TTBL: 18. Spieltag – Drei Tickets für die Play-offs vergeben

Sechs Teams kämpfen um den vierten Platz

Düsseldorfs Kristian Karlsson. Foto: BeLa Sportfoto

Weitere Entscheidungen im Kampf um die Play-offs sind am 18. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) gefallen. Neben Borussia Düsseldorf machten am Freitagabend auch der 1. FC Saarbrücken TT und die TTF Liebherr Ochsenhausen alles klar. Das Rennen um Platz vier spitzt sich dagegen zu, gleich sechs Teams dürfen noch hoffen. Die besten Karten hat weiterhin der ASV Grünwettersbach. Bereits am Sonntag geht es weiter mit dem 19. Spieltag.

Mit einem Ausrufezeichen hat der 1. FC Saarbrücken TT am Freitagabend alles klar gemacht im Kampf um die Play-off-Plätze. Mit 3:0 Spielen und 9:0 Sätzen fuhr der amtierende Deutsche Meister einen deutlichen Sieg gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell ein und ist nun nicht mehr aus den Top vier der Tischtennis Bundesliga (TTBL) zu verdrängen. 28:12 Punkte hat der FCS auf dem Konto und liegt damit je sechs Punkte vor dem fünftplatzierten TSV Bad Königshofen und dem Post SV Mühlhausen auf Rang sechs, die jeweils nur noch zwei Partien zu absolvieren haben. Für Saarbrücken wird es die bereits zwölfte Play-off-Teilnahme in Folge. „Es war das perfekte Spiel von uns, mit 3:0 Spielen und 9:0 Sätzen gewinnt man nicht alle Tage gegen Fulda. In den verbleibenden Partien werden wir alles geben, um möglichst den zweiten Platz zu verteidigen“, sagte Saarbrückens Patrick Franziska nach der Partie. Zuvor hatte der 28-Jährige ein 3:0 (13:11, 11:4, 11:6) gegen Ruwen Filus geholt. Ebenfalls makellos blieben Darko Jorgic mit 3:0 (11:3, 11:9, 11:8) im Auftakteinzel gegen Quadri Aruna und Shang Kun auf Position drei mit 3:0 (11:5, 13:11, 11:7) gegen Fan Bo Meng. „Wir hatten uns mehr versprochen, das Hinspiel hatten wir schließlich 3:2 gewonnen“, sagte Meng im Anschluss, der die Saison mit Fulda wohl auf Rang zehn beenden wird. „In den verbleibenden Spielen wollen wir es wieder besser machen.“

Kulczycki führt Ochsenhausen zu Sieg im Schwabenderby

Punktgleich mit Saarbrücken stehen die TTF Liebherr Ochsenhausen, die damit ebenfalls das Ticket für die Play-offs in der Tasche haben. Am Freitag fuhr der Champion von 2019 einen 3:0-Sieg gegen den TTC Neu-Ulm ein und holte damit den vierten Sieg im wettbewerbsübergreifend fünften Schwabenderby. „Es ist unfassbar, besser geht es nicht“, sagte TTF-Trainer Yong Fu. „Insbesondere Samuel war heute sehr stark. Ich bin sehr zufrieden.“ Samuel Kulczycki nämlich stellte gegen Neu-Ulm zum wiederholten Male sein großes Talent unter Beweis. Und das gegen keinen Geringeren als den Europameister von 2016: Gegen Emmanuel Lebesson bewahrte der 18-Jährige im zweiten Satz die Nerven, als er zwei Satzbälle abwehrte und schließlich mit 14:12 die 2:0-Satzführung besorgte. Und auch als Lebesson im folgenden dritten Satz zunächst vorne lag, bewahrte Kulczycki kühlen Kopf und machte schließlich alles klar für Ochsenhausen durch seinen 3:0 (11:8, 14:12, 12:10)-Erfolg. „Ich freue mich sehr über meinen Sieg gegen einen Spieler dieses Formats“, sagte Kulczycki im Anschluss. „Es ist der bislang größte Sieg meiner Karriere.“ Zuvor hatten bereits Hugo Calderano mit 3:1 (8:11, 11:8, 11:4, 11:6) gegen Tiago Apolonia und Simon Gauzy mit 3:0 (12:10, 11:5, 11:9) gegen Vladimir Sidorenko für Ochsenhausen gepunktet. Neu-Ulm dagegen scheint im Saison-Endspurt etwas die Puste auszugehen, durch die vierte Niederlage in Serie steht der TTC nur noch auf Platz sieben. „Ochsenhausen war einfach stärker, Gratulation“, sagte TTC-Trainer Dmitrij Mazunov nach seiner Rückkehr. 2019 hatte er mit den TTF das Double aus Meisterschaft und Pokal gefeiert. „Wir wollen am Sonntag gegen Grenzau endlich in die Erfolgsspur zurückkehren – und dann schauen wir, was passiert“, ergänzte Mazunov.

