RP vor Ort im östlichen Regierungsbezirk Kassel

Wanderung zur Milseburghütte und Besichtigung Baufortschritt

Der Regierungsbezirk Kassel umfasst die Regionen Nord- und Osthessen (NOH). In seinen sechs Landkreisen sowie den Oberzentren Kassel und Fulda ist er Heimat für rund 1,2 Millionen Menschen. Die Regionen sind wirtschaftlich stark und besonders vielfältig. Das Regierungspräsidium versteht sich als Mittler und Dienstleister für die Region. Um sich über wichtige Themen, Anliegen und Projekte in der Region zu informieren, besucht Regierungspräsident Weinmeister in dieser Woche Menschen und Unternehmen an vielen Orten in ganz NOH. Heute war er im östlichen Regierungsbezirk in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg und Fulda unterwegs.

Besichtigung Fa. ACO Passavant, Philippsthal (Werra)

In Zeiten des Klimawandels wird Wasser zunehmend zum kostbaren Gut – auch in NordOstHessen, was sich angesichts der Dürre im zurückliegenden Sommer in der Region deutlich bemerkbar macht. Mit der ACO Passavant GmbH besuchte Regierungspräsident Weinmeister ein Unternehmen mit ausgewiesener Expertise im Umgang mit Wasser von der Reinigung bis zur Wiederverwendung. Die Geschäftsführer Peter Fröhlich und Jan Radzey, die den Regierungspräsidenten bei einem Betriebsrundgang am Standort Philippsthal begleiteten, bei dem Weinmeister auch mit Mitarbeitenden ins Gespräch kam, sagten dazu: „ACO ist ein Watertech-Unternehmen, das Mensch und Wasser gleichermaßen schützt. Unter dem Claim „ACO. we care for water“ trägt ACO zur Erhaltung sauberen Grundwassers als lebenswichtiger Ressource bei und leistet somit seinen Beitrag für die Welt von morgen. Wir schützen also nicht nur den Menschen vor dem Wasser, sondern vielmehr auch das Wasser vor dem Menschen. Am besten erklärt unser ACO WaterCycle – collect, clean, hold und reuse – diesen Ansatz. Wir sammeln das Wasser, wo immer es anfällt, reinigen, halten es zurück und geben es zum geeigneten Zeitpunkt wieder in den Wasserkreislauf ab“, so Peter Fröhlich. An den ACO-Standorten in Philippsthal und Stadtlengsfeld (Thüringen) arbeiten rund 450 Beschäftigte der ACO Gruppe, die insgesamt mehr als 5.000 Menschen auf sechs Kontinenten beschäftigt. In Osthessen fertigt ACO unter anderem Dach- und Bodenabläufe, Entwässerungsrinnen und Fettabscheider für Großküchen, Bürogebäude, die Industrie und auch Produkte für den gewerblichen und privaten Wohnungsbau. Bei dem Betriebsrundgang warf Mark Weinmeister einen Blick in die Produktionsprozesse und nahm auch den Neubau der Beizhalle in Augenschein. Für drei Millionen Euro erweitert ACO aktuell den Standort. Hierzu Peter Fröhlich: „Mit der Errichtung der Beizhalle und dem dazugehörigen Prozess erweitern wir als ACO unsere Fertigungstiefe und optimieren unsere Lieferperformance. Diese Investition ist einerseits ein klares Bekenntnis von ACO zum Standort NordOstHessen, andererseits reduzieren wir durch die interne Fertigung auch den CO2-Ausstoß erheblich. Diese und weitere Maßnahmen an den Standorten der ACO Gruppe ist unser Beitrag, um die gesteckten klimapolitischen Ziele Deutschlands zu erreichen.“

