Über den Haunestausee zum Pfordter See

Petersberg/ Steinau. An heißen Sommertagen können selbst dem eingefleischten Fahrrad-Enthusiasten anstrengende Touren den Radel-Spaß vermiesen. Anders ist das, wenn man einen Tagesausflug mit der ganzen Familie von Götzenhof über den Haunestausee zum Pfordter See unternimmt. Ruhige Gewässer, idyllische Raststationen und nahegelegene Sehenswürdigkeiten machen diese Fahrradstrecke zu einem Erlebnis.

Die Radtour beginnt in Götzenhof. Bis nach Almendorf fährt man auf dem Milseburg-Radweg, dann kommt die Abbiegung auf den Haunetal-Radweg in Richtung Marbach. Schon aus einiger Entfernung sieht man den Haunestausee durch das Grün der Bäume blitzen. Zwar darf im See nicht gebadet werden, doch ist der Stausee seit seiner Freigabe als Talsperre im Jahr 1989 zu einem beliebten Naherholungsgebiet und Rückzugsraum für Fauna und Flora geworden. Seine eigentliche Bestimmung – der Hochwasserschutz – ist den meisten Nutzern gar nicht mehr bewusst, vielmehr suchen Wanderer, Radfahrer und Ausflügler hier Ruhe und Erholung.

Obwohl der Radweg familienfreundlich und leicht zu befahren ist, steile Anstiege und rasante Abfahrten auf der Strecke nicht unbedingt zu erwarten sind, wird es Zeit für eine erste Rast. Die ist schnell gefunden: Der Landgasthof Zellmühle liegt direkt oberhalb des Haunetal-Radwegs. Im idyllischen Biergarten locken Eiskreationen, leckere Kaffeespezialitäten, ein ausgesuchtes Kuchen- und Tortensortiment, aber auch rustikale Speisen. Für ausgetrocknete Kehlen gibt es neben Wasser oder Schorlen auch schon mal ein Radler oder Weizenbier – am besten alkoholfrei -, um die bis hierhin verbrauchte Energie rechtzeitig vor der Weiterfahrt wieder aufzufüllen. Täglich ab 15 Uhr hat das Gasthaus geöffnet, nur dienstags ist Ruhetag.

Über Rückers, Oberfeld und Michelsrombach geht es weiter in Richtung Pfordter See. Doch zunächst lohnt sich im Schlitzer Ortsteil Fraurombach ein Abstecher zum „Buisch ahl Huss“. Direkt an der Hauptstraße steht das gut erhaltene Bauernhaus, das im Jahr 1766 erbaut wurde und bis 1983 noch bewohnt war. Nachdem das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt wurde, stand es fast zwei Jahrzehnte leer, ehe die Besitzer das Haus über Jahre hinweg restaurierten und auf Flohmärkten und bei Nachlässen die passende Einrichtung fanden. So steht heute in der „guten Stube“ ein Samtsofa, die Küche ist natürlich mit einem Kohleherd ausgestattet, ein alter Webstuhl, der noch benutzt werden kann, sowie das Badezimmer im Original lassen den staunenden Besucher ahnen, wie das Leben zu Zeiten von Urgroßmutter ausgesehen haben mag. Seit 2003 gibt es das Museum mittlerweile und kann von April bis Oktober immer samstags von 14 bis 16 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung mit Mitbesitzer Hans Feick, Telefon (06642)51110, besichtigt werden.

Weiter geht es ab Fraurombach auf dem R1, ein kurzer Anstieg und dann kann man es bergab zum Pfordter See rollen lassen. Nach einer kurzen Verschnaufpause darf dann endlich die Badehose ausgepackt werden, und der Sprung ins kühle Nass entschädigt für alle Anstrengungen zuvor. Wer immer noch nicht müde ist, kann auf dem R1 durch das Fuldatal über Lüdermünd, Kämmerzell und Gläserzell nach Fulda radeln. Alternativ bietet sich aber auch der Bus an, der von Schlitz bis in die Barockstadt fährt. +++ fuldainfo

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