Rotary-Orchester erstmals in Fulda

Hochkarätiges Benefizkonzert mit Werken von Bizet, Grieg und Dvorak

Rotary Orchester Deutschland. Foto: Kathy Schwärzler

Ein ungewöhnliches Orchester: Alle Instrumentalisten haben direkten Bezug zu einem deutschen Rotary Club. Die raren Auftritte sind stets rasch ausverkauft. Nun kommt das rund 60-köpfige Ensemble erstmals nach Fulda – denn der Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Klinikum Fulda, Prof. Tilman Kälble, ist als Querflötist mit von der Partie. Und als Solistin konnte das Orchester die bekannte Pianistin Uta Weyand gewinnen. Die Initiatorin der PIANALE Klavierakademie ist wie Kälble Mitglied im gastgebenden Rotary Club Fulda. Dass Rotary ein Orchester auf die Beine stellen kann, gibt es weltweit nur einmal. Das 1996 in Dresden gegründete Rotary Orchester Deutschland setzt sich aus musikalisch ambitionierten Rotariern und deren Angehörigen zusammen. Im Laufe der Jahre ist das Repertoire ständig gewachsen. Es umfasst neben Instrumentalkonzerten insbesondere große sinfonische Werke der Klassik und Romantik.

Die Liebe zur Musik verbindet

PIANALE-Gründerin Professorin Uta Weyand

Die Idee der Gründungsmitglieder war es, den Einladungen verschiedener rotarischer Clubs zu folgen, bei ihnen zu proben und das erarbeitete Programm in festlichen Benefizkonzerten aufzuführen. Den einladenden Clubs obliegt es, den Spendenzweck der einzelnen Konzerte festzulegen. Die Kosten für Reise und Aufenthalt vor Ort tragen die Musiker stets selbst, sodass der Erlös der Konzerte den regionalen, zumeist sozialen Projekten uneingeschränkt zugutekommt. Das Rotary-Orchesters Deutschland hat in mehr als 100 Konzerten bereits eine Summe von über eine Million Euro eingespielt. Der Fuldaer Urologe Prof. Tilman Kälble ist seit 2007 als Querflötist dabei. Er berichtet, dass die Mitglieder des Ensembles ihre Partituren zunächst über viele Wochen alleine üben und sich dann vor den Auftritten für vier Tage zum gemeinsamen Proben treffen, diesmal, eingeladen vom Rotary Club Fulda, in der Domstadt. Laut dessen Präsident Gunter Geiger sollen Einnahmen aus dem Konzert unter anderem dem Kinderschutzbund Fulda zu Gute kommen.

Tilman Kälble: „Für mich als Laienmusiker ist es ein einmaliges Erlebnis in einem großen Symphonieorchester mit Niveau mitspielen zu dürfen und dies auch noch unter professioneller Leitung und neben einigen Profis, die im Orchester sind. Man ist von den ersten Minuten der Proben an in einer anderen Welt, vergisst alles andere um sich herum und hat am Ende der Probenwoche, wenn alles schön klingt, echte Glücksgefühle. Für mich sind die Tage mit dem Orchester immer eine Art Frischzellenkur.“ Das Ganze sei zudem sehr freundschaftlich geprägt: „Wenn man mehrfach im Jahr mehrtätig sechs bis acht Stunden zusammen Musik macht, wächst man zwangsläufig zusammen. Das ist Teamwork, jeder muss auf den anderen hören, ist aber auch von anderen abhängig. Darüber hinaus sind die Abende nach einem anstrengenden Probentag stets sehr gesellig, so dass Freundschaften entstanden sind und man sich auf die nächsten Treffen freut.“

Bizet, Grieg und Dvorak

Tilman Kälble (Mitte mit Flöte). Foto: Kathy Schwärzler

Die Fuldaer Konzertbesucher erwartet ein hoch attraktives Programm mit romantischer Musik. Am Anfang stehen verschiedene Teile der beiden Orchester-Suiten aus Bizets Oper „Carmen“. Sie wurden nach dem Tod von Bizet zusammengestellt, um die zahlreichen Ohrwürmer der beliebten Oper im Konzertsaal erklingen zu lassen. Es folgt das Klavierkonzert des norwegischen Romantikers Edvard Grieg, das von der gefragten Solistin Uta Weyand interpretiert wird. Das Werk enthält auch mehrere Passagen im Zusammenspiel von Klavier und Querflöte, so dass die beiden Fuldaer Rotarier hier musikalisch aufeinandertreffen.

Uta Weyand, die weltweit als Pianistin und Klavier-Professorin unterwegs ist, freut sich sehr auf das Konzert in ihrer Heimatstadt: „Mit dem Rotary Orchester Deutschland aufzutreten wird eine wirklich spannende Sache. Alle Musiker dieses Orchesters ziehen sich für einige Tage aus ihrem Berufsleben zurück, um gemeinsam ein anspruchsvolles Konzertprogramm auf die Beine zu stellen. Als Profi habe ich davor größten Respekt. Hier geht es um gemeinsames Musikmachen, um gemeinsame Ziele und um einen guten Zweck! Das berührt mich sehr und außerdem ist es ein tolles Programm. Das Grieg-Klavierkonzert ist ein wunderbares, Werk. Das Publikum hört hier eingängige volkstümliche Melodien und einen mitreißenden norwegischen Tanz zum Schluss. Man könnte fast sagen, dass wir uns gemeinsam auf eine Reise nach Norwegen begeben werden!“

Die große Sinfonie Nr. 9 „Aus der neuen Welt“ von Antolin Dvorak ist ein weiteres Highlight mit Melodien, die jeder schon einmal gehört hat, in Fulda aufgeführt mit einem Orchester in voller Besetzung inklusive Schlagzeug und Blechbläsern. Als Dirigent fungiert Pietro Sarno (geb. 1986). Er ist Musikdirektor des Stadtorchester Friedrichshafen, Chefdirigent der Audi-Bläserphilharmonie und leitet verschiedene Projekt-Orchester. Sein Operndebüt gab er im April 2019 mit Donizettis L’Elisir d’amore im Musiktheater Friedrichshafen. Sarno ist Mitbegründer und musikalischer Leiter des ensemble minifaktur, ein professionelles Kammerorchester aus der Bodensee-Region. +++ pm

Info dazu
Termin: 15. Oktober, 19:00 Uhr, Orangerie Fulda
Konzertprogramm
Georges Bizet
Carmen Suite, Auszüge aus No. 1 und No. 2
Edvard Grieg
Klavierkonzert für a-Moll op. 16
Allegro molto Moderato/Andagio/Allegro moderato molto e marcatoe
Solistin: Prof. Uta Weyand, Klavier
Antonin Dvorak
Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“
Adagio – Allegro molto/Largo/Scherzo: Molto vivace/Allegro con fuoco
Tickets
über reservix.de sowie in der Vorverkaufsstelle der Fuldaer Zeitung im Heimatliebe-Shop, Steinweg 26 (Preis: 21/29 €)
Spendenzweck: Kinderschutzbund Fulda und PIANALE Klavierakademie

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