RWE muss weiter sparen

RWE AG verlässt Essener Konzernzentrale

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Essen. Das Management der RWE AG stimmt die Mitarbeiter auf weitere Sparrunden ein. „Wir werden noch mehr sparen müssen“, sagte der Vize und designierte Vorstandschef der RWE AG, Rolf Martin Schmitz, im Interview mit dem „Handelsblatt“. Details könne er zwar noch nicht nennen, RWE werde „aber die Kosten noch mehr drücken müssen“: „Bei der schwierigen Marktlage sehe ich nicht, dass wir um weitere Einschnitte herum kommen, speziell 2018 und 2019, wenn es richtig ernst wird.“

RWE hatte erst zu Jahresbeginn das Sparziel, das bis 2018 verglichen mit 2012 erreicht werden soll, auf 2,5 Milliarden Euro angehoben. Bis Ende 2015 hatte RWE davon 1,6 Milliarden Euro realisiert. Der Konzern war im vergangenen Jahr in die Verlustzone gerutscht. Deutschlands größtem Stromproduzenten brechen im Rekordtempo die Gewinne weg, weil die großen Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke durch die erneuerbaren Energien aus dem Markt gedrängt werden. RWE wird aber auch darüber hinaus sparen müssen, wie Schmitz klarstellte: „Noch profitieren wir davon, dass wir Strom im Voraus verkauft haben. 2018/2019 wird es aber schon arg eng.“ „Es gibt eine Durststrecke. Insofern mussten wir reagieren“, sagte der amtierende Vorstandschef Peter Terium in dem gemeinsamen Interview mit Schmitz. Terium will sich Ende des Jahres auf die Führung der neuen Gesellschaft konzentrieren, in die RWE das ertragreiche Geschäft mit Vertrieb, Netzen und erneuerbaren Energien einbringen will. „Mit der NewCo schaffen wir eine finanzielle Reserve, die uns hilft, die RWE AG durch die Durststrecke zu bringen“, sagte Terium. RWE will mit der neuen Tochter Investoren anlocken. „Das regulierte Geschäft bietet ein hohes Maß an Sicherheit – und genau das suchen die Anleger derzeit. Eine angemessen Rendite auf die NewCo-Aktie ist doch besser als Strafzinsen auf dem Sparbuch“, sagte Terium.

Die RWE wird auch aus der bisherigen Konzernzentrale im Essener Zentrum ausziehen. Den markanten Turm in der Nähe des Hauptbahnhofs wird künftig die neue Tochtergesellschaft nutzen, die sich auf das Geschäft mit der Energiewende konzentrieren wird: „Den Turm wird Peter mit seiner Gesellschaft behalten“, kündigte der aktuelle Vize und künftige Chef der RWE AG Rolf Martin Schmitz in dem Interview an. „Auch wenn wir beide uns trennen, bleiben wir Nachbarn – und Partner“, ergänzte der amtierende RWE-Chef Peter Terium, der sich mit dem Börsengang der neuen Gesellschaft auf deren Führung konzentrieren will. Die RWE AG hat zum ersten April die Geschäfte mit Vertrieb, Netzen und erneuerbaren Energien in eine neue Tochtergesellschaft mit dem Arbeitstitel „RWE International SE“ eingebracht. Ende des Jahres will der Konzern, der operativ nur noch die konventionelle Stromerzeugung und den Großhandel führen wird, in einem ersten Schritt zehn Prozent der Aktien an die Börse bringen. Derzeit führt Terium beide Unternehmen gemeinsam, nach dem Börsengang will er die RWE AG Schmitz überlassen. Die RWE AG wird vorübergehend in ein Gebäude in unmittelbarer Nähe ziehen. Mittelfristig soll der Energiekonzern seinen Sitz in der Zentrale der Großhandelstochter RWE Supply & Trading im Essener Norden haben, schreibt das „Handelsblatt“. +++ fuldainfo

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