Thyssen-Krupp-Betriebsrat bringt Landesbeteiligung ins Gespräch

Wir stehen zu der Verbund-Strategie

Thyssen - Foto: Thyssen-Krupp

Essen. Angesichts von Fusionsplänen für die Stahlsparte von Thyssen-Krupp bringt Konzernbetriebsratschef Wilhelm Segerath einen Einstieg des Landes Nordrhein-Westfalen ins Gespräch. „Wir würden natürlich auch auf die NRW-Landespolitik zugehen, wenn bei uns die Hütte brennt“, sagte Segerath der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Es gehe bei Thyssen-Krupp Steel um rund 27.000 Arbeitsplätze, davon 25.000 in Deutschland und 20.000 in NRW, betonte er. Grundsätzlich sei eine Landesbeteiligung wie beim niedersächsischen Stahlhersteller Salzgitter „eine gute Sache“. Das Land Niedersachsen hält 26,5 Prozent der Anteile am Salzgitter-Konzern. Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger lotet derzeit die Chancen für eine Fusion der Stahlsparte mit dem indischen Konzern Tata aus. „Ein Zusammenschluss mit Tata würde die wesentlichen Probleme nicht lösen“, sagte Segerath. „Ich denke an die Überkapazitäten aus China, aber auch die Umwelt- und Klimagesetzgebung aus Brüssel und Berlin.“ Er forderte: „Der Vorstand sollte prüfen, ob Verhandlungen mit Tata überhaupt Sinn ergeben. Ich hoffe, dass Herr Hiesinger nicht die Absicht hat, aus dem Stahl auszusteigen.“ Segerath fügte hinzu: „Ich mache mir Sorgen um das Gesamte. Wir stehen zu der Verbund-Strategie, die Herr Hiesinger gemeinsam mit dem Aufsichtsrat und der Arbeitnehmerseite entwickelt hat.“ Die industriellen Wertschöpfungsketten sei das, was Thyssen-Krupp ausmacht. Dazu gehöre der Stahl. +++