Brand zu Lauterbach-Konzept gegen Suizide

„Spät, und mit Mängeln behaftet"

Michael Brand MdB

Kritik am verspäteten und heute vorgestellten Konzept von Gesundheitsminister Lauterbach zur Reduzierung von in Deutschland über 10.000 Suizidenden pro Jahr hat der Fuldaer Abgeordnete Michael Brand und menschenrechtspolitische Sprecher der CDU/CSU geübt: „Der Auftrag aus einem fraktionsübergreifenden Beschluss des Deutschen Bundestages hätte früher zu Konsequenzen und konkreten Maßnahmen führen müssen, um mehr Menschenleben retten zu können. Die Konzepte liegen ja, und vielfach von Experten vorgeschlagen, seit Jahren auf dem Tisch“, sagte Brand.

Dass „der Kern nun eine Zentralisierung unter anderem durch eine, sicher vernünftige, bundesweite Telefonnummer zu werden droht, ist dem Ernst und der Breite dieses Problems, einer Frage auf Leben und Tod, nicht wirklich angemessen, das ist einfach zu wenig“, befand der Abgeordnete, der daran erinnerte, dass der Deutsche Bundestag „unter tatkräftiger Beteiligung auch des damaligen Abgeordneten Lauterbach schon vor einem Jahrzehnt, nämlich 2014 in der Debatte zur Suizidbeihilfe auch über diese Thematik debattiert hat und der Bundestag fast einstimmig im letzten Jahr den Minister aufgefordert hatte bis Anfang diesen Jahres ein konkretes Konzept vorzulegen. Dem ist der Gesundheitsminister ohne Begründung bis heute nicht nachgekommen.“

Brand forderte „dieses Konzept so rasch wie möglich und unvoreingenommen im Bundestag zu erörtern. Dies ist keine Frage von Fraktionen, Regierung oder Opposition; hier geht es um über 100.000 Suizidversuche jedes Jahr in Deutschland und 10.000 Toten, also fast viermal so viele wie Verkehrstote jährlich. Das Thema muss breiter erörtert, tiefer in der Gesellschaft verankert werden, potenziell oder akut Gefährdete breit, unter anderem über moderne Kommunikation und mehr in ihrem Umfeld angesprochen werden und die Prävention zur Rettung von Menschenleben deutlich besser finanziert werden, als es in diesem Konzept bislang den Anschein hat“, forderte Brand.

Der Abgeordnete ist Mitglied der fraktionsübergreifenden Gruppe Suizidprävention, die sich erst in der letzten Woche mit einer Mahnung an die Bundesregierung gewandt hatte, das Konzept zur Prävention endlich vorzulegen. Erst danach sei hektisch zu einer Pressekonferenz am heutigen Tag eingeladen worden. Der Umgang mit diesem lebensrettenden Thema bezeichnete Brand als „absolut unzureichend“. +++

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