Umfrage: 74 Prozent sorgen sich um Zunahme rassistischer Gewalt

Asyl

Berlin. 74 Prozent der Bundesbürger sind laut einer Forsa-Umfrage für den „Stern“ besorgt über die Zunahme rassistischer Gewalt und von Anschlägen auf Flüchtlingsheime. Anfang Juli waren es noch 67 Prozent, der diese Entwicklung große oder sehr große Sorgen bereitete. Keine oder nur etwas Sorgen machen sich deswegen 25 Prozent der Bundesbürger – darunter die Mehrheit der AfD-Anhänger mit 58 Prozent. Die Zahl der Straftaten gegen Asylunterkünfte (bislang knapp 650) hat sich im laufenden Jahr im Vergleich zu 2014 bereits mehr als verdreifacht.

Flüchtlingszustrom: Kriminologe rechnet mit mehr Straftaten

Der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, Thomas Bliesener, rechnet angesichts der zunehmenden Zahl von Flüchtlingen im Land mit mehr Kriminalität. „Mit einem Anstieg der Kriminalitätsbelastung rechne ich nicht“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Denn der Begriff werde in der Regel relativ verwendet, also bezogen auf das Verhältnis der kriminellen Taten zur Bevölkerungszahl. Blieser fügte allerdings hinzu: „Mit einem Anstieg der absoluten Zahl rechne ich gleichwohl, weil allein die Zahl der potentiellen Täter zunimmt.“ Aus Erfahrungen mit vergangenen Zuwanderungswellen sei im Übrigen bekannt, dass die Gesetzeskonformität der ersten Zuwanderergeneration eher höher sei als die der einheimischen Bevölkerung, erläuterte der Kriminologe. „Ob dies für alle aktuellen Zuwanderer gilt, bleibt jedoch abzuwarten, da manche von ihnen mit geringen Perspektiven, der geringen Vertrautheit mit unserer Rechtsordnung, den erlebten Traumatisierungen und anderen Belastungen eine Verdichtung von Risikofaktoren aufweisen, die Kriminalität begünstigt.“ Zuvor hatte der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), André Schulz, erklärt, dass schätzungsweise rund zehn Prozent der Flüchtlinge straffällig würden. Das zeigten die Fallzahlen aus den Ländern. +++ fuldainfo

[sam id=“15″ codes=“true“]