Der „Goldene Fisch“ – ein Abzeichen, das die Stadt Fulda an eifrige Badegäste und regelmäßige Schwimmer und Schwimmerinnen vergibt, ist das erklärte Ziel der Schwimmgruppe und Aquagymnasten im Mediana Wohnstift. Neun Bewohner und Bewohnerinnen des Mediana Wohnstifts und des Betreuten Wohnens tauchen nun besonders motiviert ins erfrischende Nass des hauseigenen Schwimmbades.
Seit der Anmeldung zum Wettbewerb durch Claudia Tegethoff, Sportbeauftragte der Senioreneinrichtung in der Fuldaer Friedensstraße 8, trifft sich die Gruppe mindestens zweimal pro Woche. Dann heißt es Bahnen ziehen oder Aquatraining mit Schwimmnudeln, Smoveys oder Smileys. „Die Idee, am Wettbewerb der Stadt Fulda teilzunehmen, hat gleich großen Anklang bei unseren Senioren gefunden. Und sie sind außerordentlich diszipliniert, schließlich müssen die Kriterien, an mindestens 50 Tagen im Jahr ins Wasser zu steigen, erfüllt werden“, lobt Initiatorin Tegethoff. Die Begeisterung sei so groß, dass die meisten Teilnehmer, deren Altersspanne von 65 bis 95 Jahren reiche, neben den im Haus angebotenen festen Stunden selbst noch aktiv werden und zusätzliche Schwimmeinheiten einlegen. „Bewegung im Wasser ist einfach ein idealer Seniorensport“, betont die Trainerin, die stolz auf ihre Gruppe ist, und fügt an: „Ein zusätzlicher Effekt ist die schöne Gemeinschaft, die hier zusammengewachsen ist.“
Späte Sportbegeisterung
Viele der betagten Anwärter für den „Goldenen Fisch“ haben schon früher etwas für ihre Fitness getan. Nicht so der Älteste der Gruppe, Werner Filipczyk: „Ich hatte einen Beruf, der mich immer in Bewegung gehalten hat“, sagt der 95-jährige Diplom-Ingenieur, der drahtig und durchtrainiert ist. Doch auch er habe eine Phase der körperlichen Beeinträchtigung hinter sich. „Durch das Schwimmen konnte ich mich wieder aufrappeln und bin natürlich hoch motiviert, dass wir mit unserem Engagement die Auszeichnung erhalten.“ Auch Ewald Leitsch (87) gibt zu, dass er früher wenig Sport getrieben hat. Über sechs Jahrzehnte hat er gemeinsam mit seiner Ehefrau in Alsfeld gelebt und als selbstständiger Zimmermeister kaum Gelegenheit gehabt, sich sportlich zu betätigen. Dass er immer noch fit sei, habe er seiner Leidenschaft, auf die Jagd zu gehen, zu verdanken, ist der 87-Jährige überzeugt.
Pluspunkt des Mediana Wohnstifts
Anders sieht es bei Ellen Hennesen (87) und Anneros Fischer (94) aus. „Ich stamme vom Rhein, da gehört Schwimmen einfach dazu“, sagt Hennesen. Für sie war die Möglichkeit, mit nur wenigen Schritten im Haus ihrer Leidenschaft nachzugehen, ein wichtiger Pluspunkt des Mediana Wohnstifts. Anneros Fischer bestätigt dies. Die älteste Teilnehmerin der Wassersportgruppe war in ihren jungen Jahren Leistungsschwimmerin und ist viel gelaufen. „10 Kilometer in der Stunde waren für mich gar kein Problem“, sagt die fitte Seniorin, die im Betreuten Wohnen lebt, selbst einkauft und täglich kocht. Auch das Ehepaar Monika und Heinz Dick, die ebenfalls im Betreuten Wohnen leben und regelmäßig die Sportangebote im Mediana Wohnstift nutzen, sind zeitlebens aktiv gewesen. „Ich habe früher jede Woche Gesundheitssport betrieben“, sagt die 65-Jährige. Ihr Mann hat Fußball und Handball gespielt und ist Fahrrad gefahren. Die Bewegung im Wasser tat ihm nach seiner Bypass-Operation gut. „Ich fahre heute noch täglich mit dem Rad. Dass ich wieder fit bin, verdanke ich dem Schwimmen“, ist der 76-Jährige überzeugt. Christa Hatz (83) nutzt viele Sportangebote im Haus, so wie sie es Zeit ihres Lebens getan hat. Die 83-jährige Wiesbadenerin ist viel gewandert und war aktives Mitglied in einer Sportgruppe in ihrer ehemaligen Heimatstadt. Beim Wettbewerb mitzumachen, war für sie Ehrensache und Ansporn zugleich: „Wir wollen ja nicht nur mitmachen, sondern auch ausgezeichnet werden“, sagt die rüstige Rentnerin. +++ pm