Regierungspräsident Weinmeister würdigte die Investitionen des Unternehmens in den Standort und die Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit: „Die ACO ist einer der Hidden Champions und ein Standortfaktor für die Region. Leistungsfähige Firmen wie diese werben mit ihrem Renommee für den Gewerbestandort NordOstHessen. Gleichzeitig sind Sie ein wichtiger Arbeitgeber, der sich zur Fertigung in Philippsthal bekennt und den Standort sinnvoll weiterentwickeln will. Die neue Beizhalle ist dafür ein Beispiel, das sich wirklich sehen kann. Wassereinsparung und Wasseraufbereitung sind Zukunftsthemen, die das RP Kassel als Obere Wasserbehörde unmittelbar betreffen und intensiv beschäftigten Es ist daher ein Glücksfall, kompetente Unternehmen wie die ACO in der Region zu haben. Im Netzwerk kann man voneinander lernen und noch besser werden.“ Der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, Dirk Noll, sprach ebenfalls von einem „Hidden Champion“, der erfolgreich am Weltmarkt agiere und stolz auf seine Produkte sein könne: „Für jedes erfolgreiche Familienunternehmen, das im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ansässig ist, sind wir dankbar. Mit dem Ausbau des Standortes in Philippsthal sowie dem geplanten neuen Standort in Friedewald trägt das Unternehmen einmal mehr zur Stärkung der Wirtschaft und des Arbeitsplatzangebotes in Hersfeld-Rotenburg bei.“ Auch der Bürgermeister der Marktgemeinde Philippsthal Timo Heusner betonte, dass Aco von großer Bedeutung für die Wirtschaftskraft der Region sei: „Wir sind sehr erfreut darüber, dass ein so global agierendes, auf Nachhaltigkeit fokussiertes Familienunternehmen in den Standort Philippsthal investiert und somit Arbeitsplätze für die Zukunft sichert.“

Wanderung zur Milseburghütte und Besichtigung Baufortschritt

Über den Fortschritt der Arbeiten zur Neuerrichtung der Milseburghütte bei Hofbieber informierte sich Regierungspräsident Weinmeister auf einer Wanderung auf die Milseburg in Begleitung von Fuldas Landrat Bernd Woide, dem Ersten Kreisbeigeordneten Frederik Schmitt und dem Bürgermeister von Hofbieber Markus Röder. Nach jahrelangen, teils hart geführten Diskussionen um die Zukunft der baufälligen Milseburghütte und mehreren Mediationsrunden stand Ende 2021 ein Kompromiss: Demnach kann die beliebte, in einem Naturschutzgebiet gelegene Wanderhütte abgerissen und anschließend neu errichtet werden. Die Hessische Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie (HGON) hatte als Ergebnis der Mediation eine Klage gegen die Genehmigung der Oberen Naturschutzbehörde beim RP Kassel zurückgezogen. Inzwischen ist die alte Milseburghütte bis auf die Grundmauern abgetragen, auf denen der Neubau entstehen soll. Bis die neue Milseburghütte steht und wieder Wanderinnen und Wanderer empfangen kann, wird allerdings wohl noch einige Zeit vergehen. „Die Milseburg ist nicht nur ein sagenumwobener Berg und für viele der schönste Berg der Rhön, sondern mit der Milseburghütte ein beliebtes Ziel für Wandersportbegeisterte weit über die Region hinaus“, sagte Bürgermeister Markus Röder. Regierungspräsident Weinmeister pflichtete ihm bei: „Es lohnt sich, diesen Anziehungspunkt zu erhalten. Gleichzeitig dürfen die Belange des Naturschutzes nicht leichtfertig abgetan werden. Es war deshalb gut und richtig, dass sich auch mein Haus an den Mediationsrunden konstruktiv beteiligt hat und am Ende schließlich ein Ergebnis stand, mit dem alle Seiten leben konnten. Ich freue mich schon, hoffentlich bald wieder zu kommen, wenn die neue Hütte fertiggestellt ist.“

Gespräch zum Wildpark Gersfeld, Gersfeld (Rhön)

