Telekomgelände Haimbach – SPD: OB muss weiterkämpfen

Beispiel der Eigentumswohnungen auf dem Nachbargelände der ehemaligen Gärtnerei sollte Mahnung sein

Man habe „kein Verständnis für die Telekom, die ihr Gelände in Haimbach meistbietend an Privatinvestoren verkauft habe“, schreibt der SPD-Ortsverein Fulda-West in einer Pressemitteilung.
Ein Konzern, an dem der Staat mit über 30 Prozent beteiligt sei, habe die moralische und politische Verpflichtung, gesellschaftliche Verantwortung zu tragen. Im konkreten Fall hätte das bedeutet, in Haimbach für bezahlbare Grundstücke zu sorgen, anstatt hier auf Gewinnmaximierung zu setzen, kritisiert Stadtverordneter H.-J. Tritschler, Mitglied des SPD-Ortsvereins Fulda-West.

Richtig wäre gewesen, das Areal zu einem angemessenen Preis an die Stadt zu verkaufen. Stattdessen wurde ein Bieterwettbewerb initiiert, der den Verkaufspreis mit Sicherheit erhöht habe. Selbst wenn der vor einigen Wochen genannte Verkaufspreis von 5,6 Millionen Gültigkeit hätte, wird ein Grundstückspreis von über 200 Euro zu erwarten sein, ohne Anliegerkosten. „Wer soll das noch bezahlen können?“, fragt sich Tritschler. Jetzt sei die Stadt am Zug. Scheinbar wollte sie im Bieterwettbewerb eine Schmerzgrenze nicht überschreiten. Deshalb müsse sie alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um für bezahlbares Wohnen zu sorgen.

Das Beispiel der teuren Eigentumswohnungen auf dem Nachbargelände der ehemaligen Gärtnerei sollte Mahnung sein. Der SPD-Ortsverein verlangt eindringlich von Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld, vom Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen und nicht wie angekündigt, trotzdem darauf zu verzichten. „Das wäre fatal!“ Statt die weiße Fahne zu hissen, sollte er lieber kämpfen, fordert die SPD. Zudem biete das Baurecht mit Sicherheit noch andere Möglichkeiten. Und selbst wenn der Preis sehr hoch wäre: Im Sinne einer gerechten und ausgewogenen Wohnungsbauentwicklung sollte das der Stadt wert sein. +++