TTBL: Mühlhausen ringt Maberzell mit 3:2 nieder

Spannung bis zum letzten Ballwechsel hat der 8. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) geboten. In einer Nervenschlacht behaupteten sich am Sonntag die TTF Liebherr Ochsenhausen mit 3:2 gegen den TTC OE Bad Homburg und verteidigten damit den zweiten Tabellenrang. Ebenfalls mit 3:2 gewann der Post SV Mühlhausen gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell. Neuer Tabellendritter ist der 1. FC Saarbrücken TT, während Borussia Düsseldorf den bereits achten Saisonsieg holte.

Es war nicht weniger als ein Tischtennis-Krimi, den die TTF Liebherr Ochsenhausen und der TTC OE Bad Homburg am 8. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) boten. Mit 3:2 behaupteten sich am Sonntag schließlich die Schwaben und feierten damit ihren bereits siebten Saisonsieg. Mit 14:2 Punkten bleibt Ochsenhausen auf dem zweiten Tabellenplatz, während Schlusslicht Bad Homburg die Chance verpasste, zu den Konkurrenten im Keller aufzuschließen. „Es war ein großer Kampf, unsere Jungs haben nie aufgegeben“, lobte TTF-Trainer Fu Yong, nachdem zwei Youngster die Nervenschlacht im Doppel zu ihren Gunsten entschieden hatten.

Samuel Kulczycki und Maciej Kubik wehrten beim Stand von 8:10 gegen Rares Sipos und Cedric Meissner zwei Matchbälle ab, bei 10:11 einen weiteren und nutzten anschließend ihrerseits den ersten Matchball zum 3:2 (8:11, 11:7, 11:2, 9:11, 13:11) und damit dem 3:2-Erfolg der TTF. In den Einzeln hatte zuvor Kanak Jha seine Formstärke abermals unterstrichen. Der US-Amerikaner schlug zunächst Meissner mit 3:1 (11:13, 11:6, 11:5, 11:4) und wenig später Lubomir Jancarik mit 3:2 (11:6, 9:11, 11:7, 9:11, 11:7). Damit steht der 21-Jährige nun bei einer 10:2-Einzelbilanz. „Wir haben erneut bewiesen, dass wir auch ohne Simon Gauzy gewinnen können“, sagte Jha. Für Bad Homburg punkteten Jancarik gegen Kubik mit 3:0 (11:6, 11:8, 11:9) und Sipos mit 3:2 (9:11, 11:6, 10:12, 11:7, 11:4) gegen Kulczycki. „Es spricht für sich, wie knapp das Ganze heute war“, stellte TTC-Trainer Daniel Ringleb fest. „Meine Jungs haben super gespielt, ich kann dem Team keinen Vorwurf machen.“

Mühlhausen ringt Fulda mit 3:2 nieder

Ebenfalls bis in das Doppel ging es zwischen dem Post SV Mühlhausen und dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, auch hier jubelte am Ende das Heimteam. Das 3:2 war der wettbewerbsübergreifend sechste Sieg aus den vergangenen sieben Partien für die Mühlhäuser, die sich mit nun 8:8 Punkten auf den siebten Tabellenrang verbesserten. Fulda mischt mit 10:6 Punkten weiterhin in den Top vier mit, musste den dritten Platz aber an Saarbrücken abtreten. „Ich glaube, am Ende haben wir verdient gewonnen“, sagte Ovidiu Ionescu. „Vor allem muss ich Irvin loben. Er ist erst im Doppel reingekommen und hat sehr stark gespielt. Auch Daniel hat gezeigt, dass er gegen die besten Spieler der Welt mithalten kann. Es war heute wieder mal eine Teamleistung.“ Fuldas Fan Bo Meng erklärte: „In Mühlhausen ist es immer schwer. Das Spiel hätte in beide Richtungen gehen können, im Doppel ist immer alles möglich.“

