Staatsanwaltschaft bestätigt: Polizei vereitelte Anschlag in Hessen

Frankfurt/Main. Die hessische Polizei hat nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft vermutlich einen Terroranschlag vereitelt. In der Wohnung des am Donnerstagmorgen im hessischen Oberursel festgenommenen Ehepaares seien unter anderem eine funktionsfähige Rohrbombe sowie mehrere Liter Wasserstoffperoxid, ein Grundstoff für die Herstellung von Sprengstoff, gefunden worden, erklärte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft. Das genaue Anschlagsziel sei unklar, es werde jedoch geprüft, ob ein Attentat auf ein für den Freitag geplantes Radrennen im Taunus geplant gewesen sei. Der verdächtige Mann, der Kontakte zur hessischen Salafistenszene gehabt habe, sei mehrfach im Umfeld der Rennstrecke beobachtet worden. Daher habe man sich zu einem sofortigen Zugriff entschlossen. Ob es sich um einen Einzeltäter oder um eine Zelle handele, werde noch geprüft. Dabei würden die Ermittler auch vom Bundeskriminalamt unterstützt.

Boddenberg: „Vereitelter Terroranschlag mahnt uns zur Wachsamkeit“

Michael Boddenberg erklärte dazu: „Die Sicherheitsbehörden in Hessen leisten seit Jahren hervorragende Arbeit. Wenn sich die Erkenntnisse bestätigen und heute ein islamistischer Terroranschlag verhindert werden konnte, dann ist dies ein Erfolg der hessischen Sicherheitsbehörden. Wir wissen, dass in Deutschland und Hessen eine abstrakt hohe Gefahr besteht. Der vereitelte Anschlag mahnt uns daher, weiter wachsam zu sein. Er ist aber auch Beleg dafür, dass die gründliche und aufmerksame Arbeit der hessischen Sicherheitsbehörden erfolgreich ist. Ermittlungserfolge der Vergangenheit werden damit erneut bestätigt.“ Weiter erklärte Boddenberg: „Absolute Sicherheit kann es in einem freien Land leider niemals geben. Die Bürgerinnen und Bürger können sich aber darauf verlassen, dass alles Notwendige und rechtsstaatlich Gebotene getan wird, um die Sicherheit in unserem Land zu gewährleisten und den inneren Frieden und den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu wahren.“

Radrennen in Hessen abgesagt

Nachdem am Donnerstag im hessischen Oberursel zwei Terrorverdächtige festgenommen wurden, ist das für den Freitag geplante Radrennen rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt abgesagt worden. Es gebe Hinweise auf eine Gefährdung der Bevölkerung, teilte das Hessische Landeskriminalamt mit. Die Verdächtigen seien im Vorfeld am Streckenverlauf des Radrennens beobachtet worden. Ob das Rennen tatsächlich Ziel eines möglichen Attentats gewesen sei, sei allerdings noch unklar. In der Wohnung des festgenommenen Ehepaares waren unter anderem eine funktionsfähige Rohrombe sowie mehrere Liter Wasserstoffperoxid, ein Grundstoff für die Herstellung von Sprengstoff, gefunden worden. Ob es sich um einen Einzeltäter oder um eine Zelle handele, wird derzeit noch geprüft. +++ fuldainfo