SPD-Chef Schulz immer unbeliebter

SPD in Forsa-Umfrage kurzzeitig bei 17 Prozent

Martin Schulz (SPD)
Martin Schulz (SPD)

Berlin. Wenn die Deutschen ihre Bundeskanzlerin oder ihren Kanzler direkt wählen könnten, wäre die Entscheidung eindeutig: Angela Merkel liegt mit einer Zustimmung von derzeit 47 Prozent seit Monaten nahezu unverändert weit vorn. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage für das sogenannte „Trendbarometer“ von RTL und n-tv. Martin Schulz würden in dieser Woche nur noch 15 Prozent der Bundesbürger wählen.

Nicht einmal die Hälfte der SPD-Anhänger (46 Prozent) würde sich im Fall einer Kanzlerwahl für Schulz entscheiden, 90 Prozent der Unions-Anhänger würden für Merkel votieren. 38 Prozent der Wahlberechtigten würden sich für keinen von beiden entscheiden. Bei der Frage nach der politischen Kompetenz der Parteien trauen nur noch 7 Prozent der Bundesbürger der SPD zu, sie könne mit den Problemen in Deutschland am besten fertig werden. Das ist ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche und der niedrigste Wert seit einem Jahr. Den Unionsparteien trauen unverändert 27 Prozent der Deutschen Problemlösungs-Kompetenz zu, 53 Proent der Befragten halten keine Partei für hinreichend kompetent. Nur ein Drittel der Deutschen (33 Prozent) ist der Überzeugung, Schulz sei noch der richtige Parteichef. 50 Prozent dagegen urteilen: „Nein, ein anderer wäre besser geeignet.“ Auch von den SPD-Wählern lehnen inzwischen 45 Prozent Schulz ab – nur eine hauchdünne Mehrheit von 46 Prozent der SPD-Wähler hält Schulz für den richtigen Mann an der Parteispitze. 58 Prozent der SPD-Abwanderer – also jenen, die im September letzten Jahres noch sozialdemokratisch gewählt haben, dies aber heute nicht mehr tun würden – halten Schulz für ungeeignet. Von denjenigen, die den jetzigen SPD-Chef für ungeeignet halten, würden jeweils 20 Prozent am liebsten Andrea Nahles oder Sigmar Gabriel als Vorsitzende sehen. Von den SPD-Wählern würden 23 Prozent Nahles den Vorzug geben, 20 Prozent sind für Gabriel. Auf den weiteren Plätzen als denkbare Schulz-Nachfolger: Olaf Scholz (12 Prozent), Malu Dreyer (11 Prozent), Manuela Schwesig (6 Prozent), der Juso-Chef Kevin Kühnert (5 Prozent) und Thorsten Schäfer-Gümbel (2 Prozent).

SPD in Forsa-Umfrage kurzzeitig bei 17 Prozent

Die SPD ist in der regelmäßigen Messung des Meinungsforschungsinstituts Forsa zwischenzeitlich auf 17 Prozent gefallen. Diese Werte seien am Montag und Dienstag vergangener Woche ermittelt worden, heißt es in einer Mitteilung der Fernsehsender weiter. Im Laufe der gesamten Woche habe die SPD dann aber wieder 18 Prozent erreicht. CDU/CSU kommen laut Umfrage auf 34 Prozent (Bundestagswahl 32,9), die FDP auf 9 Prozent (10,7), die Grünen auf 12 Prozent (8,9), die Linke auf 10 Prozent (9,2) und die AfD auf 12 Prozent (12,6). 5 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2). Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt in der Forsa-Umfrage bei 25 Prozent und damit etwas über dem Anteil der Nichtwähler (23,8 Prozent) bei der Bundestagswahl im September. +++