Schulen nehmen beim Kampf gegen sexuellen Missbrauch eine wichtige Rolle ein

„Ich will das nicht!“ - Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Schwenninger Krankenkasse und regionalem Präventionsprojekt

Das Theaterspiel von Andreas Wahler leistet wertvolle Präventionsarbeit in Bezug auf sexuelle Gewalt an Kindern. Bildquelle: privat

Das Thema „sexualisierte Gewalt an Kindern“ ist leider nach wie vor aktuell, was weiterhin ein hohes Maß an Aufklärung und Prävention erfordert. Einen wertvollen Beitrag hierzu leistet das Projekt „Ich will das nicht“, das seit 2017 in Stadt und Landkreis Fulda Grundschulkindern in altersgerechter Weise angeboten wird. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) verzeichnete für das Jahr 2019 in Deutschland über 14.000 Ermittlungsverfahren wegen sexuellen Kindesmissbrauchs. Dunkelfeldforschungen aus den vergangenen Jahren haben ergeben, dass jeder Siebte bis Achte in Deutschland sexuelle Gewalt in Kindheit und Jugend erlitten hat. Weiter ist davon auszugehen, dass etwa ein bis zwei Schüler in jeder Schulklasse von sexueller Gewalt betroffenen waren/sind.

Schulen spielen beim Kampf gegen sexuellen Missbrauch eine zentrale Rolle, da dort alle Kinder und Jugendliche erreicht werden. Das regionale Präventionsprojekt „Ich will das nicht!“ will den Schutz vor sexuellem Missbrauch und sexuellen Übergriffen verbessern, indem bereits Kinder im Grundschulalter angstfrei für die Thematik sensibilisiert und stark gemacht werden. Im Mittelpunkt steht das Puppenspiel von Andreas Wahler. In der sexualpädagogischen Vor- und Nachbereitung werden den Schülerinnen und Schülern Themen wie das Bestimmungsrecht über den eigenen Körper, den Umgang mit Geheimnissen, das Recht auf Hilfe und Unterstützung vermittelt.

Flankierend zu der Arbeit mit den Kindern werden die Eltern im Rahmen eines Elternabends informiert und in ihrer positiven Erziehungshaltung bestärkt. Lehrkräfte erhalten eine Fortbildung mit dem Ziel, ihre Handlungssicherheit zu festigen. Umgesetzt wird das Kooperationsprojekt „Ich will das nicht“ durch verschiedene Fachstellen und Institutionen: Traumtheater Kleinsassen, pro familia e.V., Beratungsstellen gegen sexuelle Gewalt des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V. Fulda (SkF), donum vitae e.V., Polizeipräsidium Osthessen und der Schulpsychologie des Staatliches Schulamtes für den Landkreis Fulda.

Die Schwenninger Krankenkasse hat das Projekt von 2017 bis 2020 begleitet und gesponsert und damit einen wesentlichen Beitrag zum Schutz vor sexualisierter Gewalt der Grundschulkinder in Stadt und Landkreis Fulda geleistet. Insgesamt konnten mit dem Angebot bisher über 1200 Schülerinnen und Schüler an rund 25 Grund- und Förderschulen erreicht werden, wobei einige Schulen das Angebot fest in ihr Präventionsprogramm etabliert haben. Auch im Jahr 2021 wird das Projekt fortgesetzt, interessierte Grund- und Förderschulen wenden sich zur Kontaktaufnahme direkt an Andreas Wahler (info@andreas-wahler.com). +++ pm/ja

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