RKI meldet 13.554 Neuinfektionen: 6 Prozent weniger als in Vorwoche

Corona-Impfung: Gesundheitspolitiker für Hausarzt-Einbeziehung

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Dienstagmorgen 13.554 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren sechs Prozent weniger als letzten Dienstag. Seit Tagen sind die Zahlen mal höher, mal niedriger als in der Vorwoche, im Ergebnis bleiben die Werte in etwa auf gleichem Niveau, auch wenn seit dem bisherigen 7-Tage-Hoch am 12. November mit durchschnittlich 18.858 neuen Fällen eine leichte Abwärtstendenz auf nunmehr 18.134 zu erkennen ist. Die Zahl der aktiven Fälle mit Nachweis sank nach RKI-Schätzung den zweiten Tag in Folge, auf nunmehr rund 291.600, am Sonntagmorgen waren es noch knapp über 300.000, mehr als jemals zuvor. Gleichzeitig wurden innerhalb eines Tages 249 neue Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert. Auf den Intensivstationen wurden am Dienstagmorgen 3.744 Covid-19-Patienten behandelt, etwa ein Prozent mehr als am Vortag.

Corona-Impfung: Gesundheitspolitiker für Hausarzt-Einbeziehung

Gesundheitspolitiker verschiedener Fraktionen sprechen sich dafür aus, die Hausärzte bei der Planung der Corona-Impfkampagne früh mit zu berücksichtigen. „Ich habe keinerlei Grund, einem Hausarzt zu misstrauen. Wenn die Zahl der Impfdosen so klein ist, dass nur die priorisierten Gruppen geimpft werden können, dann muss man ein ärztliches Attest nachweisen. Diese Menschen müssen zum Hausarzt, das ist eindeutig“, sagte Georg Nüßlein, Gesundheitspolitiker der CSU, der „Welt“. Er erwarte, dass Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein solches Verfahren vorlege. Ähnlich sieht es Sabine Dittmar, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. „Die Hausärzte bleiben auch in der ersten Phase der Impfstrategie die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für ihre Patientinnen und Patienten und tragen damit zur erfolgreichen Umsetzung der Impfstrategie bei“, sagte sie. Hausärzte könnten Überweisungen ausstellen. „Klar ist aber, dass die Impfberechtigung selb stverständlich im Impfzentrum geprüft werden wird. Das schließt auch die Prüfung von ärztlichen Überweisungsscheinen oder Impfberechtigungsbescheinigungen bei Vorerkrankungen ein, die von dem verantwortlichen Hausarzt ausgestellt werden.“ Andrew Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP und selbst Infektiologe, geht noch einen Schritt weiter. Ullmann fordert, dass die Hausärzte auch Impfungen in den Praxen durchführen sollen. „Sie werden als Partner gleich am Anfang der Impfkampagne dringend gebraucht, um die notwendigen hohen Impfzahlen in kurzer Zeit umzusetzen. Niedergelassene Ärzte darauf zu degradieren, nur Atteste auszustellen, ist daher weder sinnvoll noch zielführend.“ Laut einer internen Umfrage des Berufsverbands Deutscher Internisten sprachen sich 79 Prozent dafür aus, die Impfungen in den Praxen vorzunehmen. „Gerade die niedergelassenen Haus- und Fachärzte kennen die Risikopatienten vor Ort, deshalb müssen auch sie in die regionale Impflogistik eingebunden werden“, so Ullmann. Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, appelliert an die Politik, bei der Priorisierung der Impfberechtigten keine Fragen offen zu lassen. „Die Priorisierung muss transparent, klar und bundeseinheitlich von der Politik vorgegeben werden. Sie darf nicht in die Hausarztpraxen verlagert werden und zwar aus dem einfachen Grund, dass wir die – bereits sowieso schon knappe – Zeit in den Praxen für die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten brauchen.“

Lauterbach: „Auch Geimpfte müssen Hygieneregeln beachten“

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach warnt davor, nach einer Corona-Impfung zu schnell zur Normalität zurückzukehren. „Auch Geimpfte können möglicherweise sich und andere infizieren, auch wenn die weniger stark erkranken. Daher müssen sie aus Rücksicht auf andere die Hygieneregeln für Corona ebenfalls beachten. Sie schützen damit andere. So soll es auch bleiben“, sagte Lauterbach dem Nachrichtenportal Watson. Erst, wenn klar sei, dass eine Impfung auch eine Infektion verhindert, könne man über Alternativen zu den Hygieneregeln nachdenken. Die Impfstoffe der Hersteller Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca hält Lauterbach für vielversprechend. Der SPD-Politiker erklärte dazu: „Diese Impfstoffe überzeugen auf der Grundlage der vorliegenden Daten alle drei. Wir werden alle herstellbaren Impfdosen aller drei Impfstoffe komplett einsetzen. Der Bedarf ist viel größer als die Menge Impfstoff, die wir produzieren können.“ Die nationale Impfstrategie d er Bundesregierung, derzufolge zunächst besonders gefährdete Personen geimpft werden sollen, hält Lauterbach für richtig. „Aus ethischen und medizinischen Gründen macht es Sinn, die Menschen mit Risikofaktoren, einschließlich Alter, zuerst zu impfen. Eine Alternative sehe ich dazu nicht“, sagte er. Sehr wichtig sei dabei „der Schutz von Pflegepersonen und Intensivmedizinern sowie all derer, die durch bestehende Krankheiten wie eine Koronare Herzkrankheit, COPD oder Diabetes besonders gefährdet sind“, sagte Lauterbach. +++