3:1 gegen Grünwettersbach: Bremen mischt weiter mit

Auf Platz vier bleibt der ASV Grünwettersbach, der sich allerdings dem SV Werder Bremen mit 1:3 geschlagen geben musste. Durch die zweite Niederlage in Folge schmolz der Vorsprung der Badener auf die Verfolger weiter ein. Mit 22:16 Punkten liegt der ASV nur noch knapp vor dem TSV Bad Königshofen und dem Post SV Mühlhausen mit je 22:18 Punkten. „Es war ein enges Spiel, aber das Ergebnis geht in Ordnung“, sagte Grünwettersbachs Dang Qiu. „Wir haben einen guten Kampf gezeigt und müssen uns keine Vorwürfe machen. Glückwunsch an Bremen.“ Am Sonntag trifft der ASV auf Bad Königshofen, am kommenden Dienstag auf Borussia Düsseldorf, ehe es zum Saisonabschluss gegen Mühlhausen geht. Bremen wahrte durch den zehnten Saisonsieg ebenfalls die Chance auf die erneute Play-off-Teilnahme. Mit 20:20 Punkten ist der Tabellenneunte in Schlagdistanz. „Ich freue mich sehr über den Sieg. Es war ein harter Kampf“, sagte Bremens Spitzenspieler Mattias Falck nach der Partie. „Jetzt müssen wir möglichst schnell unsere Batterien für das Spiel am Sonntag aufladen.“ Zuvor war der Weltranglisten-Achte zum Matchwinner für Werder geworden. Zunächst schlug er Tobias Rasmussen mit 3:1 (10:12, 11:4, 11:6, 11:6), wenig später Qiu mit 3:2 (11:7, 5:11, 7:11, 11:9, 11:7). „Mattias ist eine Bank, er war leider nicht zu knacken“, anerkannte Qiu. Ebenfalls für Bremen war Kirill Gerassimenko mit 3:1 (9:11, 12:10, 11:6, 11:8) gegen Wang Xi erfolgreich. Für Grünwettersbach punktete Deni Kozul mit 3:1 (6:11, 11:7, 11:3, 11:8) gegen Hunor Szöcs.

Bad Königshofen hofft, Bad Homburg hält die Klasse

Ebenfalls ein 3:1 fuhr der TSV Bad Königshofen ein, der gegen den TTC OE Bad Homburg erfolgreich war und weiterhin auf die erste Play-off-Teilnahme der Vereinsgeschichte hofft. „Nach dem knappen Hinspiel wussten wir, dass wir hundert Prozent Leistung abrufen müssen. Das ist uns zum Glück gelungen“, sagte Bad Königshofens Bastian Steger. „Wir sind superglücklich über den Sieg.“ Bad Homburg bleibt zwar das Liga-Schlusslicht, hat den Klassenerhalt infolge des Abbruchs und der Annullierung der Saison in der 2. Bundesliga, die der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) am vergangenen Dienstag bekannt gegeben hat, aber dennoch geschafft. Wie schon beim 3:2-Erfolg Bad Königshofens im Hinspiel steuerte Steger auch am Freitagabend wieder zwei Einzelsiege bei. Im Auftakteinzel fuhr der 39-Jährige ein 3:1 (4:11, 11:5, 11:6, 11:5) gegen Rares Sipos ein. Wenig später machte er dann im Spitzeneinzel gegen Gustavo Tsuboi alles klar für den TSV. Nach zwei engen Sätzen riss Steger das Duell mit spektakulärem Spiel an sich und gewann schließlich 3:1 (11:9, 9:11, 11:4, 11:5). „‚Basti‘ ist ein unfassbar guter Spieler“, sagte Sipos im Anschluss. „Wir sind natürlich traurig, dass wir verloren haben. Aber wir werden weiterhin unser Bestes geben und am Sonntag gegen Bremen den nächsten Anlauf nehmen.“ Der weitere Punkt des TSV ging auf das Konto von Kilian Ort, der Lev Katsman mit 3:1 (5:11, 11:8, 11:5, 11:5) schlug. Für Bad Homburg war einzig Tsuboi mit 3:0 (11:9, 11:7, 11:8) gegen Filip Zeljko erfolgreich.