Über Naherholung und Tourismus tauschte sich Regierungspräsident Weinmeister im Wildpark Gersfeld aus. In diesem Zuge überbrachte er auch seine herzlichen Glückwünsche zum 50-jährigen Bestehen des Wildparks an Parkleiter Dieter Kircher und Gersfelds Bürgermeister Steffen Korell. Durch die Corona-Pandemie sowie angesichts stark steigender Preise für Auslandsreisen verzeichnet der heimische Tourismus aktuell wieder starken Zulauf. Viele Menschen begeistern sich verstärkt für die Natur und Tierwelt in der Region. Auch der Wildpark Gersfeld profitiert von davon: Mit rund 80.000 Besucherinnen und Besuchern im Jahr stößt der ganzjährig geöffnete Park auf große Resonanz in der Region und darüber hinaus. Auf dem weitläufigen Gelände von rund 50 Hektar Fläche gibt es rund 25 Wildtierarten zu sehen, darunter Dam-, Rot- und Rehwild, Tarpan-Pferde, Wisente, Wildkatzen, Rotfüchse und Fischotter. Und selbstverständlich darf auch das Rhönschaf nicht fehlen. Im Laufe seines 50-jährigen Bestehens ist der Wildpark beständig gewachsen und soll auch in Zukunft für Gäste attraktiv bleiben und neue Attraktionen bieten. So ist zum Beispiel aktuell die Errichtung eines Luchsgeheges geplant. Regierungspräsident Weinmeister lobte das rührige Engagement der Stadt Gersfeld als Parkbetreiberin: „In den 50 Jahren seines Bestehens hat sich der Wildpark von der regionalen Attraktion zum Aushängeschild und Anziehungspunkt für die Hessische Rhön und für NordOstHessen entwickelt. Hier findet man urtümliche Natur, imposante Tiere und viel Raum um die herrliche Landschaft zu genießen. Meinen großen Respekt für die hier geleistete Arbeit und alles gute für die nächsten 50 Jahre!“

Besichtigung Fischzucht Rhönforelle, Gersfeld (Rhön)

Der vollen Bandbreite der Fischzucht, vom Shop für Besatzfische über Angelteiche bis hin zum Speisefischverkauf, widmet sich das Unternehmen Rhönforelle in Gersfeld. Das Familienunternehmen beschäftigt rund 20 Mitarbeitende. Zusammen mit den Inhabern Peter und Udo Groß unternahm Regierungspräsident Weinmeister einen Rundgang durch das Traditionsunternehmen von 1882, inklusive einer abschließenden Verkostung verschiedener Fischspezialitäten. Der Schwerpunkt der Aktivitäten des Unternehmens Rhönforelle liegt in der Aufzucht und im Handel mit lebenden Besatzfischen. Zu den Kunden gehören vornehmlich Fischereivereine, die mit eigenem Spezialfuhrpark beliefert werden. Die Produktpalette umfasst eine Vielzahl heimischer Süßwasserfische vom Aal bis zum Zander. Seit 1990 hat sich der Betrieb auch der Zucht verschiedener Störarten verschrieben. Befruchtete, also lebende Störeier werden per Luftfracht insbesondere nach Asien versendet, wo der Stör als Speisefisch sehr beliebt ist. Ein weiteres Standbein der Rhönforelle sind die auf dem Gelände gelegenen Angelteiche, wo Anglerinnen und Angler von März bis November die Rute auswerfen können. Wer lieber „fangen lässt“, dem bietet der angegliederte Speisefischverkauf Spezialitäten von mehr als 20 Fischarten – frisch oder geräuchert, einschließlich Rhön-Caviar vom Gersfelder Stör. „Bei regionaler Tierzucht denken viele erst einmal an Schweine, Kühe oder Schafe. Dass wir in NordOstHessen auch eine florierende Fischzucht haben, darf man ruhig einmal deutlich hervorheben“, so Regierungspräsident Weinmeister. „Mir imponiert die Leidenschaft, mit der Sie sich Ihrem Produkt widmen, sei es als lebender Besatzfisch oder als schmackhafter Speisefisch. Die Spezialisierung auf die komplexe Störaufzucht als eines von wenigen Unternehmen in Deutschland ist besonders hervorzuheben. Die Zusammenarbeit mit der Artenschutzbehörde beim RP Kassel, die die strengen Auflagen für diese geschützten Tiere überwacht, ist tadellos.“ +++

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