Schäuble kritisiert politisches Engagement der Kirchen

Die Veranstalter erwarten rund 100.000 Dauerbesucher

Wolfgang Schäuble (CDU)

Berlin. Vor Beginn des Evangelischen Kirchentags in Berlin hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) die Kirche zu mehr Demut bei ihrem politischen Engagement ermahnt. „Die Kirche muss aufpassen, dass sie sich nicht nur im Mainstream der Political Correctness mit größter Betroffenheit engagiert“, sagte Schäuble der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Dass sich die Kirche in die Fragen des menschlichen Lebens einmischt, dafür ist sie da, und das wird sie auf dem Kirchentag wieder tun“, fügte der Minister hinzu. „In weltlichen Fragen hat sie aber nicht das Monopol auf Wahrheit.“ In der Demokratie könne jeder seine eigene Meinung haben. „Das verstehen diejenigen oft nicht, die sich aus tiefer Glaubensüberzeugung äußern.“ Am Mittwoch wird in Berlin der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag eröffnet, der dieses Jahr ganz im Zeichen des 500-jährigen Reformationsjubiläums steht. Die Veranstalter erwarten rund 100.000 Dauerbesucher, für Donnerstag ist ein Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem früheren US-Präsidenten Barack Obama geplant. Schäuble selbst wird in einer „Bibelarbeit“ das Gleichnis vom Zöllner auslegen. +++