3:2 nach 0:2 – Mühlhausen bezwingt Bergneustadt

Punktgleich mit Bad Königshofen steht der Post SV Mühlhausen, der am Freitagabend Schwerstarbeit zu verrichten hatte. Nach 0:2-Rückstand gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt gewannen die Thüringer noch mit 3:2. „Ich war nah am Herzinfarkt“, sagte Post-SV-Trainer Erik Schreyer anschließend. „Nach diesem grandiosen Spiel fahren wir mit breiter Brust nach Düsseldorf. Wir werden dort locker und mutig aufspielen.“ Am Sonntag tritt Mühlhausen bei Borussia Düsseldorf an, zum Hauptrunden-Abschluss dann beim ASV Grünwettersbach. Bergneustadt dagegen hat noch drei Partien zu absolvieren und trifft auf den 1. FC Saarbrücken TT, den TTC Zugbrücke Grenzau und die TTF Liebherr Ochsenhausen. „Die Niederlage tut natürlich weh, insbesondere angesichts unserer 2:0-Führung“, sagte Bergneustadts Alvaro Robles. „Die Liga ist sehr eng, wir werden bis zum Schluss alles geben. Gratulation an Mühlhausen.“ Wendepunkt der Begegnung war der Sieg im Spitzeneinzel von Ovidiu Ionescu. Gegen Benedikt Duda lag der Mühlhäuser bereits mit 2:0 Sätzen vorne, vergab jedoch den ersten Matchball und musste schließlich bis in die Verlängerung des Entscheidungssatzes gehen. Dort aber nutzte der Rumäne dann seinen insgesamt vierten Matchball zum 3:2 (12:10, 11:8, 10:12, 9:11, 13:11)-Erfolg. „Was ‚Ovi‘ gespielt hat, war Weltklasse“, sagte Schreyer anschließend. „Diesen Schwung haben wir mit ins Doppel genommen.“ Anschließend nämlich lieferte auch das Doppel des Post SV einen großen Kampf. Daniel Habesohn und Lubomir Jancarik lagen zwar zunächst im ersten Satz hinten gegen Alvaro Robles und Alberto Miño, wehrten die Satzbälle ihrer Konkurrenten aber ab und gewannen wenig später mit 3:0 (12:10, 11:8, 13:11). Auf Position drei hatte vor Ionescus Sieg bereits Steffen Mengel durch sein 3:1 (12:14, 11:7, 11:8, 12:10) gegen Miño für Mühlhausen gepunktet. Für Bergneustadt waren dagegen Robles im Auftakteinzel mit 3:1 (11:8, 11:5, 6:11, 12:10) gegen Ionescu und Duda mit 3:2 (12:14, 15:13, 11:8, 8:11, 11:6) gegen Habesohn erfolgreich.

Düsseldorf sichert Platz eins ab

Den ersten Platz endgültig abgesichert hat unterdessen Borussia Düsseldorf. Nachdem der Rekordmeister dem Rest des Feldes bereits enteilt war, ist er nach dem 3:0-Sieg gegen den TTC Zugbrücke Grenzau auch rechnerisch nicht mehr von der Konkurrenz einzuholen. Mit nun 34:4 Punkten steht Düsseldorf weiterhin sechs Punkte vor dem 1. FC Saarbrücken TT und den TTF Liebherr Ochsenhausen, die beide jeweils nur noch zwei Partien in der Hauptrunde zu absolvieren haben. „Es war ein schöner Sieg, wir können sehr zufrieden sein“, sagte Düsseldorfs Kristian Karlsson. „Die ganze Mannschaft hat heute eine gute Leistung gezeigt.“ Grenzau dagegen bleibt Tabellenelfter, hat allerdings – ebenso wie der TTC OE Bad Homburg – den Klassenerhalt durch die Annullierung der Saison in der 2. Bundesliga sicher. Zwar war Düsseldorf ohne Timo Boll zum TTBL-Klassiker nach Grenzau gereist, dennoch hatte das Team aus dem Westerwald dem Rekordmeister nicht allzu viel entgegenzusetzen. Karlsson startete mit einem 3:0 (12:10, 11:2, 11:9) gegen Robin Devos, anschließend zeigte Anton Källberg keine Gnade mit Tobias Sältzer und gewann 3:0 (11:3, 11:2, 11:4), wodurch die Saisonbilanz des Schweden bei nun 21:2 Einzeln steht. Für den 15 Jahre alten Sältzer war es der zweite Einsatz in der TTBL, im vergangenen Januar hatte er sein Debüt gegeben. Auf Position drei machte schließlich Ricardo Walther durch sein 3:1 (11:5, 11:5, 9:11, 11:3) gegen Ioannis Sgouropoulos alles klar. „Insgesamt war es ganz okay von uns“, stellte TTC-Youngster Sältzer fest. „Mal sehen, wie es für uns am Sonntag gegen Neu-Ulm und am Dienstag gegen Bergneustadt läuft.“

19-Spieltag steht am Sonntag an

Weiter geht es in der Tischtennis Bundesliga mit dem 19. Spieltag bereits am kommenden Sonntag, 21. Februar. Unter anderem empfängt ab 15 Uhr der ASV Grünwettersbach den TSV Bad Königshofen, während es der TTC Schwalbe Bergneustadt mit dem 1. FC Saarbrücken TT zu tun bekommt. Alle Partien gibt es wie gewohnt live und in HD im TTBL-TV zu sehen. +++ pm

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