Staatssekretär Burghardt informierte sich über die Digitale Verwaltung in Hofbieber

Hofbieber hatte sich 2020 erfolgreich als OZG-Modellkommune beworben

Anstelle des Besuches im Rathaus sollen zukünftig immer mehr Verwaltungsleistungen bequem von zuhause oder von unterwegs digital abgewickelt werden können. Hierzu gibt es eine rechtliche Verpflichtung aus dem „Onlinezugangsgesetz“ (OZG). Auch die Gemeinde Hofbieber bietet ihren Bürgerinnen und Bürgern immer mehr Behördenleistungen online an. Mit der Nutzung sicherer elektronischer Identitäten und Kommunikationskanäle bietet sich die Chance, Verwaltungsleistungen umfangreich zu automatisieren und einen vertrauenswürdigen Austausch zwischen Bürgerschaft und Unternehmen mit den Verwaltungen zu gewährleisten.

Das Land Hessen unterstützt die Kommunen bei der Verwaltungsdigitalisierung mit verschiedenen strukturellen sowie finanziellen Maßnahmen, unter anderem indem es ihnen Software (Plattformen) und zentral entwickelte Online-Prozesse kostenlos zur Verfügung stellt. Diese können dann einfach in den Kommunen umgesetzt werden. Um umfangreichere Prozesse zu digitalisieren und Funktionalitäten der Softwarelösung weiterzuentwickeln, fördert das Land zudem 15 sogenannte „OZG-Modellkommunen“. Diese entwickeln und erproben bestimmte digitale Anwendungen modellhaft für alle anderen Städte und Gemeinden in Hessen.

Die Gemeinde Hofbieber hatte sich 2020 erfolgreich als OZG-Modellkommune beworben und vom Land einen Förderbescheid über 87.000 Euro erhalten. In dem geförderten Projekt wird der übergreifende Zugang zu einer bereits bestehenden digitalen Land- und Grundstückskarte der Kommunen entwickelt, um zukünftig individuelle Umsetzungswünsche von Antragsstellenden (Bürgerschaft und Unternehmen) direkt per Kartenkomponenten im Geodateninformationssystem (GIS) einzeichnen zu können. Das digitale Verfahren löst den herkömmlichen Postweg zur analogen Planeinreichung ab.

Damit besteht zukünftig für Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, die Versiegelungsflächen online in der Karte zu ändern, was z. B. Einfluss auf die Berechnung der Niederschlagswassergebühr hat. So können in Zukunft über die Prozessplattform „Civento“ vom Land Hessen mit dem WebGIS (webbasiertes GIS) Bürgeranregungen aufgenommen werden, die auf kommunale Daten zu dem Eigentum Bezug nehmen.

Der Digitalstaatssekretär und Chief Information Officer des Landes Hessen, Patrick Burghardt, informierte sich bei dem Besuch in Hofbieber über den aktuellen Stand des Projektes und den Digitalisierungsfortschritt in der Gemeindeverwaltung. „Gerade für kleinere Gemeinden ist die Digitalisierung eine große Herausforderung, die nur mit viel Engagement vor Ort bewältigt werden kann. Als Land Hessen unterstützen wir dabei mit vielfältigen Maßnahmen, damit nicht jede Kommune das Rad neu erfinden muss. Es freut mich, dass Hofbieber als OZG-Modellkommune erfolgreiche Arbeit leistet und die Gemeinde auch insgesamt innovative Wege geht, um durch die Digitalisierung einen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen“, lobte Burghardt die Aktivitäten der Gemeinde.

Ein weiteres Ziel der Gemeinde Hofbieber ist, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. Um geeignete Maßnahmen für das Erreichen dieses Ziels zu ergreifen, braucht die Gemeinde belastbare Daten und Fakten. Diese sollen durch das Projekt „Aufbau eines Smart Monitoring der klimabeeinflussenden Faktoren im Gemeindegebiet“ gewonnen werden. Dazu wird ein „Digitaler Zwilling“ für die Gemeinde Hofbieber erarbeitet und dieser soll auf Künstlicher Intelligenz basierende Methoden einsetzen. Der Geschäftsbereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung unterstützt das Projekt mit 171.360 Euro durch die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“. +++ pm