RKI meldet 32.195 Corona-Neuinfektionen

Drosten ist gefragtester Corona-Experte

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Donnerstagmorgen 32.195 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 5,8 Prozent mehr als am Donnerstagmorgen vor einer Woche, als durch das RKI rund 30.400 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden waren. Außerdem meldete das RKI nun 802 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Die Zahl der aktiven Fälle mit Nachweis stieg um 7.100 auf rund 373.900. Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Donnerstagmorgen 5.223 Covid-19-Patienten intensiv behandelt. Am Vortag waren es zur gleichen Zeit noch 20 weniger.

Kommunen fordern Aufklärungskampagne zur Corona-Impfung

Die Spitzenvertreter der Kommunen beklagen einen Mangel an öffentlicher Information über die Corona-Impfung. „Wir brauchen zum Impfstart nach Weihnachten eine bundesweite Aufklärungskampagne“, sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, dem „Spiegel“. Die Menschen seien verunsichert. „Sie hören, dass es losgeht, wissen aber nicht, was sie jetzt tun sollen.“ Eine Kampagne könne zum Beispiel TV-Spots beinhalten. „Informationen sollten auch auf offiziellen Seiten im Netz abrufbar sein.“ Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, wies unterdessen darauf hin, dass in den kommenden Wochen „fast nur in Pflegeeinrichtungen geimpft“ werde. „Bund und Länder müssen endlich dafür sorgen, dass dies in der Öffentlichkeit bekannt wird.“ Es seien erst einmal „nur mobile Impfteams unterwegs“, so Dedy. Die Impfzentren stünden zwar bereit, könnten aber zunächst nicht in Betrieb gehen, weil der Impfstoff knapp sei  . Dennoch würden in zahlreichen Städten zurzeit viele Menschen nach Terminen fragen. „Hierdurch werden Behörden, Ärzte und die zentralen Rufnummern unnötig belastet.“ Am 27. Dezember soll in Deutschland erstmals der jüngst zugelassene Impfstoff verabreicht werden.

Drosten ist gefragtester Corona-Experte

Kein Corona-Experte ist im vergangenen Jahr häufiger in Print- und Onlinemedien erwähnt worden als der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité. Laut einer Analyse des „Spiegel“ kommt Drosten auf 3.029 Treffer in der Pressedatenbank Digas. Er hat einen großen Vorsprung vor Lothar Wieler, dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (1.543 Treffer), und den Virologen Hendrik Streeck (725) und Jonas Schmidt-Chanasit (484). Ebenfalls häufig zitiert wurden Alexander Kekulé (477), Clemens Wendtner (368), Marylyn Addo (246), Melanie Brinkmann (180), Sandra Ciesek (173) und Gérard Krause (162).   Drosten dominierte die Berichterstattung deutscher Medien von Anfang an – auch wegen seines Corona-Podcasts beim NDR. Der Medienwissenschaftler Holger Wormer hält die Fokussierung auf Drosten trotz seiner ausgewiesenen Fachkenntnis für problematisch. Er habe Journalisten erlebt, die Kritik an Drostens Arbeit oder Äußerungen als Majestätsbeleidigung aufgefas  st hätten, sagte Wormer dem „Spiegel“. Wirklich kritische Nachfragen gebe es zu selten, so der Professor für Wissenschaftsjournalismus an der TU Dortmund. Zudem werfe die Pandemie zahlreiche Fragen auf, die die Virologie allein kaum kompetent beantworten könne. +++