Spahn schuldet Geld für Masken

Mahnbescheide und Klagedrohungen geschickt

Jens Spahn (CDU)
Jens Spahn (CDU)

Sechs Wochen nach dem Ende einer spektakulären Aufkaufaktion von Schutzausrüstung für Ärzte und Pfleger durch das Gesundheitsministerium von Jens Spahn ist ein Großteil der Lieferungen vom Bund noch nicht bezahlt worden. Wie der „Spiegel“ berichtet, hatte der Bund in einem sogenannten Open-House-Verfahren unter anderem fast 200 Millionen FFP2-Masken im Wert von fast 900 Millionen Euro plus Mehrwertsteuer gekauft. Laut Auskunft des Ministeriums stehen noch Zahlungen von fast 600 Millionen Euro aus. In den Verträgen, die das Ministerium mit den 738 Lieferanten geschlossen hatte, war allerdings vereinbart, dass der Kaufpreis „binnen einer Woche“ nach der Lieferung und korrekter Rechnungstellung vollständig zu bezahlen sei. Bei Mängeln behalte der Bund sich vor, das Geld zurückzufordern, heißt es dort. Inzwischen fühlt sich Spahn daran wohl nicht mehr gebunden. „Angesichts der bei fast allen Lieferungen bestehenden Fehlerquote würde bei einer vollständigen Zahlung für den Bund ein zu hohes Ausfallrisiko bestehen“, teilte das Ministerium auf „Spiegel“-Anfrage mit. Stattdessen habe man Lieferanten nun angeboten, zunächst die Hälfte der Summe als Abschlag zu zahlen, bis die Ware geprüft sei. Etliche Händler haben Spahns Ministerium in den vergangenen Tagen Mahnbescheide und Klagedrohungen geschickt. Einige stecken durch die Verzögerungen bereits in Finanznot. +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen