Streik bei Amazon Bad Hersfeld

„Hier stehen wir, wir können nicht anders!“

Bad Hersfeld. Mit diesen, nach Luther gewählten Worten, ruft die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten des Online-Versandhändlers Amazon in Bad Hersfeld am Tag vor dem Reformationstag zum Streik auf. Der Streik dauert von 0 Uhr, Montag, den 30.Oktober bis zum Ende der Spätschicht. In Anlehnung an den berühmten Satz von Martin Luther wollen die Streikenden deutlich machen, dass sie die Auseinandersetzung um einen Tarifvertrag, die nun schon seit mehr als vier Jahren andauert, mit großer Überzeugung weiterführen.

„Martin Luther hat Standfestigkeit und einen langen Atem bewiesen, daran nehmen wir uns ein Beispiel. Die Streikenden sind nach wie vor sehr motiviert und sie treten für ihre Überzeugung ein, gegen einen harten Widerstand. Das Management von Amazon verweigert Tarifverhandlungen und will weiterhin allein über Arbeitsbedingungen und Bezahlung entscheiden. Doch in Deutschland sind Tarifverträge und Verhandlungen mit Gewerkschaften üblich. Dafür stehen die Kolleginnen und Kollegen immer wieder vor den Betriebstoren“, sagt Streikleiterin Mechthild Middeke.

Am Brückentag vor dem Reformationstag ist mit einem erhöhten Arbeitsvolumen zu rechnen. Die Gewerkschaft ver.di geht davon aus, dass der Streik zu entsprechenden Verzögerungen der Betriebsabläufe führt. Bei der Streikversammlung sollen Thesen zum Ablasshandel, die Martin Luther vor 500 Jahren an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg geschlagen hat, in einer modernen Variante auf das Management von Amazon zugespitzt, vorgestellt werden. +++