betonte, dass es keinem Arbeitgeber zuzumuten sei, sich mit dem komplizierten Verwaltungseinmaleins zu beschäftigen. Deshalb starten der Landkreis Fulda und die Arbeitsagentur, so Arbeitsamtschef Waldemar Dombrowski, ab Dezember ein gemeinsames Arbeitsmarktbüro für Menschen mit Fluchthintergrund. An diese Stelle können sich die interessierten Unternehmer dann zentral wenden. Bis dahin stehen natürlich auch die Mitarbeiter der Ausländerbehörde des Landkreises, des Kreisjobcenters und der Arbeitsagentur für Anfragen zur Verfügung.
Regionalmanager Christoph Burkard zeigte in einer kleinen Gesprächsrunde, dass in zahlreichen Fällen die Beschäftigung oder Ausbildung von Flüchtlingen bereits hervorragend funktioniert. In der von Grümel betreuten Gemeinschaftsunterkunft Michaelshof in Hilders-Unterbernhards hat sich eine Gruppe von haupt- und ehrenamtlichen Betreuern und Unternehmern aus der näheren Umgebung gefunden, die die Integration der Flüchtlinge ganz pragmatisch angeht. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis werden dort aktuell zwei Sprachkurse für die 100 Bewohner veranstaltet. Sozialbetreuer Bernhard Borrmann und der ehrenamtlich tätige Berater Lutz Weidner gaben einen Einblick in die Flüchtlings-Community des Michaelshofs. In langen Einzelgesprächen werden dort die Qualifikationen der Migranten ermittelt und anschließend Kontakte zu Unternehmen hergestellt. Ein Engagement, das vom Publikum mit lang anhaltendem Applaus quittiert wurde.
„Bei der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen sind wir im Land Hessen ganz weit vorne“, betonte Landrat Bernd Woide. Der Landkreis habe zahlreiche Maßnahmen zur Integration ergriffen, die über das vorgeschriebene Mindestmaß deutlich hinausgingen. Woide warnte die Unternehmer aber vor übertriebenem Optimismus. „Wenn wir Flüchtlinge dauerhaft als Arbeitskräfte in unserer Region halten wollen, müssen wir uns um sie bemühen.“ Ohne geeignete Ansprache und Angebote würden viele von Ihnen, insbesondere aus den syrischen Großstädten, die ländliche Region Fulda verlassen und in die deutschen Metropolen abwandern.
Eine Möglichkeit, um Flüchtlinge schon früh für eine Beschäftigung und Zukunft in der Region Fulda zu begeistern, ist das Programm Siqua24, das der Geschäftsführer des BBZ-Mitte, Stephan Kraus vorstellte. Betreuung, Qualifizierung und Beschäftigung gehen hier nahtlos ineinander über. Das Programm wird vom Landkreis Fulda und dem Regionalen Standortmarketing finanziert und startet im Dezember dieses Jahres. +++ fuldainfo
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Hier möchte ich übrigens auch auf den folgenden Beitrag in Fuldainfo über den Bildungsstand der Flüchtlinge (Quelle: die Zeit) verweisen:
http://www.fuldainfo.de/fdi/bildungsstand-slang-vermutet/
Also für was für "qualifizierte" Arbeiten braucht man dann die Flüchtlinge?
Nix brauche Deutsch - musse nur arbeiten.
Die 60-er Jahre und die Gastarbeiter lassen grüßen!
Jeder, der als Hartz IV Empfänger schon mehrere Jahre arbeitslos ist, andere Betroffene und deren Geschichte kennt und bereits einen Haufen sog. "Maßnahmen" hinter sich hat, wird den Bekundungen, die hier geäußert werden, äußerst skeptisch gegenüberstehen.
Wer als Nichtbetroffener mal wissen möchte, wovon ich rede, sollte sich einfach mal die sog. "Kennzahlen" des Kreisjobcenters, also die Statistik, wieviele Menschen wieder in den Arbeitsmarkt vermittelt werden konnten, genau ansehen:
http://www.job-fulda.de/aktuelles/statistik
Die realen Vermittlungen liegen konstant im einstelligen Prozentbereich - und das schon seit Jahren. Warum deshalb die bundesweiten Zahlen trotzdem zurückgehen: Verschiebung der Leute in die Frührente! So schönt man Statistik im Großen.
Und dieses System soll nun ungebildete Leute aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan ohne Deutschkenntnisse und ohne hier anerkannte Abschlüsse an deutsche Unternehmer vermitteln?
Na viel Spaß dabei!