Beide Teams nämlich hatten das Doppel in den vergangenen Wochen als ihre Spezialdisziplin etabliert: Während Fan Bo Meng und Alexandre Cassin für Fulda mit der Empfehlung von 3:1 Spielen an den Tisch gingen, hatte Mühlhausen verschiedene Formationen ins Rennen geschickt und dabei insgesamt ebenfalls eine 3:1-Bilanz verbucht. Dieses Mal traten Steffen Mengel und Irvin Bertrand an und hatten die ersten zwei Sätze weitestgehend im Griff. Erst anschließend wurde es offener, das Post-Duo ließ sich den Sieg aber nicht mehr nehmen. Am Ende nutzten die Mühlhäuser ihren zweiten Matchball zum 3:1 (11:3, 11:7, 6:11, 11:8). In den Einzeln hatte zuvor Daniel Habesohn doppelt gepunktet durch ein 3:0 (11:6, 11:8, 11:7) gegen Meng und ein 3:2 (11:7, 10:12, 11:6, 4:11, 11:5) gegen Quadri Aruna. Für Fulda waren Aruna mit 3:1 (6:11, 11:9, 11:8, 11:7) gegen Ionescu und Cassin mit 3:2 (8:11, 11:4, 13:11, 2:11, 11:7) gegen Mengel erfolgreich.

Källberg führt Düsseldorf zum achten Saisonsieg

Unangefochten an der Spitze steht Borussia Düsseldorf: Der Rekordmeister und Titelverteidiger war auch vom TTC Schwalbe Bergneustadt nicht zu stoppen und holte beim 3:1-Erfolg den bereits achten Saisonsieg. Mit der optimalen Ausbeute von 16:0 Punkten steht Düsseldorf weiterhin an der Tabellenspitze und sammelte zudem frisches Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben in der Champions League. In Gruppe A der TTCLM trifft Düsseldorf im Laufe der Woche auf CTT Borges (3. November), den Sporting Clube de Portugal (4. November) und die SPG Felbermayr Wels (5. November). Bei Bergneustadt dagegen richtet sich der Blick auf die anstehende Aufgabe im Deutschen Tischtennis-Pokal; am Dienstag, 2. November, kämpft das Team beim TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell um den Halbfinal-Einzug. „Wir haben alles gegeben, aber Düsseldorf ist nun mal das beste Team der Liga“, stellte Bergneustadts Alvaro Robles nach der Partie fest. „Wir blicken jetzt auf das Spiel am Dienstag, dann wollen wir unbedingt einen Sieg – der Einzug in das Final Four ist unser großes Ziel.“

Matchwinner für Düsseldorf war einmal mehr Anton Källberg. Erst am Samstag hatte der Schwede das WTT-Contender-Turnier in Tunis durch einen Finalsieg gegen seinen Borussia-Teamkollegen Dang Qiu gewonnen, am Sonntag ließ er nun zwei Einzelsiege in der TTBL folgen. Gegen Benedikt Duda wehrte Källberg im dritten Satz drei Satzbälle ab und gewann schließlich 3:0 (11:9, 11:5, 15:13). Den entscheidenden Erfolg gab es schließlich im Spitzeneinzel beim 3:0 (11:6, 13:11, 11:4) gegen Robles. „Das Wochenende war ein bisschen turbulent“, sagte Källberg im Anschluss. „Der heutige Sieg gibt noch einmal Selbstvertrauen für die Champions League.“ Weniger Glück war Qiu beschieden, der erstmals im Borussia-Trikot in der TTBL unterlag. Gegen Robles verlor er mit 0:3 (12:14, 6:11, 3:11). Nach Qius Niederlage sorgte Timo Boll durch ein 3:0 (18:16, 11:3, 11:3) gegen Alberto Mino für die erneute Führung des Rekordmeisters, die schließlich durch Källberg vergoldet wurde.

3:1 gegen Grenzau: Saarbrücken nun Dritter

Neuer Tabellendritter ist der 1. FC Saarbrücken TT: Beim ersten Wiedersehen mit Ex-Trainer und 2020-Meistercoach Slobodan Grujic verteilte der FCS keine Geschenke und schlug den TTC Zugbrücke Grenzau mit 3:1. Mit nun 12:4 Punkten schob sich Saarbrücken in der Tabelle an Fulda vorbei; Grenzau dagegen steht weiterhin auf Platz elf und liegt bei 4:12 Zählern. „Es war schwerer, als es am Anfang ausgesehen hatte“, stellte Saarbrückens Patrick Franziska fest und ergänzte mit Blick auf das Viertelfinale im Deutschen Tischtennis-Pokal am Montag, 1. November, gegen den SV Werder Bremen: „Es war eine sehr gute Generalprobe für das Pokalspiel.“

