Unternehmensbesuch Dr. Jens Mischak bei Acti-Med in Freiensteinau

Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak (Dritter von links) beim gemeinsamen Rundgang durch die Produktionsstätte von Acti-Med. Mit dabei sind Thomas Koch, Geschäftsführer der Jecture GmbH (Holding der Acti-Med GmbH), Rainer Wiegmann, Geschäftsführer der Acti-Med GmbH, Freiensteinaus Bürgermeister Sascha Spielberger, Mitarbeiter Jan Fiedler, Waltraud Höhn vom Personalwesen, Andrea Ortstadt von der Wirtschaftsförderung des Kreises sowie Susen Neumann von der KVA Vogelsbergkreis – Kommunales Jobcenter (von links). Foto: Jennifer Sippel

Von Freiensteinau aus in die ganze Welt: Dort, im südlichen Zipfel des Vogelsbergkreises, hat das international tätige Unternehmen Acti-Med GmbH seinen Hauptsitz mit ca. 100 Mitarbeitern. Die in 1997 als reines Handelsgeschäft gegründete Acti-Med ist heute führender Hersteller für Kanülen und Kanülensysteme und Tochter der Unternehmensgruppe Jecture GmbH. Erster Kreisbeigeordneter und Wirtschaftsdezernent Dr. Jens Mischak (CDU) hat das Unternehmen besucht und gemeinsam mit Sascha Spielberger, Bürgermeister der Gemeinde Freiensteinau, Andrea Ortstadt von der Wirtschaftsförderung des Kreises sowie Susen Neumann von der KVA Vogelsbergkreis – Kommunales Jobcenter einen Blick hinter die Kulissen des Medizintechnikherstellers geworfen.

Die Jecture GmbH ist ein global operierendes Unternehmen mit Hauptsitz in Freiensteinau und Tochterunternehmen in Deutschland, Polen und in der Slowakei mit insgesamt rund 400 Mitarbeiter.
Die Kanülen und Kanülensysteme der Firma Acti-Med GmbH aus Freiensteinau sind sehr gefragt. Ob beispielsweise für Nasensprays zur Migränebehandlung oder für die kontinuierliche Glukosemessung bei Diabetikern. „Es ist durchaus beeindruckend, zu erfahren, wie viele Arten von Kanülen es gibt und vor allem, wie vielfältig diese genutzt werden“, macht Dr. Mischak deutlich. Geschäftsführer Rainer Wiegmann veranschaulicht die Entwicklung und die Produktion der Kanülen und Kanülensysteme anhand einer Präsentation und zeigt auf, wo diese benötigt werden. „Je nachdem, wofür die Kanülen gebraucht werden, werden sie unterschiedlich geschliffen. Wir bieten verschiedenste Schliffarten an, beispielsweise sieht eine Kanüle, die für eine Spinalanästhesie genutzt wird anders aus, als eine, die zum Befüllen von Ports eingesetzt wird“, erklärt Wiegmann. „Unsere Kunden sind in unterschiedlichen Medizin-Branchen zu finden, beispielsweise in der Schmerztherapie, der Onkologie oder auch in der Veterinärmedizin. Je nach Kunde liefern wir entweder Kanülen, die vom Kunden im eigenen Haus montiert werden – das nennt sich dann ,Ready for Cleanroom‘ – oder wir montieren, verpacken und sterilisieren selbst, sodass das Produkt sofort beim Patienten eingesetzt werden kann. Dies nennt sich ,Ready for Market‘. Hierzu zählen zum Beispiel Portkanülen, Hautstanzen oder Implantationssysteme für Transponder, wie sie auch für das Setzen eines Mikrochips bei Haustieren benötigt werden.“

Die Herstellung feiner medizinischer Kanülen erfordert ein enorm hohes Maß an Qualität, absolute Reinheit und hervorragende Hygiene. „Schließlich könnten Verunreinigung auf den Produkten bei Benutzung schnell sehr gefährlich für die Patienten werden“, macht Wiegmann deutlich. Um das auszuschließen, werden die Produkte in sogenannten Reinräumen hergestellt und weiterverarbeitet. „Unter Reinraum versteht man eine kontrollierte Produktionsumgebung, die eine extrem geringe Konzentration von Keimen, Bakterien und Partikeln aufweist.“ In Reinräumen tragen die Mitarbeiter spezielle Arbeitskleidung, die sogenannte Reinraumkleidung wie Kopfhauben, Kittel, Überzieher für die Schuhe sowie ggf. einen Mund-Nasen-Schutz. „Die gesamte Produktion unterliegt einer strengen Qualitätsüberwachung“, erklärt Personalchefin Waltraud Höhn. Nicht nur die Produktion qualitativ hochwertiger und zertifizierter Produkte gehört zum Portfolio der Acti-Med GmbH, sondern auch die Planung und Entwicklung von individuell auf den Kunden zugeschnittenen Produkten. „Der Kunde gibt uns vor, was für ein Produkt er benötigt. Die einen liefern uns dazu sehr detaillierte Informationen, die wir für die Umsetzung nutzen können, von anderen erhalten wir Eckdaten“, erläutert Diplom-Ingenieur Jan Fiedler. „Danach erfolgt in enger Zusammenarbeit die Ausarbeitung einer Spezifikation, um das Produkt perfekt auf die Wünsche unseres Kunden anpassen zu können.“ +++