Rosenkrieg in der Kreishandwerkerschaft Fulda

Causa Büttner auf einen Blick

Dr. Herbert Büttner

In der Kreishandwerkerschaft gibt es Ärger. Letzte Woche wurde der amtierende Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fulda, Dr. Herbert Büttner, mit sofortiger Wirkung von all seinem Ämtern entbunden. Diese Personalentscheidung sei durch das zerstörte Vertrauensverhältnis zwischen dem Geschäftsführer einerseits und dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft andererseits begründet. Hintergrund sind die durch Dr. Büttner vorgelegten Zahlen der Perspektive Pro Handwerk GmbH, die einer Prüfung des hinzugezogenen Steuerberaters nicht Stand gehalten haben, ganz im Gegenteil, sogar eine umgehende Insolvenz nahelegten, erklärte die Kreishandwerkerschaft.

Die Kreishandwerkerschaft beschrieb es in einer ersten Mitteilung so: „Offensichtlich ist die Übersicht zu Ausgaben und Einnahmen verloren gegangen, die Kostenstruktur sei nach deren Erkenntnissen aus dem Ruder gelaufen“. In diesem Kontext sprach man von einem Verlust von voraussichtlich rund 180.000 Euro.

Dr. Herbert Büttner erklärte dazu, dass er bis noch vor einer Woche die Information gehabt habe, dass die Perspektive Pro Handwerk GmbH nicht in die Insolvenz gehen sollte. Vor seinem Urlaub sei die Gesellschaft sogar noch mit „frischer Liquidität“ ausgestattet worden. Die Entscheidung des Vorstandes, die Perspektive Pro Handwerk GmbH nun doch in die Insolvenz zu treiben, sei offensichtlich während seiner urlaubsbedingten Abwesenheit gefällt worden. Dem jedoch wiedersprach die Kreishandwerkerschaft umgehend.

Auch die Erklärung von Dr. Büttner, er habe von seiner Entlassung „aus den Medien erfahren“, hat der Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Fulda, Thorsten Krämer, in einer schriftlichen Stellungnahme widersprochen. Am 19. Juli habe ihn ein Anruf eines Fuldaer Anwaltes erreicht, der die arbeitsrechtlichen Interessen von Dr. Büttner vertrete. „Dieser Anruf würde eindeutig nahelegen, dass Dr. Büttner sehr wohl von seiner Kündigung Kenntnis hatte und nicht erst, wie er es darstellt, über die Medien“, heißt es in der Stellungahme des Kreishandwerksmeisters.

Büttner wiederum sei entsetzt darüber, wie leichtfertig der Vorstand den guten Ruf der Kreishandwerkerschaft systematisch öffentlich demontiere. In der Vergangenheit seien in der Kreishandwerkerschaft Fehler gemacht worden, die aber keineswegs nur vom Geschäftsführer zu vertreten seien. Man suche jetzt einen „Sündenbock“ und habe in seiner Person ein „Bauernopfer“ gefunden, damit andere aus der Sache „fein rauskommen“ und „ihr Gesicht wahren können“, heißt es in schriftlichen Stellungahme von Dr. Büttner. Aus diesem Grund habe er sich dafür entschieden, im Laufe dieser Woche zu einer Pressekonferenz einzuladen, um weitere, detaillierte und entlastende Informationen zu den gegen seine Person erhobenen Vorwürfen zu liefern.

Wie es in der Causa Büttner nun auch weitergeht, eines ist sicher, der „Imageschaden“, der durch die öffentliche Austragung bereits entstanden ist, dürfte wesentlich höher sein als der bisher geschätzte Verlust von 180.000 Euro. Denn „Verlust“ und „Image“ sind zwei verschiedene Dinge. +++ nh