„So schwer wie möglich“ solle es sein Team den Saarbrückern machen, hatte Grujic vor dem Spiel gesagt. Dies gelang zumindest Patrick Baum: Im zweiten Einzel lag der 34-Jährige zwar rasch mit 0:2 Sätzen gegen Tomas Polansky hinten, legte dann aber ein starkes Comeback hin und gewann 3:2 (8:11, 5:11, 11:7, 11:7, 11:9) zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. „Tomas hat super gespielt, auch wenn es am Ende nicht mit dem Sieg geklappt hat“, lobte Teamkollege Franziska. Die weiteren drei Einzel gingen dagegen an Saarbrücken. Franziska rettete ein 3:2 (11:8, 11:5, 7:11, 4:11, 11:8) gegen Wu Jiaji über die Ziellinie, während Darko Jorgic ohne Satzverlust blieb. Der Slowene bezwang erst Cristian Pletea mit 3:0 (11:8, 11:9, 11:6) und schließlich Baum im Spitzeneinzel mit 3:0 (11:7, 12:10, 11:8). „Saarbrücken war natürlich die erwartet schwere Aufgabe“, stellte Baum fest. „Der Knackpunkt war das dritte Einzel: Wu hatte eine gute Chance, leider hat es nicht geklappt.“

Neu-Ulm beendet die Niederlagenserie in Grünwettersbach

Erster Verfolger der Top vier bleibt der TTC Neu-Ulm. Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge feierten die Schwaben am Sonntag ein 3:1 beim ASV Grünwettersbach und damit den ersten TTBL-Sieg seit zwei Monaten. Der Rückstand auf Platz vier beträgt dank eines mit 8:8 nun ausgeglichenen Punktekontos nur noch zwei Zähler. „Sehr, sehr wichtig“ seien der Sieg und das Ende der Niederlagenserie, erklärte Neu-Ulms Tiago Apolonia: „Ich bin froh, dass ich heute mit zwei Siegen meinen Beitrag leisten konnte.“ Grünwettersbach hingegen steckt mit 4:12 Punkten im Tabellenkeller fest und bleibt Zehnter. „Das Ergebnis geht absolut in Ordnung. Im Moment ist leider nicht mehr für uns drin“, sagte ASV-Trainer Achim Krämer. „Aber die Frustration wird sich auch schnell wieder legen, dann richten wir den Blick nach vorne.“

Erneut ohne Ricardo Walther angetreten, hatte Grünwettersbach einen schweren Stand. Ein Sieg für den ASV gelang einzig Wang Xi: Der 37-Jährige verkürzte durch ein 3:1 (11:8, 8:11, 11:9, 11:6) gegen Vladimir Sidorenko zum zwischenzeitlichen 1:2. Mehr war allerdings nicht drin für die Badener, die weiteren drei Einzel gingen an Neu-Ulm. Im Auftakteinzel sorgte Lev Katsman für das Break durch seinen 3:1 (9:11, 11:7, 11:6, 11:7)-Sieg gegen Tobias Rasmussen und gleiste damit den späteren TTC-Sieg auf. Gegen Apolonia nämlich war für Grünwettersbach kein Kraut gewachsen: Der Portugiese ließ zunächst Deni Kozul keine Chance und gewann 3:0 (11:9, 13:11, 11:7), im Spitzeneinzel machte Apolonia durch ein 3:1 (11:3, 11:6, 9:11, 11:8) dann alles klar für die Neu-Ulmer.

Bad Königshofen bezwingt Bremen mit 3:2

Punktgleich mit Neu-Ulm steht der TSV Bad Königshofen, der den SV Werder Bremen mit 3:2 niederrang – die vorangegangenen vier TTBL-Partien gegen die Hanseaten hatten die Unterfranken jeweils verloren. „Wir haben unsere Aufstellung etwas verändert, und zum Glück ist es gut für uns ausgegangen“, sagte Bad Königshofens Filip Zeljko, der überraschend auf Position eins aufgeboten worden war. „Ich freue mich sehr für die gesamte Mannschaft, dass es mit dem Sieg geklappt hat. Vor allem Bastian Steger war wieder einmal super drauf und hat uns zwei Punkte beschert.“ Cristian Tamas erklärte: „Gratulation an Bad Königshofen, sie haben sehr gut gespielt. Die zwei Einzelsiege waren leider nicht genug.“ Für das Pokal-Viertelfinale am Montag, 1. November, beim 1. FC Saarbrücken TT hofft der Werder-Trainer auf eine Leistungssteigerung seines Teams, um erstmals seit 2019 das Final Four zu erreichen.

Für die Bremer ging es zum bereits siebten Mal in dieser Saison in das Doppel, zum fünften Mal mussten sie dem Gegner gratulieren. Zwar nährten Kirill Gerassimenko und Marcelo Aguirre durch ein 11:9 im ersten Satz die Werder-Hoffnungen auf den dritten Saisonsieg, dann jedoch drehten Bastian Steger und Kilian Ort auf, gewannen die folgenden drei Sätze und folglich mit 3:1 (9:11, 11:9, 11:7, 13:11) auch das Match. „Wir hatten unsere Chance, haben mit 1:0 Sätzen und 6:3 Punkten geführt“, sagte Tamas. „Aber es war nun mal ein knappes Spiel, leider hat es nicht geklappt.“ In den Einzeln waren Zeljko mit 3:0 (11:8, 11:8, 11:5) gegen Aguirre und Steger mit 3:0 (12:10, 11:9, 11:2) gegen Gerassimenko erfolgreich. Für Werder punktete Mattias Falck doppelt, der Ort mit 3:2 (11:8, 7:11, 13:11, 7:11, 11:8) und Zeljko mit 3:1 (11:6, 6:11, 11:3, 11:3) bezwang. +++ pm

<strong>Der 8. Spieltag in der Übersicht</strong>

1. FC Saarbrücken TT – TTC Zugbrücke Grenzau 3:1
Darko Jorgic – Cristian Pletea 3:0 (11:8, 11:9, 11:6)
Tomas Polansky – Patrick Baum 2:3 (11:8, 11:5, 7:11, 7:11, 9:11)
Patrick Franziska – Wu Jiaji 3:2 (11:8, 11:5, 7:11, 4:11, 11:8)
Darko Jorgic – Patrick Baum 3:0 (11:7, 12:10, 11:8)

ASV Grünwettersbach – TTC Neu-Ulm 1:3
Tobias Rasmussen – Lev Katsman 1:3 (11:9, 7:11, 6:11, 7:11)
Deni Kozul – Tiago Apolonia 0:3 (9:11, 11:13, 7:11)
Wang Xi – Vladimir Sidorenko 3:1 (11:8, 8:11, 11:9, 11:6)
Tobias Rasmussen – Tiago Apolonia 1:3 (3:11, 6:11, 11:9, 8:11)

Post SV Mühlhausen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:2
Daniel Habesohn – Fan Bo Meng 3:0 (11:6, 11:8, 11:7)
Ovidiu Ionescu – Quadri Aruna 1:3 (11:6, 9:11, 8:11, 7:11)
Steffen Mengel – Alexandre Cassin 2:3 (11:8, 4:11, 11:13, 11:2, 7:11)
Daniel Habesohn – Quadri Aruna 3:2 (11:7, 10:12, 11:6, 4:11, 11:5)
Irvin Bertrand/Steffen Mengel – Alexandre Cassin/Fan Bo Meng 3:1 (11:3, 11:7, 6:11, 11:8)

TSV Bad Königshofen – SV Werder Bremen 3:2
Filip Zeljko – Marcelo Aguirre 3:0 (11:8, 11:8, 11:5)
Kilian Ort – Mattias Falck 2:3 (8:11, 11:7, 11:13, 11:7, 8:11)
Bastian Steger – Kirill Gerassimenko 3:0 (12:10, 11:9, 11:2)
Filip Zeljko – Mattias Falck 1:3 (6:11, 11:6, 3:11, 3:11)
Bastian Steger/Kilian Ort – Kirill Gerassimenko/Marcelo Aguirre 3:1 (9:11, 11:9, 11:7, 13:11)

TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC OE Bad Homburg 3:2
Kanak Jha – Cedric Meissner 3:1 (11:13, 11:6, 11:5, 11:4)
Maciej Kubik – Lubomir Jancarik 0:3 (6:11, 8:11, 9:11)
Samuel Kulczycki – Rares Sipos 2:3 (11:9, 6:11, 12:10, 7:11, 4:11)
Kanak Jha – Lubomir Jancarik 3:2 (11:6, 9:11, 11:7, 9:11, 11:7)
Samuel Kulczycki/Maciej Kubik – Rares Sipos/Cedric Meissner 3:2 (8:11, 11:7, 11:2, 9:11, 13:11)

Borussia Düsseldorf – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:1
Anton Källberg – Benedikt Duda 3:0 (11:9, 11:5, 15:13)
Dang Qiu – Alvaro Robles 0:3 (12:14, 6:11, 3:11)
Timo Boll – Alberto Mino 3:0 (18:16, 11:3, 11:3)
Anton Källberg – Alvaro Robles 3:0 (11:6, 13:11, 11:4)